Rezension: Blut ist im Schuh von Anna Schneider

Tatsächlich kann ich mit Thrillern ja recht wenig anfangen. Aber durch einen Gewinn von BoD bin ich zu diesem Jugendthriller gekommen, welcher mich schon auf Grund einer eingebauten Märchenadaption sehr neugierig gemacht hat. 

Blut ist im Schuh von Anna Schneider, Einzelband

Books on Demand / Taschenbuch: 267 Seiten
Kostenpunkt: Ebook 4,99 €, TB 8,99 €
Erschienen: Mai 2017

 

Gespenstische Stille liegt über dem Friedhof Amelies heimlichen Zufluchtsort vor den Bosheiten ihrer Stiefschwester. Sarah hatte sie bestohlen, gedemütigt, verletzt ... Wie weit würde sie noch gehen? Schon spürt Amelie wieder das Stechen im Nacken, wie von eiskalten Augen, die ihr überallhin folgen. Ihr einziger Hoffnungsschimmer ist der Abschlussball mit Ben: Wird er sie wach küssen aus diesem Albtraum?

(Quellenangabe: Amazon 11.01.2019)





Die Schreibweise der Autorin ist flüssig, ruhig, gefühlvoll und sorgt dafür, dass man in die Geschichte eintaucht und durchaus ebenfalls das Gänsehautgefühl auf der Haut verspürt.

Erzählt wird die Geschichte aus der Sichtweise der beiden Schwestern, sowie einer dritten Person die durchaus die Düsternis in die Entwicklung mit hineinbringt.

Amelie ist eine herzensgute, freundliche und liebevolle Persönlichkeit. Sie hat ein sonniges Gemüt, ist hart im Nehmen und lässt sich nicht so leicht unterkriegen. Mit ihrer neuen Schwester und Stiefmutter hat sie es jedoch nicht allzu leicht, da diese beiden sie in gewisserweise als Bedrohung ansehen und wie schon im Märchen Aschenputtel ein bisschen auflaufen lassen und das Leben im Wahrsten Sinne des Wortes etwas zur Hölle machen.

Sarah ist nicht mit sich zufrieden, sehr launisch, eine kleine Rebellin und teilweise zickig und bösartig. Ihr Wesen konnte ich überhaupt nicht leiden, was wohl auch daran liegt, dass sie die böse Stiefschwester ist. Sie wurde von der Autorin als die Böse eingestuft und nur nach und nach erhält man auch in sie einen kleinen Einblick. Wieso ist sie so, tut ihr irgendwas davon leid, versteht sie was sie tut? Gerade zum Ende hin kann man da durchaus ein paar einzelne Verständnispunkte vergeben.

Die Geschichte an sich basiert tatsächlich schön auf dem Märchen, wenn es auch durchaus etwas neu und moderner interpretiert wurde. Die Autorin lässt die düstere und beängstigende Atmosphäre oftmals auftauchen und sorgt dafür, dass der Leser schon von Anfang an ein waches Auge hat. Aber gleichzeitig zeigt sie erstmal die emotionalen Situationen der einzelnen Stiefgeschwister auf. Ihre Probleme, ihre Hoffnungen, ihre Wünschen und so weiter. So bekommt man einen recht guten Bezug.

Die Entwicklung und Umsetzung der Geschichte hat mir tatsächlich sehr gut gefallen. Es ist eine gute Spannungskurve, die nach und nach aufgebaut wird und letztlich schön umgesetzt wurde. Für mich perfekt ist, dass es sich hierbei um einen Jugendthriller handelt und dieser daher etwas weniger intensiv ist. Für mich eigentlich genau perfekt. Man bekommt eine kleine Gänsehaut, ist auf Grund der Spannung an die Geschichte fesselt und kann dennoch mit einem einigermaßen guten Gefühl weiterlesen. Trotzallem ist auch dies eine Situation, die sich einprägt und es könnte durchaus sein, dass ich gewisse dunkle Orte die nächsten Tage erstmal alleine zumindest meiden werde. ;)

Eine schöne Entwicklung auch zum Schluss hin, dass sich beide Mädchen etwas verändert, ihre Prioritäten sich gewandelt und ihre Wesen gestärkt haben. Keine schöne Situation, die prägt und dennoch auch zusammenschweißt. Tolles Buch und eine durchaus interessante Adaption von „Aschenputtel“.


Mit „Blut ist im Schuh“ hat Anna Schneider einen spannenden, gefühlsbetonten und interessanten Jugendthriller geschrieben. Er gibt einem ein beklemmendes Gefühl ohne zu intensiv zu sein und überzeugt mit starken, wie greifen Charakteren. Für mich mein erster Jugendthriller und ich war wirklich angetan.


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© Buchcover, Zitate, Inhaltsangabe: Books on Demand / Anna Schneider