Rezension: Das Kind der Jahreszeiten - Göttertochter von Jennifer Wolf

Nun war es endlich soweit, der Zusatzband zur Jahreszeiten-Reihe von Jennifer Wolf ist veröffentlicht und ich musste diesen natürlich sofort lesen. Ich musste wieder eintauchen in eine ganz wundervolle und gefühlsbetonte Welt. :)

Das Kind der Jahreszeiten - Göttertochter von Jennifer Wolf

Bildrechte Impress




Ebook: 246 Seiten
Verlag: Impress
Sprache: Deutsch
Spinn-Off
Kostenpunkt: E-Book 3,99 €
Erschienen: Oktober 2016


Band 1: Morgentau – Die Auserwählte der Jahreszeiten  
Band 2: Abendsonne – Die Wiedererwählte der Jahreszeiten  
Band 3: Nachtblüte – Die Erbin der Jahreszeiten  
Band 4: Tagwind – Der Bewahrer der Jahreszeiten
 
SpinOff: Göttertochter



Liora Vivian Götterkind ist eine direkte Nachfahrin der Jahreszeitengötter. Doch so schön es auch ist, einen Frühlingsgott zum Vater zu haben, der zur Aufmunterung Tausende Blumen um einen herum wachsen lässt, oder mit den Sommerkräften seiner Mutter den Wind und das Licht beeinflussen zu können, manchmal fühlt sich Liora als einziges Götterkind auf Erden ziemlich einsam. Dabei schließen sie die anderen Mädchen nicht nur aus Neid auf ihre Herkunft aus, sondern vor allem deswegen, weil sie mit Niklas Tagwind befreundet ist, dem absoluten Schulschwarm. Jeder denkt, dass die beiden über kurz oder lang ein Paar werden würden, doch Lioras Herz schlägt für jemand anderen. Jemanden, den gerade sie als Götterkind nicht lieben darf…



Jennifer Wolf lebt mit ihrem Mann und ihrer Tochter in einem kleinen Dorf zwischen Bonn und Köln. Aufgewachsen ist sie bei ihren Großeltern und es war auch ihre Großmutter, die die Liebe zu Büchern in ihr weckte. Aus Platzmangel wurden nämlich alle Bücher in ihrem Kinderzimmer aufbewahrt und so war es unvermeidbar, dass sie irgendwann mal in eins hineinschaute. Als Jugendliche ärgerte sie sich immer häufiger über den Inhalt einiger Bücher, was mit der Zeit zu dem Entschluss führte, einfach eigene Geschichten zu schreiben.



Die Geschichten unserer vier Jahreszeitengötter ist erzählt und trotz allem hat uns die Autorin noch einen letzten Band ermöglicht in welchem wir einige Götter und ihre Kinder wiedertreffen können. 


Erzählt wird die Geschichte wieder aus verschiedenen Sichtweisen, darunter vorwiegend Liora und Mercur, um welche es größtenteils geht.

Die Schreibweise der Autorin ist wie schon in den vorigen Bänden wieder angenehm, mitreisend und bildhaft sodass ich persönlich wieder einen guten Bezug aufbauen konnte.

Liora ist eine schüchterne, freundliche und herzensgute Seele welche jedoch nicht nur positiv aufgenommen wird. Sie ist eine Göttertochter, Tochter zweier Götter und damit etwas besonderes und für viele Unerreichbar, so zumindest der Anschein. Ich mochte ihr Wesen von Beginn an unheimlich gerne, sie ist natürlich, vorsichtig und sucht dennoch nur Freundschaft, Hoffnung und Liebe.

Mercur kennen wir ja schon vom letzten Band der Reihe, als er noch ein kleiner süßer Fratz war. Ich fand die Idee toll, dass wir ihn nun mal in der „erwachsenereren“ Form erleben dürfen und ich mochte ihn sofort wieder. Er ist ein ruhiger, offener und liebenswürdiger Kerl der für sein Alter allerdings manchmal etwas zu impulsiv und unsinnig reagiert, sodass er schlussendlich mehr Schaden anrichtet als nötig gewesen wäre.


Die Autorin hat sich eine interessante Story zu unseren beiden Charakteren einfallen lassen und ich muss zugeben, dass ich damit nicht gerechnet hätte. Jennifer Wolf hat mich wirklich überrascht, dass sie den Weg in diese Richtung eingeschlagen und damit alles verkompliziert hat.

Trotz dass ich nicht alle Sichtweisen und eingeschlagenen Wege der Protagonisten immer wirklich nachvollziehen konnte, empfand ich die Umsetzung dennoch als rund und interessant.

Auch wenn ich nicht so extrem mitgerissen wurde wie bei den anderen Bändern hatte ich viel Freude beim Lesen. Wir treffen altbekannte Charaktere wieder, darunter vor allem Sol und Janis, welche mein Herz im letzten Band vollkommen eingenommen haben. Sie haben mich auch hier wieder begeistert und gefühlsmäßig völlig überzeugen können.



Insgesamt nochmal ein sehr schöner Zusatzband, welcher uns zurück in die Jahreszeiten-Reihe zieht und ein weiteres Familienkapitel abschließt. Es ist schade, dass wir hiermit durch sind und einen Schlussstrich ziehen müssen, aber mir hat diese Reihe unheimlich gut gefallen und ich kann nur jedem empfehlen sie zu lesen, wenn man eine Geschichte mit viel Gefühl und so unterschiedlichen Charakteren erleben möchte.









Rezension: Für dich soll´s tausend Tode regnen von Anna Pfeffer


Schon unter ihrem Pseudonym Rose Snow konnte mich das Duo bestehend aus Carmen und Ulli immer wieder begeistern und mit ihrem neuen Buch, welches bei CBJ veröffentlicht wurde, konnten sie definitiv weiter an ihrer Erfolgsspur anschließen.

Für dich soll´s tausend Tode regnen von Anna Pfeffer




Taschenbuch: 319 Seiten
Verlag: CBJ
Sprache: Deutsch
Einzelband
Kostenpunkt: E-Book 11,99 €, TB 14,99 €
Erschienen: September 2016



Wer Emi auf die Nerven geht, dem verpasst sie in Gedanken eine Todesart. Und seit dem Umzug weiß sie nicht, wer mehr nervt: die Neue ihres Vaters, die sich ernsthaft in der Mutterrolle sieht, ihr Strahlemann von Bruder, der das auch noch gut findet (stirbt bestimmt mal, weil er auf seiner Schleimspur ausrutscht), oder Erik, Alphatier an ihrer neuen Schule, der einen auf cool macht und sie ständig provoziert (stirbt garantiert an einem Hirntumor wegen übermäßigen Handykonsums). Als sie sich in Chemie mit Alpha-Erik anlegt, kracht es wortwörtlich zwischen den beiden. Die Strafe dafür sind acht Samstage Graffiti schrubben. Mit Erik! Kann das Leben noch beschissener sein? Um aus der Nummer rauszukommen, schlägt Emi einen Wettstreit vor. Doch Erik ist nicht kleinzukriegen. Emi wünscht ihm tausend Tode an den Hals, bis sie merkt, dass es gar nicht so nervig ist, Zeit mit Erik zu verbringen …



Hinter den Pseudonymen Anna Pfeffer und Rose Snow stecken wir, Carmen und Ulli. Zusammen sind wir 70 Jahre alt, haben 2 Männer, 6 Kinder und einen Hund. Wir können ewig reden, lieben Pizza und Schokolade und lachen unheimlich gerne, vor allem über uns selbst.

Seit dem Sommer 2014 schreiben wir als Rose Snow lustig-schräge Liebesromane und gefühlvolle Fantasy. Und am 12. September erscheint unter Anna Pfeffer unser erster Jugendroman bei cbj. Das Buch heißt „Für dich soll’s tausend Tode regnen“ und ist eine Teenie-Liebesgeschichte mit einer erfrischend negativen Heldin, die uns besonders ans Herz gewachsen ist.


Die Beschreibung dieses Buches hat mich sehr neugierig gemacht und verspricht von Beginn an eine Geschichte die unter die Haut geht und vor allem sehr negativ eingestellt ist. Doch wirklich wissen was einen erwarten wird kann man nicht, denn das Autorenduo hat sich ordentlich was einfallen lassen.

Die Schreibweise von Anna Pfeffer ist unglaublich angenehm, mitreisend und liebevoll gefühlvoll. Man wird als Leser sofort an die Seite von Emi gezogen und fühlt sich regelrecht mit ihr verbunden, auch wenn mir ihre pessimistische Seite manchmal wirklich schwer auf den Magen geschlagen ist. ;)


Die Autorinnen haben es geschafft einen Charakter zu schaffen, der so erfrischend negativ, todesliebend und trotz allem liebenswürdig, jugendlich und eigen ist. Ich habe Emi im Buch schon nach den ersten Seiten lieb gewonnen. Ihre Art ist verquer, ihr Wesen mehr als anstrengend und ich bin mir sicher als Freundin würde ich mit ihr durchdrehen und dennoch kann man sie einfach nur lieb haben. Sie hat ein faszinierendes Wesen, welches man einfach ergründen möchte und dabei auch gerne ein paar Todesarten mehr kennenlernt. :D


Erik ist ein vielschichtiger Charakter, der sich aber gerne hinter einer Maske versteckt. Er lässt Gerüchte gerne stehen, auch wenn er sie korrigieren könnte. Doch das ist eine Fassade hinter welcher er sich perfekt verstecken kann, unnahbar wirkt und sich somit Respekt und Ansehen verdient welches er eigentlich weder braucht noch wünscht.

Wenn er einem zu Beginn auch noch überheblich rüberkommt, merkt man relativ schnell dass auch er nur auf der Suche ist...auf der Suche nach jemanden der ihn versteht.

Die Umsetzung dieses Jugendromans ist einfach herrlich. Ich habe während dem Lesen so oft gelacht, habe Lachtränen vergossen und konnte mich gefühlsmäßig völlig auf die Geschichte einlassen. Emi ist ein solch herzlich negativer Mensch, dass man sie trotz dieser Einstellung einfach noch lieben muss. Es ist anstrengend und gleichzeitig so schön sie auf diesem Wege zu begleiten und zu sehen, wie sie langsam – wenn auch wirklich sehr, sehr langsam – einen Weg aus dieser ständigen negativen Art findet um sich für andere zu öffnen. Das beste dabei ist jedoch, dass sie niemals ganz verändert sein wird. Diese negative und todessüchtige Seite ist ein Teil von ihr, welcher ihr über viele Dinge hinweg hilft und einfach zu ihrem Wesen dazugehört.

Innerhalb der Geschichte erlebt der Leser viele skurrile, interessante und unglaublich lustige Situationen die mich teilweise in meinem Sessel haben überschäumen lassen vor Freude und Lachen. Wir erleben zwei Teenager die versuchen sich hinter ihren Masken und Abwehrhaltungen von allem auszuschließen und finden genau in dieser Situation gegebenenfalls zusammen. Wir erleben Emi und Erik dabei, wie sie so langsam zu sich selber finden und jemanden an ihrer Seite erkennen der vielleicht doch nicht so unähnlich ist wie man selber.


Auch wenn man sich als Leser von Beginn an ein Ende ausgedacht hat, wurde es mit Sicherheit nicht so erdacht wie es schlussendlich gestaltet wurde. Die Autorinnen haben sich viel unvorhersehbares innerhalb der Geschichte einfallen lassen und gerade zum Schluss hin nochmal gezeigt, wie schnell ein zart aufgebautes Band auch wieder eingerissen werden kann.


Eine ganz wundervolle Geschichte, die dazu aufruft unbedingt noch mehr lesen zu wollen und auch wenn Emi und Eriks Geschichte hiermit erzählt wurde stehe ich für viele weitere Jugendbuchromane des Duos bereit.



Ich danke den beiden Autorinnen wirklich unglaublich für dieses belebende, humorvolle und herzliche Buch welches ich innerhalb weniger Stunden ausgelesen habe. Die Verfolgung von Emi und Erik hat mir so viel Freude gebracht, dass ich es einfach nicht geschafft habe früher aus der Geschichte aufzutauchen.

Es wurde bei diesem Buch verstanden schwarzen Humor mit einer Portion Romantik, Hoffnung und Vertrauen zu mischen. Wir erleben eine Geschichte die verzaubert, bespaßt und gleichzeitig so viel mehr gibt. Ich werde Emi und Erik wohl noch eine ganze Weile im Herzen tragen. :)










Rezension: Die silberne Königin von Katharina Seck


Eigentlich bin ich tatsächlich durch Zufall auf dieses Buch aufmerksam geworden, als zur Leserunde bei Bastei Lübbe aufgerufen wurde. Das Cover hatte es mir von Beginn an angetan und die Beschreibung klang vielversprechend. Als die Leseprobe mich dann noch überzeugen konnte, musste ich einfach mein Glück versuchen.

Die silberne Königin von Katharina Seck

Bildrechte Bastei Lübbe


Taschenbuch: 364 Seiten
Verlag: Bastei Lübbe
Sprache: Deutsch
Einzelband
Kostenpunkt: E-Book 9,49 €, TB 12,00 €
Erschienen: Oktober 2016



Silberglanz ist eine beschauliche Stadt in einer winterlichen Welt. Doch die Schönheit der von glitzerndem Schnee bedeckten Landschaft ist trügerisch. Seit Jahrzehnten ist das Land im ewigen Winter gefangen, es droht unter den Schneemassen zu ersticken. Alles ändert sich, als die 24-jährige Emma in die Chocolaterie von Madame Weltfremd kommt und diese ihr ein Märchen erzählt, das Märchen der silbernen Königin. Denn darin verborgen liegt die Wahrheit - über den Winterfluch, über den kaltherzigen König und über Emma selbst -



Katharina Seck wurde 1987 in der mittelalterlichen, von einem Schloss gekrönten Stadt Hachenburg im Oberwesterwald geboren. Heute arbeitet sie im Bereich Öffentlichkeitsarbeit im öffentlichen Dienst.
Wenn sie nicht gerade schreibt, verbringt sie viel Zeit mit Freunden, Hund und Familie oder genießt einen gemütlichen Abend mit einem dicken Schmöker auf dem Sofa.
Für Phantastik jeglicher Art hat sie sich schon von Kindesbeinen an begeistern können.



Die Schreibweise von Katharina Seck ist märchenhaft, gefühlvoll und sehr bildhaft. Beim Lesen des Buches ist mir sehr schnell aufgefallen, dass man es nicht einfach mal nebenbei lesen kann. Es erfordert Aufmerksamkeit, denn die Autorin hat vieles sehr detailliert beschrieben sodass man ein umwerfendes Bild erhalten kann welches aber auch dazu führt das man sich damit genauer befassen muss und seine Fantasie ins Buch mit einbringt.

Erzählt wird die Geschichte von einem Erzähler, welcher uns einen guten Blick auf das Städtchen Silberglanz, seine Bewohner und vorwiegend auf Emma gibt. Man kann sich alles sehr genau vorstellen, bekommt einen Blick für die faszinierenden Dinge die es gibt und kann das Eis und die Kälte bei den Beschreibungen regelrecht fühlen.


Sehr schön empfand ich auch, dass man innerhalb des Märchens ein Märchen erzählt bekommen hat. Wir erleben somit nicht nur Emmas Geschichte, sondern auch die Geschichte der silbernen Königin und ab einem gewissen Punkt im Buch versteht man sehr gut warum beide so wichtig sind um die Lösung des Ganzen zu finden.

Emma ist eine starke Persönlichkeit, welche mich von Beginn an sehr neugierig gemacht hat. Sie schlägt sich durch das kalte Leben in Silberglanz und kümmert sich dabei noch um ihren Vater, welche nicht mehr ganz beieinander ist. Ein freundliches, zuvorkommendes und starkes Wesen. Sie hat mich fasziniert mit ihrer Art zu kämpfen und durchzuhalten. Nachdem sie zu Madame Weltfremd kommt, blüht sie auch etwas auf und man merkt dass ihr alles etwas leichter von der Hand geht. 

Madame Weltfremd konnte ich in der gesamten Geschichte nicht so richtig einschätzen, aber ich denke das dass vollkommen so gewollt war. Sie ist ein Mysterium welches man nicht ergründen kann und dennoch bringt sie einem so viel Wärme und Zuversicht entgegen, dass man gar nicht anders kann als ihr zu vertrauen.

Casper wirkt von Beginn an unnahbar, gefährlich und grausam. So ein bisschen hat er mich an Chalid von Zorn und Morgenröte erinnert und doch ist er wiederum eine andere Persönlichkeit. Auch er verbirgt ein dunkles Familiengeheimnis, dass ihn zu dem Menschen macht der er nun mal ist. Als man ihn kennenlernt hat er nicht gerade die höchsten Sympathiepunkte und trotzdem macht er neugierig, denn man möchte ergründen warum man zu so einem Wesen werden kann. Seine Entwicklung ist faszinierend gestaltet und schlussendlich mochte ich ihn wirklich gerne.

Die eingebaute Liebesgeschichte verläuft sehr ruhig, zurückhaltend und vorsichtig was bei der Gesamtsituation durchaus gut umgesetzt wurde. Mir hatte zwar ab und an ein bisschen etwas gefehlt oder ich konnte nicht immer alles so konkret nachvollziehen, aber im Großen und Ganzen konnte ich überzeugt werden. :)


Die Geschichte an sich wurde sehr schön gewählt und umgesetzt. Die Autorin hat es verstanden eine Welt zu schaffen, die einen mit bibbern und die eigene Fantasie im Kopf anspringen lässt. Man ist ein Teil dieser Welt, auch wenn man letzten Endes nur zuschaut und erlebt was Emma wahrnimmt und durchsteht.

Katharina Seck hat es geschafft, dass ich zwar eine Richtung wahrgenommen habe wohin das alles führt aber letzten Endes doch vollkommen überraschend die Ereignisse einbaute, die mich schockiert, fasziniert und begeistert haben. Ich konnte mit Lesen nicht aufhören, war gefangen in einer Welt aus Eis und musste miterleben ob ein Ende dieser Kälte in Sicht ist.

Das Ende der Geschichte ist gut gewählt und konnte mich größtenteils auch begeistern, wobei trotz vieler Ereignisse und Aufklärungen trotzdem ein paar für mich ungeklärte Dinge bleiben. Manche Dinge konnte ich nicht ganz verstehen und auch wenn sie nur ein Randteil der Geschichte waren, hätte es mir gefallen sie ebenfalls ergründen zu können.


Trotz allem habe ich dieses Buch sehr gerne gelesen, bin gerne in die Eiswelt mit allen ihren Faszinationen eingetaucht und habe Emma auf ihrer gefährlichen und gefühlvollen Reise begleitet.


Ein wunderschönes Cover, welches eine Geschichte verbirgt die so kalt ist wie der Winter und doch so viel Hoffnung und Gefühl verbirgt wie das Tauen im Frühling.

Die Autorin hat es verstanden, eine Welt aus Eis zu schaffen die einen als Leser bis zum Schluss gefangen hält und dazu bringt immer weiter einzutauchen und mit Emma gemeinsam eine Lösung für den ewigen Winter zu finden.








Rezension: Die Farbe des Blutes - Gläsernes Schwert von Victoria Aveyard

Lang, lang habe ich auf die Fortsetzung dieser grandiosen Geschichte gewartet und endlich habe ich es nun auch geschafft diese zu lesen. Ob sie mich genauso begeistern konnte wie der erste Band erfahrt ihr hier und heute. :)

Die Farbe des Blutes - Gläsernes Schwert von Victoria Aveyard 

 


Hardcover: 570 Seiten
Verlag: Carlsen Verlag
Sprache: Deutsch
Reihe: 2 / 3
Kostenpunkt: E-Book 14,99 €, HC 21,99 €
Erschienen: September 2016 


 

Band 1: Die Rote Königin
Band 2: Gläsernes Schwert 



*** Die spannende Fortsetzung des New-York-Times- und Spiegel-Bestsellers DIE ROTE KÖNIGIN *** In letzter Sekunde wurden Mare und Prinz Cal von der Scharlachroten Garde aus der Todesarena gerettet. Die Rebellen hoffen, mit Hilfe der beiden den Kampf gegen die Silber-Herrschaft zu gewinnen. Doch Mare hat eigene Pläne. Gemeinsam mit Cal will sie diejenigen aufspüren, die sind wie sie: Rote mit besonderen Silber-Fähigkeiten. Denn auch der neue König der Silbernen, ihr einstiger Verlobter, hat es auf diese Menschen abgesehen. Aber schnell wird klar, dass er eigentlich nur eins will – und zwar um jeden Preis: Mare. 



 

Victoria Aveyard wuchs im Osten der USA auf, in einer Kleinstadt in Massachusetts. Von dort zog sie an die Westküste, um in Los Angeles an der University of Southern California Drehbuchschreiben zu studieren. Sie hat ein Faible für Geschichte, für Explosionen und für taffe Heldinnen - und schreibt am liebsten Bücher, in denen sie alles drei kombinieren kann. Außerdem liebt sie Road Trips, Filmegucken in Endlosschleife und das große Rätselraten, wie es bei der Serie "A Game of Thrones - Das Lied von Eis und Feuer" weitergeht. 


 

Die Schreibweise von Victoria Aveyard und ihrer Übersetzerin ist wieder einmal sehr schön durchdacht und ausgeführt worden. Man kommt sofort wieder gut in die Geschichte hinein, erhält nochmals einen groben Überblick und findet sich schnell und einfach zurecht.

Die alten sowie die neuen Charaktere sind wieder einmal greifbar, sodass man sich ein Bild von ihnen aufrufen kann. Es ist möglich sie alle in ein Bild zu setzen, ihnen zu folgen und bei einzelnen sogar Beweggründe zu erfassen.

Mare und Prinz Cal sind mit die Hauptprotagonisten, wobei es noch einige mehr gibt die eine wichtige und entscheidende Rolle in der Geschichte spielen. Diese beiden sind trotz allem unser Angelpunkt, an welchem wir uns entlang hangeln.

Mare ist für ihr zartes Alter von 17 Jahren in diesem Band schon sehr erwachsen, standhaft und teilweise ganz schön kalkühl. Auf der anderen Seite hat sie bisher viel erlebt und auch in diesem Band erleidet sie einige schlimme Situationen, die prägen und sie in sich selber erschüttern können. Sie hält sich wacker, kämpft für sich, ihre Familie und Freunde. Das einzig schlimme ist ihr gleichzeitiges Misstrauen jedem gegenüber, was sie selber innerlich noch mehr zerstört.

Cal ist in diesem Band wieder sehr stark wie ich finde. Auch wenn er wesentlich ruhiger ist, sich zurückhält und nur in den entscheidenden Momenten auftaucht konnte er mich total begeistern. Auch seine verzweifelte und hoffnungslose Seite war gut ausgearbeitet, besonders in Zusammenführung mit seiner Stärke die trotz allem nicht eingebrochen ist.

Dieser Band beginnt so rasant wie der erste im Grunde aufgehört hat. Mare sucht gemeinsam mit Cal und einigen Verbündeten nach den Personen die so ähnlich sind wie sie und ihr Bruder. Doch bis wir zu diesem Punkt gelangt sind, muss ihre kleine Truppe noch so einiges durchstehen. Wir erleben viele grausame Situationen, welche nicht nur gefährlich sondern leider auch immer mal wieder tödlich enden. Der Spannungsbogen hält sich fast das gesamte Buch oben und reist den Leser regelrecht mit.

Trotz allem gibt es auch sehr sehr viele gedankliche Passagen, die mir ab und an etwas zu düster und eintönig waren. Mare hat viel nachgedacht, zweifelt an Verbündeten wie Feinden und trotz allem sehnt sie sich nach Ruhe, Frieden und ihren Freunden sowie ihrer Familie. Manche Abschnitte waren mir etwas zu langatmig und trotzdem haben sie einfach dazu gehört um die letztendliche Stimmung in der Geschichte zu verbreiten.

Die Umsetzung im Gesamten ist der Autorin aber wieder sehr gut gelungen. Sie hat es verstanden die ruhigen Szenen mit den actionreichen zu verbinden. Sie hat einen guten Übergang geschaffen, der es dem Leser leicht macht alles zu verfolgen.

Wir erleben zusammen mit Mare eine Hetzjagd der Superlative, denn schlussendlich hat sie nicht nur Sorge vor dem König Maven zu haben sondern muss sich auch vor ihren eigenen Leuten schützen. Die Autorin hat es verstanden, die Intrigen, Verschwörungen und den Verrat perfekt zusammenzupacken sodass es so schwierig ist noch Hoffnung, Vertrauen und Freundschaft bzw. Liebe zu greifen.

Gerade mit dem actionreichen und mehr als schockierenden Ende hat mich die Autorin nochmal mehr an diesen zweiten Band gebunden. Niemals hätte ich damit gerechnet das es sich in diese Richtung entwickelt. Während des gesamten Buches konnte ich immer wieder überrascht, schockiert und irritiert werden. Nichts ist wie es scheint, sodass nicht nur Mare immer wieder in die Falle tappen konnte.

Trotz allem empfand ich den Kampf zum Schluss des Bandes etwas sehr kurzlebig und schnell. Auf der einen Seite wirklich gut gelöst, auf der anderen zu schnell zum Ende gefunden. Der Epilog danach gibt natürlich nochmal den Rest und man muss einfach wissen wie es im letzten Band weitergeht. 



 

Ein nicht ganz so starker Band wie der erste, aber trotz allem mit viel Dramatik, Gefahr, Misstrauen und wunderbaren Charakteren. Der Leser wird mitgerissen und in eine grausame Welt der Intrigen gezogen, bei welcher auch man selber nicht mehr weiß wer das Vertrauen nun wirklich verdient hat. :)