Rezension: Der Kuss des Kjer von Lynn Raven


Der Kuss des Kjer von Lynn Raven, Einzelband

cbt by Random House / Taschenbuch: 606 Seiten
Kostenpunkt: ebook 9,99 €, TB 12,95 €
Erschienen: Juni 2010
 

Mit einem Trick bringt Mordan, der erste Heerführer der kriegerischen Kjer, die junge Heilerin Lijanas vom Volk der Nivard in seine Gewalt. Im Auftrag seines Königs Haffren will er die Heilerin und ein zauberkräftiges Elixier, die »Tränen der weißen Schlange«, an den Hof bringen.
Lijanas aber hat nur einen Gedanken: Flucht! Doch je näher sie den als »Blutwolf« verschrienen Mordan kennenlernt, desto stärker fühlt sie sich zu ihm hingezogen. Und er sich ebenso zu ihr. Er setzt alles dran, sie sicher an den Hof seines Königs zu bringen. Dort erwartet sie jedoch eine tödliche Überraschung …

(Quellenangabe: Amazon 26.10.2019)





Dieses Buch hatte mich auf Grund seiner Beschreibung angelacht, sodass ich es bei meinem Sub-Abbau doch gleich mal in die Hände nehmen und lesen musste.

Die Schreibweise der Autorin ist stark, bildhaft und sorgt für ein recht gutes Gesamtbild. Man kommt zügig voran, auch wenn die Geschichte insgesamt etwas erwachsener gehalten ist.

Lijana ist eine Heilerin, welche zum einen leider recht naiv, aber auch liebevoll, hilfsbereit und offenherzig ist. Dazu hat sie eine rebellische Seite, was mir ebenfalls innerhalb der Geschichte sehr gut gefallen hat. Sie riskiert dadurch zwar einiges, aber macht sie auch sehr sympathisch und stark.

Mordan ist ein starker, vielschichtiger und geheimnisvoller Charakter der so einiges zu verbergen hat. Er hat eine recht raue Schale, hat öfters mal Probleme damit sich zurückzuhalten und kann es überhaupt nicht leiden, wenn jemand seine Autorität untergräbt. Gleichzeitig hat er aber auch eine weiche und besorgte Seite, welche man nur selten sieht aber dennoch immer mal wieder wahrnehmen kann.

Die Grundidee der Geschichte ist interessant und auch insgesamt sehr schön umgesetzt worden. Man hat zwar letztlich das Ende schon so irgendwie vor Augen, aber dennoch gibt es immer wieder überraschende Wendungen, dramatische Entwicklungen und unvorhersehbare Ereignisse die das Lesen die gesamte Zeit erfreuen.

Die Umsetzung an sich hat mir gut gefallen, auch weil man vieles miterleben durfte und die beiden Hauptcharaktere nach und nach ein bisschen besser kennen lernte.

Die eingebaute Liebesgeschichte, die natürlich jeder erwartet, wurde sehr langsam und gemächlich aufgebaut was natürlich nicht anders hätte passieren können. Aber gleichzeitig hatte ich das Gefühl, dass es gefühlsmäßig nie so richtig weiter hinausgehen würde. Letzten Endes hat es an bestimmten Punkten bei jeweils einem Klick gemacht ohne das es sich vorher groß angekündigt hätte. Ich fand es hierbei etwas verwirrend, dass es auf einmal kam.

An sich fand ich die Geschichte spannend, interessant und überraschend umgesetzt wenn es jedoch auch ein paar einzelne Szenen und Entwicklungen im Buch gibt die ich nicht ganz nachvollziehen konnte, die mich irritiert oder fragend zurückgelassen haben. Trotz allem insgesamt ein tolles Buch.


Mit „Der Kuss des Kjer“ hat Lynn Raven einen interessanten, spannenden und erwachsenen Fantasyroman geschrieben, der sich nicht davor scheucht gefährlich, anrüchig und überraschend zu sein. Er besticht mit einer faszinierenden Welt und starken Charakteren, sowie mit einigen unvorhersehbaren Wendungen.



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