Rezension: Siren von Kiera Cass

Bisher habe ich die Selection-Reihe der Autorin noch nicht gelesen, aber seit diesem Jahr komplett in meinem Schrank stehen und ich hoffe dass ich bald dazu komme sie auch zu verschlingen.

Erfreulicherweise ist dann ein weiteres Werk der Autorin erschienen, ein Einzelband, der so faszinierend, mystisch und bezaubernd klang dass ich auch diesen unbedingt lesen wollte.

Siren von Kiera Cass





Taschenbuch: 368 Seiten
Verlag: Fischer Kinder- und Jugendbuchtaschenbuch
Sprache: Deutsch
Einzelband
Kostenpunkt: E-Book 9,99 €, TB 12,99 €
Erschienen: Oktober 2016



Kahlens Familie kommt bei einem Schiffsunglück ums Leben. Sie selbst wird als Einzige gerettet – von drei betörenden jungen Frauen: Sirenen. Wunderschön und unsterblich. Von nun an ist Kahlen eine von ihnen. Scheinbar ein ganz normales Mädchen, doch ihr Leben gehört dem Meer. Jeder Mensch, der ihre Stimme hört, muss sterben. Und so schweigt sie. Bis sie Akinli begegnet, einem jungen Studenten, der Kahlen auch völlig ohne Worte versteht. Nach nur wenigen Stunden haben nicht nur ihre Herzen, sondern auch ihre Seelen zu einander gefunden. Und als Akinli schwer erkrankt, droht auch der eigentlich unsterblichen Kahlen der Tod.



Kiera Cass wurde in South Carolina, USA, geboren und lebt heute mit ihrem Mann und ihren zwei Kindern in Virginia. Die Idee zu den ›Selection‹-Romanen kam ihr, als sie darüber nachdachte, ob Aschenputtel den Prinzen wirklich heiraten wollte – oder ob ein freier Abend und ein wunderschönes Kleid nicht auch gereicht hätten ...
Mit ihren ›Selection‹-Romanen hat sie es weltweit auf die Bestseller-Listen geschafft.



Die Schreibweise der Autorin ist ruhig, fantasie- und gefühlvoll und gleichzeitig mitreisend und bildhaft. Ich konnte mich in die einzelnen Sirenen und auch die Gegenden, in ihr eigentliches Leben sehr gut einfinden und mir ein gutes Bild machen.

In diesem Buch gibt es eigentlich ein paar wichtigere Charaktere, wobei es hauptsächlich um Kahlen geht welche ihr Leben teilweise als Sirene verbringen muss.

Kahlen ist ein freundliches, zurückhaltendes und sehr genaues Wesen. Sie befolgt Befehle im Normalfall ohne Murren und nimmt sich sehr oft zurück. Man merkt innerhalb der Geschichte immer mehr, dass sie eigentlich nicht für sich lebt sondern für die See. Sie drängt ihre eigenen Bedürfnisse immer wieder in den Hintergrund und merkt dabei nicht, dass sie so vieles verpasst im Leben und eigentlich ihre Zeit verschwendet. Bis zu dem Zeitpunkt wo sie Akinli kennenlernt. Ein Junge, den sie nur so kurze Zeit kennenlernen durfte und der sich trotz allem tief in ihrem Herzen verankert hat.

Akinli treffen wir in der Geschichte ein paar mal an und auch wenn er mir stets sehr sympathisch und charismatisch rüber gebracht werden konnte, hat er keinen riesigen Einsatz in der Geschichte. Dennoch bleibt er im Kopf und man hofft, leidet und freut sich mit ihm.

Kahlens Sirenen-Schwestern sind ein durchweg unterschiedlicher Haufen. Die eine ruhig und zurückgezogen, die andere aufgeweckt und kreativ und die vierte im Bund total abgedreht und aufgeweckt. Sie bringen eine interessante Mischung in die Geschichte, welche sich jedoch nach und nach verändert und anpasst. Wir lernen neue Sirenen kennen und verlieren altbekannte, sodass man sehr schön die Situation der Sirenen an sich erkennen kann.

Insgesamt muss ich sagen gefällt mir diese Geschichte unheimlich gut. Die Grundidee ist faszinierend und beängstigend zugleich, die Umsetzung ist liebevoll und gefühlvoll mitreisend und dennoch gab es leider hin und wieder immer etwas langatmige Stellen. Wir haben oft in Kahlens Gedankenwelt Einblick bekommen, waren teilweise dazu verdammt dem Stillstand beizuwohnen welcher beim Lesen so anstrengend sein kann und dennoch konnten mich einzelne Szenen immer wieder begeistern und mitreisen.

Die Welt der Sirenen kann so verschieden sein, je nachdem wie man sich selber darauf einstellt und wir lernen wenn auch teilweise nur nebenbei interessante Sichtweisen und Lebeweisen kennen.

Auch wenn es nicht allzu viele Spannungsmomente gab, konnten mich die eingebauten durchaus überzeugen und auch die ruhige Art der Geschichte konnte mich größtenteils gefangen nehmen, was wohl auch damit zu tun hatte dass mir die Idee total gut gefallen hat.

Die Auflösung dieser ganzen Geschichte ist wirklich süß und nachvollziehbar ausgearbeitet. Sie war im gesamten nicht vorhersehbar und konnte mich wirklich teilweise überraschen, sodass ich mit einem guten Gefühl aus dem Buch aufgestiegen bin.



Insgesamt bietet uns Kiera Cass mit Siren einen ruhigen, feinfühligen und sehr gefühlvollen Roman über die Liebe, das Leben und die Familie. Wir erleben eine Mutter die an ihren Kindern hängt, Töchter die versuchen ihr eigenes Leben zu leben und dennoch einen Bezug zur Mutter aufzubauen versuchen und eine Liebe die so viel tiefer geht als man es von Beginn an hätte vermuten können.










Rezension: Heart against Soul I - Im Herzen ein Schneeleopard von Anika Lorenz

Wir finden wieder mal frischen Wind bei Impress und ich war neugierig, ob mich die Autorin mit Ihrer Geschichte die sehr vielversprechend klang auch überzeugen kann.

Heart against Soul I - Im Herzen ein Schneeleopard von Anika Lorenz

Bildrechte Impress


EBook: 238 Seiten
Verlag: Impress
Sprache: Deutsch
Reihe: 1 / ?
Kostenpunkt: E-Book 3,99 €
Erschienen: Oktober 2016


Band 1: Im Herzen ein Schneeleopard
Band 2: In der Seele ein Grauwolf → November 2016
Band 3: In Gedanken ein Steinadler → Januar 2017



**Folge den Spuren der Schneeleoparden…**

Die 18-jährige Emma führt ein ganz normales Kleinstadtleben. Seit ihrem Schulabschluss spart sie auf ein Architektur-Studium und in ihrer Freizeit widmet sie sich, inspiriert von ihren lebhaften Träumen, der Kunst. Doch mit der Normalität ist es vorbei, als Nate in ihr Leben tritt. Schon bei ihrer ersten Begegnung hat sie das Gefühl, dass mit dem jungen Solters-Erben etwas nicht stimmt. Aber ihm aus dem Weg zu gehen, ist leichter gesagt als getan. Mit seinen markanten Gesichtszügen, den vollen Lippen und dem muskulösen Körper zieht er Emma immer wieder in seinen Bann. Als Nate sie bittet, das Interieur seiner Villa neuzugestalten, kann sie einfach nicht widerstehen. Aber je näher sie ihm kommt, desto bedrohlicher werden plötzlich ihre Träume…



Anika Lorenz studiert und lebt in Berlin. Wenn sie nicht gerade bei schönem Wetter ihre Füße auf dem Tempelhofer Feld wärmt, ist sie auf dem Kunstmarkt an der Museumsinsel unterwegs. Immer dabei: ihr Notizbuch für Ideen und Eingebungen neuer Geschichten, die sie im alltäglichen Leben einfach überfallen. Wird ihr die Stadt doch mal zu viel, entspannt sie sich mit ihrem Hund bei einem ausgiebigen Waldspaziergang.


Die Schreibweise der Autorin ist im Gesamten ganz angenehm, auch wenn es anfangs etwas tröpfelnd und in die Länge gezogen beginnt merkt man im Laufe des Buches sehr gut dass sich alles etwas steigert. Alles wird ein bisschen packender, wobei hier durchaus noch Luft nach oben ist. :)

Erzählt wird die Geschichte aus der Sichtweise von Emma, sodass wir in sie sehr gut hineinschauen konnten. Alle anderen Charaktere bleiben teilweise etwas blass, wobei ich davon ausgehe dass wir sie mit der Zeit noch besser kennenlernen werden.


Emma ist eine liebenswürdige, aufopferungsvolle und eifrige Persönlichkeit. Sie hat mir insgesamt soweit ganz gut gefallen, wobei ich nicht immer vollends mit ihr fühlen konnte. Manche Gedankengänge konnte ich einfach nicht so ganz verstehen und habe es daher einfach sein lassen. Trotz allem war sie ein gut ausgeformter Charakter, der den Leser neugierig macht.


Nate ist ein geheimnisvoller, reicher und freundlicher Charakter, der mich allerdings das gesamte Buch über nicht wirklich begeistern und überzeugen konnte. Auch wenn er es wahrscheinlich nicht ist, kommt er mir mit seinem vielen Geld und der Verschwendung innerhalb kürzester Zeit einfach wie ein Möchtegern-Reicher vor. Er stellt eine 18jährige ein um sein Haus neu einzurichten und zu renovieren, ein Mädchen dass er gar nicht kennt und nur 1-2 Zeichnungen von ihr gesehen hat. Finde ich es etwas abgehoben, wobei das natürlich nur meine persönliche Meinung ist.


Die weiteren Charaktere in der Geschichte, welche durchaus vorkommen bleiben für mich leider alle viel zu blass. Mir hat die Tiefe gefehlt, dass man sie sich bildlich vorstellen kann und vielleicht sogar einen Bezug aufbaut.

Es fallen so viele irrationale Entscheidungen, dass ich immer mal wieder nicht ganz nachvollziehen konnte wieso man nicht einfach miteinander reden kann. o.Ô

Die Umsetzung der Geschichte ist mir etwas zu ruhig verlaufen, gerade am Anfang tröpfelte alles nur so vor sich hin. Nach und nach wurde es durchaus mal spannender, aber leider hat sich diese nie allzu hoch geschaukelt. Auch konnte ich mir alles nur sehr schwer vorstellen und das obwohl alles sehr schön beschrieben wurde. Ich konnte jedoch einfach keine Verbindung zum Buch aufbauen.


Die Idee der Story an sich finde ich wirklich gut und hat mich sofort neugierig gemacht und begeistern können, trotz allem bin ich mir nicht sicher ob ich die weiteren Bände noch lesen werde. Es ist einfach schwierig für mich, da fast alles im Buch vorhersehbar und leider auch sehr klicheebehaftet war. Mir hat so ein bisschen der Überraschungseffekt, die liebevollen und mitreisenden Charaktere und eine handlungsstärkere Ausführung gefehlt.


Eine tolle Buchidee, die leider nicht vollends ausgereizt wurde. Mich konnten die vorhandenen Charaktere nicht ganz überzeugen und auch die Umsetzung selber hat mich immer wieder aus der Geschichte geworfen. Ich konnte nicht richtig eintauchen, was es mir doch schwer beim Lesen gemacht hat. 


Trotz allem sollte man immer selber in die Leseprobe reinschauen, einfach um zu sehen ob es nicht trotz allem etwas für einen selber wäre ;)