Auf
Grund der Romance-Woche bin ich auf die Autorin und Ihre Reihe
aufmerksam geworden. Klang die Leseprobe noch sehr vielversprechend, war
ich schlussendlich leider etwas enttäuscht von der letztendlichen
Umsetzung.
Millionaires Club NY - Finn von Ava Innings
Taschenbuch: 233 Seiten
Verlag: Amazon Media EU S.à r.l.
Sprache: Deutsch
Reihe: 1 / ?
Kostenpunkt: E-Book 2,99 €
Nach
dem unvorhergesehenen Tod seines Vaters ist Finn gezwungen, die
Geschäftsführung der millionenschweren Firma zu übernehmen. Die
Verantwortung lastet schwer auf Finn, der seitdem ein sehr
strukturiertes Leben führen muss und immer versucht, es allen recht zu
machen – besonders seiner Mutter und seiner Verlobten Viktoria.
Seine
Heiratspläne geraten jedoch ins Wanken, als die deutlich jüngere
Sängerin Reagan in sein Leben platzt und ihn mit ihrem Erfolgssong daran
erinnert, dass er eigentlich ganz andere Träume hatte. Doch Reagan, so
bezaubernd sie auch ist, ist kein High Society Girl und passt so gar
nicht in seine Welt.
Können der Millionär und die talentierte Sängerin dennoch einen Weg finden, zusammen zu sein?
Viola
Plötz, Jahrgang 1979, studierte Kommunikationsdesign und machte sich
nach ihrem Abschluss als Hochzeitsfotografin und Designerin
selbstständig.
Im
Jahr 2014 ereilte sie eine Midlife-Crisis und sie beschloss, endlich
ihren langersehnten Lebenstraum vom eigenen Roman zu verwirklichen. Im
Dezember 2014 veröffentlichte sie unter dem Pseudonym Violet Truelove
über neobooks ihren Roman »Ein Surfer zum Verlieben«, der es auf die
Shortlist für den Indie Autor Preis schaffte. Kurze Zeit später wurde
sie durch ihren erfolgreichen Debütroman entdeckt und unterzeichnete
einen Autoren-Vertrag für ihre New Adult Reihe »Waves of Love«, die sie
als Ava Innings schreibt, bei feelings (Droemer Knaur).
Die
Autorin lebt zusammen mit ihrem Mann und ihren zwei Kindern in einem
Mehrgenerationenhaus im Taunus, also viel zu weit vom Meer, welches ich
so liebt und das ihre Geschichten prägt, entfernt.
Doch nicht nur für das Wellenreiten kann sie sich begeistern, sondern auch für Yoga, die Fotografie und das Lesen.
Da
ich bei der diesjährigen Romance-Woche gerne mal einen neuen Autor
kennenlernen wollte, habe ich mich aufgrund positiver Rezensionen und
einer doch sehr neugierig machenden Leseprobe für Ava Innings und zwei
weitere entschieden und wurde schlussendlich für eine ausgewählt.
Die
Schreibweise der Autorin ist flüssig, leicht nachvollziehbar und konnte
mich im Gesamten ganz unterhalten. Allerdings muss man leider auch
sagen, dass es keine allzu anspruchsvolle Lektüre ist, welche dazu noch
einige Schwierigkeiten für mich persönlich mit eingebaut hat.
Konnte
ich mich zu Beginn der Geschichte wenigstens noch ansatzweise in die
Charaktere hineinversetzen, wurde es leider mit voranschreiten der
Geschichte immer schwieriger.
Erzählt
wird die Geschichte in der Erzählform, aus den Sichtweisen von unseren
beiden Hauptcharakteren. Dies hat es mir auch mit sehr schwer gemacht
überhaupt einen Bezug aufzubauen.
Reagan
ist eine quirlige, aufgeweckte und freundliche Persönlichkeit die mir
jedoch innerhalb der Geschichte einfach zu oft wandelte. Mit ihren süßen
18 Jahren wirkt sie passagenweise mir etwas zu erwachsen und in anderen
wieder zu kindlich. Dazu konnte ich ihre Wandlungen, Gefühlsstürme und
Entscheidungen leider nicht immer ganz nachvollziehen sodass ich hier
wirklich Schwierigkeiten hatte sie zu greifen.
Finn
ist ein millionenschwerer Mann, der nur sehr schwer einzuschätzen ist.
Auf der einen Seite ist er zwar nicht glücklich aber gefühlsgebunden
vergeben und treu, jedoch auf der anderen Seite ist er aber auch
unglücklich und einem Abenteuer in Gewisserweise nicht abgeneigt. Sein
Machogehabe hat mich leider immer mal wieder etwas genervt, denn
entweder ich stehe zu einer Sache oder lasse es sein. Für sein Alter
hätte ich ihm einfach etwas mehr Reife und Durchsetzungsvermögen
zugesprochen gehabt.
Die
Umsetzung der Geschichte konnte mich im Gesamten ganz gut unterhalten,
allerdings muss ich wirklich sagen dass sich das Buch für mich
persönlich nach hinten weg ins schlechtere entwickelt hat. Die
Ausdrucksweise der Charaktere wurde derber, die Sexszenen für mein
Gefühl leider etwas zu gestellt und dazu sehr gewöhnungsbedürftig. Ich
persönlich habe mich dabei nicht sonderlich wohl gefühlt.
Auch
sonst haben sich die Charaktere nicht wirklich zum positiven
entwickelt. Zu Beginn hatte ich noch das Gefühl, dass sie ausgebaut
werden und ich einen Faden knüpfen kann. Doch relativ schnell war klar,
dass es hier nicht darum geht einem die Charaktere groß näher zu
bringen. Mir fehlte die Tiefe, die nachvollziehbaren Gefühle und die
interessante und unvorhersehbare Geschichte.
In
dieser kleinen Novelle gab es für meine Verhältnisse leider zu viele
Klischees und zu viele vorhersehbare Situationen. Das man bei solchen
Liebesromanen weiß wie das Ende im groben aussieht, ist vollkommen klar.
Aber dennoch wünsche ich mir beim Lesen Überraschungen und greifbare
Charaktere. Dies habe ich in diesem Fall leider nicht wahrnehmen können.
Mit
„Millionaires Club NY“ hat Ava Innings eine Kurzgeschichte für
Zwischendurch ins Leben gerufen, welche mich leider nicht vollends
überzeugen konnte. Zwar ist der Lesefluss gegeben und man kommt
innerhalb der Geschichte sehr schnell und einfach voran, dennoch haben
mir die Verbundenheit zu den Charakteren und die wahrnehmbaren Gefühle
gefehlt.
Dennoch
gibt es einige Leser denen gerade solch eine Geschichte gefällt, daher
würde ich jedem raten auf alle Fälle mal reinzulesen. Vielleicht sollte
es bei mir einfach nicht sein. :)