Rezension: Haus der Tausend Spiegel von Susanne Gerdom

Tatsächlich bin ich auf dieses Buch vorwiegend darauf aufmerksam geworden, als ich mitbekommen habe dass es so was in der Richtung wie eine Märchenadaption von „Die Schöne und das Biest“ ist. Da konnte ich eigentlich gar nicht dran vorbeigehen. ^^°

Haus der Tausend Spiegel von Susanne Gerdom, Einzelband

cbt by Random House Verlag / Taschenbuch: 414 Seiten
Kostenpunkt: E-Book 9,99 €, TB 12,99 €
Erschienen: September 2016


 

Die junge Hexe Annik steht vor einem Rätsel, das über ihr ganzes Leben entscheiden wird: Sie hat den Auftrag, das Geheimnis um die Familie van Leuwen zu lüften. Doch kaum ist sie auf dem majestätischen Anwesen angekommen, machen ihr die Bewohner, Gabriel und Daniel, eindeutige Avancen. Und Annik macht eine finstere Entdeckung nach der nächsten. Ist hier tatsächlich ein mächtiger Spiegelzauber am Werk, gewirkt von einer bösen Hexe? Die sich die Seele und Liebe der van Leuwens auf ewig sichern will? Kann Annik sie besiegen? Denn langsam aber sicher verliebt sie sich, und das Ende ist vollkommen ungewiss ...
(Quellenangabe: Random House 03.06.2018)





Die Schreibweise der Autorin ist stark, fesselnd und hat einen gewissen gespenstigen und erwachsenen Touch. Ich konnte mich relativ schnell hineinfallen lassen und mich mit dem ganzen auseinandersetzen.

Annik ist eine Junghexe, welche gerne studieren möchte. Um dies zu erreichen, muss sie erstmal ein Rätsel lösen und beginnt aus diesem Grund eine Anstellung als Kindermädchen. Ihr Wesen ist sehr offen, freundlich und neugierig was es mir als Leser sehr einfach gemacht hat mit ihr klarzukommen. Gleichzeitig ist sie aber auch etwas störrisch und sprunghaft, was mir manche Entscheidungen sehr irritierend rübergebracht haben.

Innerhalb der Geschichte spielen neben Annik noch vier weitere Charaktere eine tendenzielle Rolle, wobei alle nur teilweise auftauchen und nur bedingt etwas über sich preisgeben. Ich persönlich konnte nur teilweise einen Bezug aufbauen, sodass ich ihre Eigenarten nicht immer greifen und nachvollziehen konnte.

Die Umsetzung der Geschichte war spannend, gruselig und wirklich interessant. Während der kompletten Geschichte wurde ich als Leser mehr als einmal in die Irre geführt, habe eigene Rätsel nachvollziehen müssen und war gespannt darauf was mich noch erwarten wird.

Gleichzeitig war ich oftmals aber auch sehr irritiert. Annik ist mir in manchen Situationen etwas zu störrisch und hält sich nicht an Regeln, was ich auf der einen Seite als Leser gut und auf der anderen in Ihrem Angestelltenverhältnis als verwirrend empfand.

Die Entwicklung der Liebes-Dreiecks-Geschichte empfand ich leider total fehl am Platz. Es hat mich eher gestört, als dass es mich gereizt hat. Dieses Hin und Her, das damit verbundene Durcheinander und die Gefühlsüberlagerungen von Annik haben mich persönlich eher gestört als Lesefreuden bereitet. Diese Entwicklungen waren für mich persönlich etwas zu schnell und unausgereift.

Insgesamt hat mir die Geschichte jedoch wirklich gut gefallen. Sie enthielt viel Potenzial, wurde teilweise wirklich einnehmend und spannend umgesetzt. Dennoch haben mir letztlich noch ein paar Puzzleteile gefehlt. Nicht alle Dinge wurden tatsächlich aufgeklärt bzw. so geklärt, dass es für mich rund abgeschlossen ist. Die doch recht oberflächlichen Charaktere haben es mir in dieser Beziehung auch etwas schwerer gemacht. :(

Trotzallem ist dies eine wirklich interessante und spannende Geschichte, die vor allem mit Überraschungen und einer Prise Gruselfaktor überzeugen kann.


Mit "Haus der tausend Spiegel“ hat Susanne Gerdom durchaus einen interessanten und vor allem gruseligen Roman ins Leben gerufen, der mich zwar nicht vollkommen überzeugen konnte mir aber dennoch ein paar interessante Lesestunden beschert hat. 





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