Obwohl ich den Klappentext dieses Buches vorher auch gelesen hatte, war mir nicht von Anfang an bewusst dass es sich bei diesem Buch im Grunde um eine Adaption von „Die Schöne und das Biest“ handelt. Eine sehr positive Überraschung, die mich durchaus überzeugen konnte.
Das Reich der sieben Höfe - Dornen und Rosen von Sarah J. Maas
Hardcover: 476 Seiten
Verlag: DTV
Sprache: Deutsch Reihe: 1 / ?
Kostenpunkt: E-Book 14,99 €, TB 18,95 €
Erschienen: 10.02.2017
Ein legendäres Reich. Ein Fluch. Und eine große Liebe, die entweder die Rettung bedeutet oder alles in den Abgrund ziehen wird.
Die
junge Jägerin Feyre wird in das sagenumwobene Reich der Fae entführt.
Nichts ist dort, wie es scheint. Sicher ist nur eins: Sie muss einen Weg
finden, um ihre Liebe zu retten. Oder ihre ganze Welt ist verloren.
Sarah
J. Maas wuchs in Manhattan auf und lebt seit einiger Zeit mit Mann und
Hund in Pennsylvania. Bereits mit dem ersten Entwurf zu ›Throne of
Glass‹ sorgte sie für Furore: Mit 16 veröffentlichte sie ›Queen of
Glass‹ (so der damalige Titel) auf einem Online-Forum für Autoren und
initiierte damit eines der frühesten Online-Phänomene weltweit.
Die
Schreibweise der Autorin empfand ich sehr angenehm, ruhig und sehr
bildhaft. Man konnte sich sowohl die Hauptprotagonistin Feyre, als auch
alle anderen wichtigen Charkatere im Buch sehr gut vorstellen und
verfolgen.
Erzählt
wird diese Märchenadaption aus der Sicht von Feyre, welche auf Grund
eines fürchterlichen Vergehens bezogen auf ein Abkommen dazu verdammt
ist bei den Fae zu leben. Genauer gesagt bei Tamlin, welcher in diesem
Fall das Biest in der Geschichte darstellt.
Feyre
ist ein sehr starker, eigensinniger und manchmal etwas vorlauter
Charakter der nur sehr schwer zu bändigen ist. Sie ist seit sehr jungen
Jahren für ihre gesamte Familie zuständig und sorgt dafür, dass alle
überleben. Das hat sie über die Jahre hin geprägt und aus ihr ein sehr
zurückgezogenes und misstrauisches Wesen gemacht.
Tamlin
ist ein sehr verschlossener, gefährlicher und gleichzeitig sehr
einfühlsamer Charakter. Man bekommt einige Seiten an ihm zu sehen, wobei
man gerade zur Mitte und Schluss hin erfährt dass man seine
verschiedensten Seiten gar nicht richtig gesehen hat, da eine Maske bzw.
Fluch sie hinter Verschluss gehalten haben. Mich konnte er auf alle
Fälle total überzeugen, auch wenn man seine anfänglichen Entscheidungen
bezüglich Feyre erst zum Ende der Geschichte hin wirklich vollkommen
nachvollziehen konnte.
Lucien
ist ein aufgewecktes Wesen, der mich sofort eingenommen hat. Auch er
hat so einige schlimme Jahre hinter sich und dennoch gibt er nicht auf
und man merkt, dass er gerne bei Tamlin und seinem Volk verweilt, gerne
ein Teil von diesem ist. Auch er hat eine traurige und vorsichtige Art,
welche jedoch immer mal wieder der Freude und Zuversicht platz macht. :)
Ein
weiterer Charakter, der gerade zum Ende hin der Geschichte wichtiger
wird ist Rhysand. Er ist so unglaublich schwer einzuschätzen, was ihn
jedoch auch wieder sehr speziell und geheimnisvoll macht. Auf der einen
Seite finde ich ihn mehr als interessant, doch auf der anderen Seite ist
vor ihm mit Sicherheit höchste Vorsicht geboten. Ich denke, er wird in
den Folgebänden noch sehr wichtig für die Geschichte sein. :)
Die
Umsetzung dieses ersten Bandes empfand ich insgesamt als sehr rund und
angenehm. Man merkt natürlich beim Lesen sehr schnell, dass sich die
Autorin ungemein an das Märchen „Die Schöne und das Biest“ klammert,
dass sehr viele Parallelen aufgebaut werden. Das hat mich beim Lesen
aber letztlich nicht allzu sehr gestört.
Aufgebaut
ist es teilweise sehr ruhig, erzählend und kann daher an manchen
Stellen durchaus mal als etwas langatmiger wahrgenommen werden. Dennoch
ist man immer wieder neugierig, in welche Richtung es gehen wird, was
die Autorin sich noch ausgedacht hat und ob der Fluch gebrochen werden
kann.
Neben
dieser ruhigen Weise, gibt es jedoch auch die brutalen, düsteren und
mehr als gefährlichen Strecken. Die Autorin lässt auch in dieser Reihe
der Gewalt ihren Lauf und bringt somit durchaus auch das Gänsehautgefühl
wieder mit ins Spiel.
Das
Ende diesen ersten Bandes ist auf der einen Seite abschließend mit dem
Märchen „Die Schöne und das Biest“ und doch wieder öffnend für eine
weitere Reise von den Charakteren. Ich bin sehr gespannt, was sich die
Autorin hierbei noch alles einfallen lassen lässt und wer schlussendlich
auf der richtigen und falschen Seite steht.
Mit
„Das Reich der sieben Höfe“ hat Sarah J. Maas eine sehr düstere,
gefährliche und dennoch einnehmende Märchenadaption von „Die Schöne und
das Biest“ geschaffen. Der Leser kann sich fallen lassen und zusammen
mit Feyre das Geheimnis um Tamlin und seine Volksschaft lösen, viele
Gefahren bestehen und gleichzeitig nach und nach die Liebe entdecken.