Blogtour-Ankündigung: Stunde der Drachen von Ewa Aukett



Am Montag ist es soweit, unsere Blogtour zur Trilogie Stunde der Drachen von Ewa Aukett beginnt.

Gerne möchte ich euch heute schonmal einen Überblick über die einzelnen Blogteilnehmer geben.

11.07.2016 Reihenvorstellung - Stunde der Drachen -> auf meinem Blog
12.07.2016 Lees Weg zu sich selbst
13.07.2016 Der McCallahan Clan
14.07.2016 Die Geschichte der Drachen
15.07.2016 Suizid
16.07.2016 Schottland
17.07.2016 Die Bücher von Ewa Aukett
18.07.2016 Gewinnspielauslosung auf allen Blogs

An der Blogtour habt ihr auch die Möglichkeit ein paar schöne Gewinne zu erhalten, in dem ihr einfach eine Frage beanwortet welche von jedem Blogger jeweils unterm Beitrag gestellt wird.

  Ich wünsche euch schon jetzt viel Spaß mit unserer Blogtour.




Blogtour: Lili Brown Reihe von Eva Seith


Herzlich Willkommen zur Blogtour zur Buchreihe um „Lili Brown von Eva Seith“. Seit Montag erhaltet ihr ja schon verschiedene Einblicke in die Bücher und zu den einzelnen Protagonisten.

Gestern habt ihr beispielsweise bei Janet viel über den Abschlussband der Reihe erfahren und schon morgen geht es bei Bianca zum Abschluss um die Autorin selber.

Doch heute geht es bei mir um ein Thema, welches den ein oder anderen beim Lesen der Bücher eventuell stutzig gemacht hat. Kommen Eltern in den Büchern schlecht weg?


Wenn man sich den Vergleich zum Familienbild der früheren Zeit zur heutigen mal genauer anschaut, dann muss ich sagen dass sich hier einiges geändert hat. Es ist mit Sicherheit viel gutes entstanden, aber gleichzeitig auch einiges schlechtes.

Das heile Welt Familienbild kommt etwas ins Wackeln und die Familien zeigen Ecken und Kanten, sie sind greifbarer und dadurch natürlich auch angreifbar.

Ich muss sagen, dass auch in meiner Familie immer mal wieder einen Streit, Unstimmigkeiten oder kleinere bis größere Probleme gab und dennoch würde ich sagen dass ich eine rundum intakte Familie habe. Was meiner Ansicht nach auch daran liegt, dass bei uns über Dinge gesprochen wird. Zwar auch nicht alle, aber gravierende Sachen werden immer angesprochen und versucht eine Regelung zu finden.

In den Familien heutzutage ist es leider oft so, dass die Kommunikation vergessen wird. Oft werden Probleme einfach in den hintersten Ecken unseres Gehirns verstaut und weggesperrt. Kein Wunder, dass hierbei Familien auseinanderbrechen können. Sie können ohne das Reden überhaupt keine Verbindung zueinander aufbauen, auf welcher das Vertrauen und die „heile Welt“ nun mal steht.

Die Autorin hat mir Ihre Sichtweise der Dinge über „heile Familien“ aufgezeigt und möchte euch nun gerne erläutern, warum die Eltern ihrer Protagonisten vielleicht nicht die einfachste aber dafür die derzeit durchaus mit gängigste Kindheit haben.


Keine einzige heile Traumfamilie bei den Protagonisten? Geht das in einem Kinderbuch? Ich sage JA, die Gesellschaft ist im Wandel. Traumfamilien sterben aus und die Leser wollen sich identifizieren. Es geht auch anders. Die sogenannte heile Familie kann auch aus Freunden, Mentoren und Lehrern bestehen.

Immer mehr Jugendliche wachsen nicht mehr in einer sogenannten heilen Familie auf. Wie es Generationen vor uns gewohnt waren:
Mutter Hausfrau (höchstens teilzeitbeschäftigt)
Vater der Ernährer und Entscheider

Inzwischen wird jede zweite Ehe geschieden. Immer mehr Kinder leben in sogenannten Patchwork Familien, pendeln zwischen den verschiedenen Wohnorten hin und her und müssen einen Weg zwischen den Konflikten ihrer getrennten Eltern finden. Nicht selten zwischen der Frustration verlassener und überforderter Mütter, die sozial mehr und mehr ins soziale Aus geraten. Ständig überfordert mit Geld verdienen, Haushalt, Kindererziehung und Stress mit dem Ex. Die darüber nicht selten vereinsamen, weil sie sich kaum noch etwas leisten können und für soziale Kontaktpflege kaum noch Zeit haben.

Und Vätern, die immer öfter den Unterhalt fürs Kind schuldig bleiben, ihrer Karriere einfach fortsetzen können, unter der Woche ausgehen und eine neue Liebe finden können und dann die alten „Verpflichtungen“ nur allzu gerne verdrängen.

Auch in den sogenannten heilen Familien sieht es selten gut aus. Frauen sind immer besser ausgebildet und wollen selbst auch ihre Träume und Begabungen leben. Sie zerbrechen nicht selten daran, Mutter, Ehefrau, Geliebte, Hausfrau und kompetente Berufstätige gleichzeitig sein zu müssen. Nur wenige Männer begreifen langsam, dass auch ihre Rolle sich ändern muss, dass Kinder und Haushalt sie ebenso viel angehen, wie ihre Frau. Von einer klaren Rollenverteilung Männer mit allen Rechten und untergeordneter Ehefrau zu einer gleichberechtigten Partnerschaft auf Augenhöhe zu kommen schaffen bis heute nur wenige Paare.

Schon lang geraten auch Kinder sogenannter heiler Familien immer öfter in Schwierigkeiten, finden zuhause kaum noch Unterstützung und Halt.

Schon lange ist eine „heile“ Familie kein Garant mehr dafür, dass aus Kindern etwas „Ordentliches“ wird. Genauso wenig, wie nicht jedes Kind einer alleinerziehenden Mutter automatisch in Harz IV oder auf der kriminellen Laufbahn endet. Dennoch halten sich diese Vorurteile hartnäckig, denn sie sollen Frauen davon abhalten auszubrechen.

Arbeitgeber, Staat, Schulen … reagieren viel zu langsam auf den Wandel der Gesellschaft und halten mitunter mit beispielloser Sturheit, Borniertheit und Kleindenkerei an alten Strukturen fest.

So suchen und finden immer mehr Jugendliche den sozialen Halt, Unterstützung und Förderung ihrer Begabungen nicht mehr im Elternhaus sondern in Lehrern, Dozenten, freundlichen Nachbarn, Großeltern, Freunden …

Ich wollte eine Kinder- und Jugendbuchreihe schreiben, in dem die Jugendlichen sich mit den Protagonisten wirklich identifizieren können, in dem nicht mehr permanent eine Rollenverteilung und einer sozialen Struktur publiziert wird, die längst keine Gültigkeit mehr besitzt. Die Lili-Brown-Trilogie ist eng mit meiner eigenen Biografie verknüpft.

Wen erstaunt es, dass die Bücher auch heute noch aus genau den genannten Gründen abgelehnt werden. Verleger, Mitarbeiterinnen von Büchereien und Lektoren haben mir nicht selten gesagt, dass ein Kinderbuch ohne heile Weltfamilie keine Chance hat, sich gut zu verkaufen. Und das, obwohl Harry Potter seit 20 Jahren längst das Gegenteil bewiesen hat.

Die Charaktere im Buch und ihr Familienbild:


aleshin/fotolia.com

Lili Brown (Zachowski) → Hauptprotagonisten in der Lili-Brown-Trilogie
Tochter einer überforderten alleinerziehenden Witwe

Ihre Mutter ist voll berufstätige Börsenmaklerin, verwitwet undständig an der Überforderungsgrenze. Ihr Vater verlässt die Familie als Lili 5 Jahre alt ist und verstirbt später.

Sie wächst unter der Woche bei ihrer Großmutter auf, die als erstes ihre besondere Gabe erkennt, fördert und für die damit verbundenen Familienkonflikte eine Lösung findet, das IHPBF.

Dort findet Lili dann endlich auch Freunde. Jugendliche, die ebenso wie sie „besonders/seltsam“ sind, eben außergewöhnlich, anders! Sie erfährt Freundschaft, Zusammenhalt und Akzeptanz und erkennt, dass es okay ist, anders zu sein. Sie findet auch eine Lehrerin, die sie in ihren Begabungen unterrichtet und weitere Erwachsene, die sie auf ihrem unkonventionellen Weg unterstützen und anerkennen.

Durch diese Menschen lernt sie nach und nach, ihrer Begabung und ihrem vorgezeichneten Weg zu vertrauen. Sie gewinnt zunehmend an Sicherheit und kann dadurch wichtige Entscheidungen treffen.


 
Bildrechte Shutterstock



Ariane Hansen → beste Freundin
Tochter geschiedener Eltern, die beide nur ihre Karriere im Kopf haben

Ihre Mutter ist Wissenschaftlerin (Archäologin/Agyptologin) und ihr Vater ist ebenfalls Wissenschaftler (Ornithologe), beide voll berufstätig und fast immer im Ausland unterwegs.

Ariane fliegt von mehreren Internaten und kommt dann mit 12 Jahren ins IHPBF.

In Arianes Geschichte erfahren wir, dass sie nur aus Einsamkeit die große Rebellin raushängen lässt. Sie ist einsam und vernachlässigt, auch wenn es ihr nie an finanzieller Unterstützung fehlt, so fehlt es ihr an der Aufmerksamkeit und direkten Nähe der Eltern. Die Begegnung mit Lili ist entscheidend für ihren Lebensweg, weil sie durch Lilis Fähigkeiten und die damit verbundenen Abenteuer ihre eigenen Fähigkeiten der analytischen Denkerin und Kriminalistin ausleben kann und damit sogar Anerkennung erntet. Ihr Helfen, Lenken und ihre Tatkraft verhelfen in vielen Fällen zur Lösung. Ihre Loyalität, ihr Scharfsinn und ihre Fähigkeit Gedachtes in die Tat umzusetzen, sind Lili ein große Stütze. Sie erkennt, dass sie gebraucht wird, wichtig ist und erfährt durch ihre erfolgreichen Lösungen die Anerkennung und Sicherheit, die ihr Halt gibt. Die Notwendigkeit, ständig überall auszubrechen, verliert sich. 



CandyBox Images/shuttestock.com

Cornelius Feldeisen → hilfsbereiter Freund
Sohn einfacher aber intakter Verhältnisse, die seine Fähigkeiten nicht fördern können

Seine Mutter ist Hausfrau, immer zu Hause präsent jedoch gleichzeitig sehr überführsorglich.

Sein Vater ist Postbote und hat somit einen geregelten Arbeitstag, bei welchem er viel Zeit für seine Familie einbringen kann.

Als hochbegabter Sohn einfacher Menschen, wächst er zwar in einer sogenannten intakten Familie auf, muss aber früh feststellen, dass er seinen Eltern intellektuell überlegen ist und hier wenig Förderung und Verständnis findet, auch wenn sie mächtig stolz auf ihn sind, als er mit 12 Jahren ans IHPBF kommt.

Er wird bedingungslos geliebt und muss dennoch feststellen, dass diese Liebe allein nicht reicht, um ihn auf seinem Weg voran zu bringen. Er ist überall ausgeschlossen, da weder seine Eltern, noch Gleichaltrige seinem genialen Verstand folgen können und somit keine adäquaten Gesprächspartner mehr sind. Er fühlt sich einsam und lebt mehr im World Wide Web, als in der realen Welt. Er ist kaum fähig zwischenmenschliche Beziehungen zu pflegen und aufrecht zu erhalten. Da er sich permanent überlegen und missverstanden fühlt. Erst durch die Begegnung mit Lili und Ariane, die ebenfalls ausgeschlossenen sind, und durch die Begegnung mit Dr. Jaworski und Prof. Leuchtergund, die ihm intellektuell das Wasser reichen können, kann er endlich Vertrauen und Sicherheit finden, seinen Weg zu verfolgen und als gut und richtig zu empfinden. Er erlangt Selbstbewusstsein und erfährt, dass er gebraucht und seine Leistung anerkannt wird. Das macht es ihm möglich, sich endlich echten menschlichen Beziehungen zu öffnen.


Die Antwort auf die ursprüngliche Frage Kommen Eltern hier schlecht weg? Ist also eindeutig ein NEIN!

Eltern sind wunderbar und wichtig aber auch ihre Rolle ist im Wandel und nicht immer können sie selbst all das leisten, was für das Schicksal ihrer Kinder notwendig ist, auch wenn sie ihre Kinder ehrlich lieben. Dann ist es wichtig und groß, loszulassen und diese Kinder ohne Verlustangst und Eifersucht für andere Begegnungen frei zu geben. Und kein anderer sollte sich darüber ein Urteil erlauben.


Beantworte bitte als Kommentar:

Was glaubt ihr: Gibt es die „heile Familie“ noch?

Unsere Gewinne

Preis 1: Ein Taschenbuch der Trilogie nach Wahl mit Widmung + je 3 signierte Lesezeichen
Preis 2: 5 signierte Lesezeichen von jedem Band
Preis 3: 3 signierte Lesezeichen von jedem Band

Teilnahmebedingungen:

Verfolgt unsere Tour und beantwortet täglich die jeweilige Gewinnspielfrage unter den Beiträgen und schon seid ihr mit dabei !!!
Damit ihr keinen der Beiträge verpasst, seid ihr herzlich eingeladen bei unserer
FB Veranstaltung zur Lili-Brown-Blogtour
mitzumachen.
Da verpasst ihr dann garantiert nichts ;)

Mit der Teilnahme am Gewinnspiel seid ihr mit den Teilnahmebedingungen zur Blogtour "Lili-Brown-Trilogie"
einverstanden !!!!


Blogtourfahrplan:


Dann hoffe ich auf rege Teilnahme bei unserer schönen Blogtour und wünsche euch einen schönen Tag.




Gewinner zu Blogtour: Dunkelherz - Nacht aus Schatten von Sarah Nisse



Heute gibt es den Gewinner zu unserer Blogtour
"Dunkelherz - Nacht aus Schatten von Sarah Nisse".

Hauptgewinner "Ein Print & Goodies"
Aleshanee Tawariell

 Tagesgewinner "Ein EBook"

 Tag 1
Miriam Sonntag

 Tag 2
Charleens Traumbibliothek

 Tag 3
Romantic Bookfan

 Tag 4
Sarah Trogisch

 Tag 5
Isabelle W. 

 Tag 6
Jacqueline Szymanski

 Tag 7
Martina Suhr

 Tag 8
Gwynnys Lesezauber

HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH und ganz viel Spaß mit Eurem Gewinn. :)

Bitte schickt eine E-Mail mit Eurer Mail-Adresse, das Ebook-Format bzw. Adresse und Wunschbuch mit dem Betreff: Dunkelherz an nalas.blog@gmail.com



Rezension: Stunde der Drachen - Zwischen den Welten von Ewa Aukett

Bisher hatte ich von der Autorin noch keine Bücher gelesen, doch die Reihe klang unheimlich vielversprechend und ganz so, als ob man als Leser eine Menge erwarten dürfte. :)

Stunde der Drachen - Zwischen den Welten von Ewa Aukett



Taschenbuch: 536 Seiten
Verlag: BookRix
Sprache: Deutsch
Reihe: 1 / 3
Kostenpunkt: E-Book 3,99 €, Taschenbuch 14,97 €
Erschienen: Juni 2015 


Band 1: Zwischen den Welten
Band 2: Der Pfad des Blutes
Band 3: Das Erbe der Zeit


Lee hat mit dem Sprung von der Brücke dem sicheren Tod entgegengeblickt und findet sich stattdessen scheinbar im mittelalterlichen Schottland wieder. Halb erfroren, wird die verwirrte Frau zur Burg des Clanherrn gebracht. Als sie Royce McCallahan gegenübertritt, spürt sie, dass hier Mächte am Werk sind, die mit Logik und Vernunft nicht erklärt werden können.
Für Lee beginnt ein unglaubliches Abenteuer, bei dem sie lernt, dass Zeitreisen, Schwertkämpfe und Clanfehden ihre Bedeutung verlieren, wenn es um die eine große Liebe geht.
Doch was hat es mit den Legenden um den Drachen auf sich, der das Wappen des McCallahan-Clans ziert? Und wieso ist sie in dieser Welt gelandet, in der immer mehr rätselhafte Prophezeiungen über ihr Schicksal ans Licht kommen?

Warum nur fühlt sich dann alles so seltsam vertraut an?

Als ihr Retter sie zur Burg seines Herrn bringt und sie Royce McCallahan gegenübertritt, spürt sie eines in aller Deutlichkeit: Ihr Leben wird vom heutigen Tag an nie wieder so sein, wie es war.


1974 als jüngstes von sechs Geschwistern geboren, hat Ewa Aukett sich früh in den Abenteuerwelten ihrer Märchenbücher verloren. Die Faszination für diese Geschichten war so stark, dass sie bald begann ihre eigenen Figuren zu erfinden und ihnen eine Reise durch Raum und Zeit auf den Leib zu schreiben.

Bis heute lässt diese Leidenschaft sie nicht mehr los.
Sie lebt mit ihrer kleinen Familie und den zahlreichen Tieren in einem ruhigen Ort in einer Sackgasse nahe am Waldrand. Hier arbeitet sie an modernen Märchen, mittelalterlichen Spektakeln und berührenden Geschichten, um ihre Leser mit neuen Büchern zu begeistern.


Die Story gepaart mit dem Cover der Bücher hat mich auf diese Reihe aufmerksam gemacht und nachdem auch die Leseprobe mich mehr als neugierig hinterlassen hatte, konnte ich gar nicht anders und musste dringend lesen was mir in der Geschichte alles geboten werden konnte.

Erzählt wird die Geschichte von einer dritten Person, wobei wir auf diesem Wege doch viele Dinge erfahren und uns ein sehr schönes Bild machen können.

Die Schreibweise der Autorin ist flüssig, bildhaft und sehr erwachsen gewählt worden. Man merkt schon nach den ersten Seiten, dass dies kein typisches Jugendbuch ist sondern hierbei der Augenmerk auf eine gehobenere und dennoch fesselnde Schreibweise gelegt wurde. Ich habe mich trotz allem sofort mitgezogen und verbunden gefühlt.

Die Umgebungen, aufkommenden Situationen und die einzelnen Protagonisten waren für mich greifbar und sehr authentisch gestaltet worden. Besonders angenehm empfand ich die Gegensätze heutige Zeit und eine längst vergangene, wie findet man sich zu Recht und kann man überhaupt einen Weg finden.

Lee ist eine unserer Hauptpersonen in der Geschichte und ich mochte sie unglaublich gerne. Sie ist zäh, kämpft für das was sie möchte und ist eine sehr starke und interessante Persönlichkeit. Egal welche Steine ihr in den Weg gelegt werden, sie findet einen Weg darum herum oder mitten durch. Zwar habe ich oft nicht die Verbindung zu Ihrer Persönlichkeit von der Zeit im 21 Jahrhundert zur viel älteren finden können, aber manches mal verändern einen nur Kleinigkeiten. Ihr Wesen hat mir unglaublich gut gefallen und auch ihre Entwicklung zur nochmal stärkeren und vor allem durchsetzungsfähigen Clanführerin war bemerkenswert.

Royce ist ein gezeichneter Mann, der in seinen jungen Jahren schon unglaublich viel erlebt hat. Man konnte als Leser regelrecht fühlen wie es ihn hat zu dem werden lassen der er derzeit nun mal ist. So gern ich ihn auch mochte, so oft ich ihn auch verstehen konnte genauso oft hätte ich ihm aber auch am liebsten Schütteln können. Immer mal wieder verhält er sich wie ein kleines Kind, dass den Schnuller abgenommen bekommt. Er bockt, ist stur und verbaut auf diese Weise nicht nur sich selbst alles sondern lässt den Leser leicht verzweifeln.

Trotz allem macht es vielleicht auch gerade das aus, dass er auf mich so sympathisch und verletzbar gewirkt hat.

Die Geschichte an sich ist von der Autorin wie ich finde sehr schön durchdacht worden. Wir erleben die kurze Einlebungsphase und trotz allem wird es niemals langweilig. Von Anfang an ist der Leser mitten drinnen und erlebt zusammen mit Lee ein Abenteuer, dass so verrückt und beängstigend ist dass man nicht mit lesen aufhören kann. Man muss einfach wissen wie es weitergeht und ob schlussendlich nicht doch noch alles gut werden kann.

Die Liebesgeschichte ist vielschichtig, erotisch und gefühlvoll gepaart mit einer Menge Probleme, Missverständnissen und Ängsten.

Dieses Buch lässt für seinen Leser viele Situationen offen. Wir erleben Kämpfe, Blut vergiesen, freundschaftliche Anbandlungen, aber auch gefühlvolle und verzehrende Begegnungen. Man wird stets überrascht und kann eigentlich zu keinster Zeit Dinge vorahnen. Glaubt man dass nun alles gut ist, kommt die Autorin daher und schmeißt alles komplett um und das auch noch so dass es sinnvoll hineinpasst.

Die erotischen Szenen im Buch, welche durchaus vorkommen sind prickelnd, angenehm und lassen den Leser mit einem guten Gefühl weiterlesen. Ewa Aukett versteht es Gefühle zu transferieren ohne dass es „billig“ wirkt. Ich konnte diese Szenen mit einem guten und angenehmen Gefühl verfolgen.

Der Schluss dieses ersten Bandes hat mich regelrecht verwirrt und irritiert. Mit diesem Ausgang hätte ich niemals gerechnet und ich bin fasziniert und unglaublich neugierig wie es nun weitergehen wird. Hat die Liebe noch eine Chance oder ist es nun wirklich vorbei und all der Kampf, die Schmerzen und Hoffnungen waren umsonst?


Dieser Auftakt von Ewa Aukett ist bleibend. Wir reisen mit Lee ungewollt in eine Zeit zurück, die erschreckend und faszinierend zugleich ist. Als Leser hat man stets das Gefühl ein Teil der Geschichte zu sein und alle Situationen, mögen es nun die gefährlichen, blutenden oder gefühlvollen sein, genaustens mitzuerleben.







Rezension: Sephonie - Zeit der Engel von Jennifer Wolf

Nachdem ich die Jahreszeiten-Reihe von Jennifer Wolf geliebt und verschlungen habe, musste ich mir auch mal weitere Bücher von ihr genauer anschauen. Angefangen habe ich dann mit diesem, in welchem Engel eine große Rolle spielen.

Sephonie - Zeit der Engel von Jennifer Wolf

Bildrechte Jennifer Wolf


Ebook: 470 Seiten
Verlag: bookshouse
Sprache: Deutsch
Einzelband
Kostenpunkt: E-Book 3,99 €, TB 15,99 €
Erschienen: April 2014


Kikis Großmutter sprach viel von Engeln, als sie noch klein war. Sie schenkte ihr sogar einen Anhänger des Engels Cassiel, mit dem Versprechen, dass er immer für sie da sein würde, wenn sie traurig wäre.
Von ihren Eltern ignoriert, wird Kiki nach dem Tod ihrer geliebten Großmutter ins Internat abgeschoben. Als sie eines Nachts zum Nachdenken auf dem Dach des Gebäudes sitzt, begegnet sie Raphael. Kiki ahnt nicht, dass Raphael in Wahrheit ausgerechnet der Engel Cassiel ist. Sie allein kann ihm und den letzten Engeln helfen, den Himmel zu retten. Was hat Großmutter ihr verschwiegen?


Jennifer Wolf lebt mit ihrem Mann und ihrer Tochter in einem kleinen Dorf zwischen Bonn und Köln. Aufgewachsen ist sie bei ihren Großeltern und es war auch ihre Großmutter, die die Liebe zu Büchern in ihr weckte. Aus Platzmangel wurden nämlich alle Bücher in ihrem Kinderzimmer aufbewahrt und so war es unvermeidbar, dass sie irgendwann mal in eins hineinschaute. Als Jugendliche ärgerte sie sich immer häufiger über den Inhalt einiger Bücher, was mit der Zeit zu dem Entschluss führte, einfach eigene Geschichten zu schreiben.


Die Schreibweise von Jennifer Wolf ist hier unglaublich angenehm, der Zeit entsprechend und erheiternd frisch. Man wird eigentlich regelrecht durch die Geschichte getragen und hat trotz einer eher düsteren Stimmung viele schöne und aufbauende Momente.

Kiki ist ein trauriger, einsamer und in sich gekehrter Charakter bei welchem man von der ersten Minute an merkt dass einfach ein bisschen Halt fehlt. So sehr sie am Anfang auch im Schatten gestanden hat umso mehr blüht sie mit jeder Seite auf und diese Veränderung konnte man beim Lesen regelrecht spüren.

Raphael ist ein aufgeschlossener, freundlicher und insgesamt sehr positiver Mensch der allerdings auch seine Schwächen hat welche er gut zu verstecken weiß. Ich mochte seinen Charakter von Anfang an sehr gerne, einfach weil man auch seine „schwache“ Seite aufgezeigt bekommt. Er ist nicht nur der starke Kerl, sondern er ist verletzlich und hat eine schwere Bürde zu tragen.

Neben unseren beiden obigen Hauptcharakteren gibt es noch einige weitere, die nicht nur eine wichtige Rolle in der Geschichte spielen sondern auch ein ganz eigenes Wesen eingehaucht bekommen. Sie lockern die Geschichte teilweise einfach total auf und lassen so die Lesefreude gleich nochmal ansteigen.

Die Umsetzung der Geschichte ist wirklich sehr schön durchgeführt worden. Wir erleben hierbei so viele Dinge im Bezug auf Freundschaft, Vertrauen, Hoffnung und Liebe aber auch auf Trauer, Angst und Hass. Ich finde diesen Spagat zwischen der Kirche, dem Glauben, Engeln und dem rationalen Denken einfach perfekt. Man kann sich in diese Situation sehr gut hineinversetzen und mit allen Personen sehr gut mitfühlen.

Am besten fand ich die Ausarbeitung von Jennifer Wolf auf den Hinblick der heutigen Zeit und das offene Reden. Auch wenn es insgesamt eine eher düstere und traurige Geschichte ist, hat es die Autorin geschafft viel Licht und Liebe mit einzubringen. Auch die teilweise sehr jugendliche und offene Sprechart der einzelnen Protagonisten hat mich mehr als einmal schmunzeln und lachen lassen. Natürlich gibt es auch einige traurige Stellen, doch diese gehören hierbei einfach dazu.

Die einzelnen Liebesgeschichten wurden für mich super mit eingebaut. Ich konnte sie wirklich greifen, habe mit gehofft und gebangt und das wichtigste sie waren romantisch aber nicht einfach. Die Liebe musste erkämpft werden und es war mal wieder erfrischend wie das ganze umgesetzt wurde.

Ich hatte beim Lesen oft Vorahnungen wie es weitergehen könnte, doch letzten Endes hat mich die Autorin immer wieder überrascht und komplett neue Wege erklungen. Der Schluss des Buches insbesondere der Kampf ist „ruhiger“ und unausführlicher vonstatten gegangen wie ich persönlich gedacht hätte, doch gerade so hat es zum Buch am besten gepasst und konnte mich trotz nicht immer guten Ausgang zufrieden stimmen und gefühlsmäßig mitreisen.


Diese Geschichte über Engel, die Liebe und Hoffnung hat mich wirklich begeistern können. Jennifer Wolf hat es verstanden den Leser mit in die Geschichte zu integrieren, die Gefühle zu transferieren und die Charaktere lebendig werden zu lassen.

Ganz egal ob man nun ein allzu gläubiger Mensch ist oder nicht, diese Geschichte dürfte jeden berühren und begeistern können.