Mit der Reihe
„Verwandte Seelen“ hatte mich die Autorin sofort in ihren Bann gezogen
und überzeugen können. Nun war ich natürlich unheimlich gespannt darauf,
was mich in ihrem neuen Buch erwarten wird und ob sie ihr Niveau auch
halten kann. ;o)
Hüter der fünf Leben von Nica Stevens
Taschenbuch: 282 Seiten
Verlag: Carlsen Verlag
Sprache: Deutsch
Einzelband
Kostenpunkt: E-Book 7,99 €, TB 11,99 €
Erschienen: März 2017
Erschienen: März 2017
Für die 17-jährige Vivien zählen die Sommertage, die sie bei ihrem Vater in einem kanadischen Nationalpark verbringt, zu den schönsten im Jahr. Doch dann begegnet sie dem gut aussehenden Liam, ihrem Freund aus Kindertagen, und nichts ist mehr wie zuvor. Scheinbar ohne Grund verhält er sich ihr gegenüber kühl und distanziert. Als sie durch Zufall das seltsame Brandmal auf seiner Brust entdeckt, wendet er sich ganz von ihr ab. Vivien beschließt, Liams Geheimnis zu lüften – und kommt ihm dabei gefährlich nahe …
Nica Stevens wurde 1976 geboren. Ihre Leidenschaft ist es, Menschen mit ihren Geschichten den Alltag vergessen zu lassen. Mit dem Schreiben von Romanen hat sie sich einen lang gehegten Traum erfüllt.
Die Schreibweise von Nica Stevens ist auch in diesem neuen Buch wieder
sehr angenehm, ruhig, gefühlvoll und bildhaft sodass ich mir insgesamt
ein sehr gutes Bild machen konnte. Gleichzeitig ist die Ausdrucksweise
der Charaktere sehr jung gehalten, was der Geschichte im Gesamten einen
frischen Touch bringt.
Erzählt wird die Geschichte aus der Sichtweise von Vivien, welche uns einen Einblick in ihr Leben und deren faszinierenden Entwicklung erzählt.
Vivien
scheint ein liebes, freundliches und offenes Wesen zu haben. Ihr
Charakter hat mich durchaus neugierig werden lassen, wobei ich manche
Einstellungen nicht immer ganz nachvollziehen konnte. Sie wirkt
innerhalb der Geschichte ihrem Alter entsprechend und ich habe gerne
ihre Gedanken, Hoffnungen und Richtungen verfolgt.
Liam
ist ein vielversprechender Charakter, welcher allerdings meiner Meinung
nach nicht vollständig ausgebaut wurde. Er wirkt gerade zu Beginn etwas
verängstigend, zurückhaltend und besorgt was aufgrund seines Brandmals
durchaus verständlich ist. Auf dem Weg hinter das Geheimnis seiner
Herkunft kommt er langsam immer mehr aus sich heraus. Dennoch konnte er
mich nicht vollends abholen, was ihn für mich auch etwas blass und im
Hintergrund stehenden herübergebracht hat.
Die
Grundidee der Geschichte finde ich wirklich spannend und ich bin mir
sicher, daraus hätte man glatt auch einen Mehrteiler aufbauen können.
Die Umsetzung dieses Einzelbandes hat mich leider nicht ganz überzeugen
können, was einfach daran liegt dass es insgesamt sehr schnelllebig
abgehandelt wurde.
Die
Autorin versucht innerhalb von 288 Seiten eine Grundidee auszubauen,
welche für mein Gefühl her einfach zu umfangreich ist. Innerhalb weniger
Seiten wechseln wir von Unwissenheit zu fast völligem Durchblick, was mich persönlich beim Lesen teilweise sehr irritiert hat.
Die
Entwicklung der Aufklärung, sowie der eingebauten Liebesgeschichten war
für mich persönlich einfach etwas zu schnell und rasant.
Nachdem ich das Buch nun abgeschlossen habe, sind leider auch einige für mich interessante und wichtige Fragen noch unbeantwortet gewesen was ich unglaublich schade fand.
Schlussendlich
muss ich sagen, dass die Geschichte mir durchaus ein paar schöne
Lesestunden bescheren konnte mich aber schlussendlich gerade im Bezug
auf ihre erste Trilogie etwas nachdenklich macht. Ich habe einfach das
Gefühl, dass sie aus dieser Idee so viel mehr hätte rausholen können.
Mit
„Hüter der fünf Leben“ hat Nica Stevens für mein Gefühl einiges an
Potenzial verschenkt, was ich unglaublich schade finde. Die Grundidee
finde ich total interessant, die Charaktere sind liebevoll gestaltet und
der Aufbau gerade zu Beginn war sehr vielversprechend und dennoch verlief es mir im Gesamten etwas zu unrund und zu schnell.