Rezension: Diatar - Kind des Lichts von Ina Linger

Ich habe ja schon Bücher der Autorin gelesen, wenn ich zu meiner Schande auch gestehen muss dass ich die bisherigen Reihen noch nicht abgeschlossen habe.

Trotz allem war ich unglaublich neugierig auf die neue Reihe der Autorin, welche unglaublich spannend klang.

Diatar - Kind des Lichts von Ina Linger

Bildrechte Ina Linger


eBook: 338 Seiten
Verlag: Selfpublisher
Sprache: Deutsch
Reihe: 1 / 3
Kostenpunkt: E-Book 3,99 €, TB 9,99 €
Erschienen: Dezember 2016

 

Band 1: Diatar - Kind des Lichts
Band 2: Monandor - Kind der Dunkelheit
Band 3: Mondiar - Kind der Dämmerung


Gehe nie hinaus in die Nacht. Meide die Dunkelheit. Betrete niemals die Höhlen der Monandor. Sei vor der Dämmerung zuhause. Diese Regeln werden den Diatar von Kindesbeinen an eingebläut. Wer sich nicht an sie hält, ist des Todes. Das weiß auch der junge Krieger Jaro. Doch als er in einem Kampf mit den Monandor, den Dämonen der Dunkelheit, schwer verwundet wird, gelingt es ihm nicht mehr, vor Einbruch der Nacht zurück in sein Dorf zu kehren. Es ist ausgerechnet Risa, die ihn findet und in eine Höhle schleppt. Risa, die ihm zwar bereits das Leben rettete, als sie beide noch Kinder waren, die er jedoch seit Jahren nicht mehr gesehen hat. Sein Leben ein weiteres Mal in ihren Händen zu wissen, erfüllt Jaro mit Angst, denn eines weiß er mit Sicherheit: Niemand bleibt so unschuldig und gut, wie er als Kind einst gewesen ist – schon gar nicht eine menschenfressende Dämonin der Nacht …


Ina Linger wurde 1975 in Berlin geboren und hatte schon als Kind eine immense Fantasie. Aus diesem Grund fing sie auch schon im Kindesalter an, ihre ersten kleinen Geschichten zu schreiben und hat bis heute nicht damit aufgehört. Sie arbeitete nach einem Germanistik- und Grundschulpädagogik-Studium in der Funktion einer Sozialpädagogin in Berlin Neukölln und ist erst seit Anfang 2015 hauptberuflich freischaffende Autorin.

Im Dezember 2011 veröffentlichte sie zusammen mit Cina Bard ihren ersten Roman mit dem Titel 'Three-Night-Stand - Liebe ist simpel'. Im Sommer 2012 folgte der erste Band ihrer Fantasyreihe 'Falaysia - Fremde Welt', der im Oktober sogar mit dem dnbp (derneuebuchpreis) für Selbstverleger ausgezeichnet wurde. Die Reihe wurde mit sieben Bänden abgeschlossen, die Charaktere müssen jedoch mit der neuen Fantasy-Reihe 'Lyamar - Vergessene Welt' neue Abenteuer in Falaysia bestreiten.

Obwohl die Autorin das Genre Fantasy bevorzugt, bewegt sich auch gern in anderen Genres. So sind bisher drei Romantische Komodien und eine Geistergeschichte für junge Leute in Zusammenarbeit mit Cina Bard entstanden und veröffentlicht worden. Weitere Gemeinschaftsarbeiten sind in Planung.


Die Schreibweise der Autorin ist sehr ruhig, gefühlvoll, spannend und einfach zu verfolgen. Sie versteht es detailgetreu zu schreiben ohne zu überfüllen, ein Gefühl für die Welt zu wecken ohne zu erschlagen und Charaktere ins Leben zu rufen die berühren, aber nicht überfordern.

Erzählt wird die Geschichte aus Sicht unseres Protagonisten Jaro, welcher uns einen hervorragenden Blick in sein Innerstes gibt. Gleichzeitig ist er aber auch offen für seine Umgebung, sodass wir insgesamt viel Raum erhalten um die Entfaltung der Geschichte und Charaktere zu verfolgen.

Jaro ist stark, liebenswürdig, unterschätzt sich leider selber und ist unglaublich selbstlos. Sein Wesen hat mich von Beginn an fasziniert, vielleicht auch aus dem Grund dass er offen seine Fehler trägt. Er ist nicht einfach, nicht perfekt und gerade das macht ihn so sympathisch. Er kämpft für sein Volk, stellt sich oftmals hinten an und ist dennoch offen dafür, wenn er sich selber und seine Gefühle genauer kennenlernt.

Risa ist eine taffe, offene, starke und sehr liebenswerte Person. Ihr Wesen war fast ein bisschen elfenhaft, auch hier nicht perfekt, aber doch wieder beschützerisch, ein bisschen wie der helle Stern in der Geschichte. Ich konnte sie ebenfalls sehr gut greifen, habe sie sofort ins Herz schließen können und war gespannt, was uns hier alles erwarten wird.

Auch weitere Charaktere tauchen natürlich in der Geschichte auf, wobei man hierbei sagen muss dass nicht alle komplett greifbar sind. Die Autorin lässt sie uns sehen, lässt zu dass wir uns ein Bild von ihnen machen und dennoch sind sie Randfiguren, von welchen manche wichtig werden und andere nur für die Situation dienen.

Die Umsetzung der Geschichte hat mir wirklich gut gefallen. Sie ist kämpferisch, gefühlvoll, gefährlich, beängstigend und enthält trotz allem Liebe, Hoffnung und durchaus auch das Gefühl von erotischer Spannung. Die Autorin schafft es einen sehr schönen Spagat zu bieten, welchen den Leser dazu animiert immer weiter zu lesen.

Die Geschichte war für mich so nicht vorhersehbar, sodass ich immer wieder neue Wege mit beschreiten konnte. Ich habe die Charaktere näher kennenlernen dürfen, konnte die Welt eines Dschungels ähnlich und die Umstände in mich aufnehmen und ein wirklich gutes Gefühl entwickeln.

Das Ende dieses ersten Bandes und der Titel des zweiten lässt mich darauf hoffen, dass wir nun auch mal die andere Seite näher kennenlernen dürfen. Ich bin gespannt wie ähnlich sich die Völker sind und die hochgestochene Ziele erreicht werden können.


Mit „Diatar – Kind des Lichts“ hat Ina Linger einen ganz wundervollen Auftakt einer neuen High-Fantasy-Reihe geschaffen. Sie spricht das Thema Schwarz-Weiß denken an, führt uns in diesem Punkt auf eine Insel ganz im Dschungel-Manie und sorgt dafür, dass Leser wie Charaktere oftmals nicht wissen, wohin die Reise noch führen wird.

Ich bin unheimlich gespannt auf die Fortsetzung dieser Reihe.