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Rezension: Sephonie - Zeit der Engel von Jennifer Wolf

Nachdem ich die Jahreszeiten-Reihe von Jennifer Wolf geliebt und verschlungen habe, musste ich mir auch mal weitere Bücher von ihr genauer anschauen. Angefangen habe ich dann mit diesem, in welchem Engel eine große Rolle spielen.

Sephonie - Zeit der Engel von Jennifer Wolf

Bildrechte Jennifer Wolf


Ebook: 470 Seiten
Verlag: bookshouse
Sprache: Deutsch
Einzelband
Kostenpunkt: E-Book 3,99 €, TB 15,99 €
Erschienen: April 2014


Kikis Großmutter sprach viel von Engeln, als sie noch klein war. Sie schenkte ihr sogar einen Anhänger des Engels Cassiel, mit dem Versprechen, dass er immer für sie da sein würde, wenn sie traurig wäre.
Von ihren Eltern ignoriert, wird Kiki nach dem Tod ihrer geliebten Großmutter ins Internat abgeschoben. Als sie eines Nachts zum Nachdenken auf dem Dach des Gebäudes sitzt, begegnet sie Raphael. Kiki ahnt nicht, dass Raphael in Wahrheit ausgerechnet der Engel Cassiel ist. Sie allein kann ihm und den letzten Engeln helfen, den Himmel zu retten. Was hat Großmutter ihr verschwiegen?


Jennifer Wolf lebt mit ihrem Mann und ihrer Tochter in einem kleinen Dorf zwischen Bonn und Köln. Aufgewachsen ist sie bei ihren Großeltern und es war auch ihre Großmutter, die die Liebe zu Büchern in ihr weckte. Aus Platzmangel wurden nämlich alle Bücher in ihrem Kinderzimmer aufbewahrt und so war es unvermeidbar, dass sie irgendwann mal in eins hineinschaute. Als Jugendliche ärgerte sie sich immer häufiger über den Inhalt einiger Bücher, was mit der Zeit zu dem Entschluss führte, einfach eigene Geschichten zu schreiben.


Die Schreibweise von Jennifer Wolf ist hier unglaublich angenehm, der Zeit entsprechend und erheiternd frisch. Man wird eigentlich regelrecht durch die Geschichte getragen und hat trotz einer eher düsteren Stimmung viele schöne und aufbauende Momente.

Kiki ist ein trauriger, einsamer und in sich gekehrter Charakter bei welchem man von der ersten Minute an merkt dass einfach ein bisschen Halt fehlt. So sehr sie am Anfang auch im Schatten gestanden hat umso mehr blüht sie mit jeder Seite auf und diese Veränderung konnte man beim Lesen regelrecht spüren.

Raphael ist ein aufgeschlossener, freundlicher und insgesamt sehr positiver Mensch der allerdings auch seine Schwächen hat welche er gut zu verstecken weiß. Ich mochte seinen Charakter von Anfang an sehr gerne, einfach weil man auch seine „schwache“ Seite aufgezeigt bekommt. Er ist nicht nur der starke Kerl, sondern er ist verletzlich und hat eine schwere Bürde zu tragen.

Neben unseren beiden obigen Hauptcharakteren gibt es noch einige weitere, die nicht nur eine wichtige Rolle in der Geschichte spielen sondern auch ein ganz eigenes Wesen eingehaucht bekommen. Sie lockern die Geschichte teilweise einfach total auf und lassen so die Lesefreude gleich nochmal ansteigen.

Die Umsetzung der Geschichte ist wirklich sehr schön durchgeführt worden. Wir erleben hierbei so viele Dinge im Bezug auf Freundschaft, Vertrauen, Hoffnung und Liebe aber auch auf Trauer, Angst und Hass. Ich finde diesen Spagat zwischen der Kirche, dem Glauben, Engeln und dem rationalen Denken einfach perfekt. Man kann sich in diese Situation sehr gut hineinversetzen und mit allen Personen sehr gut mitfühlen.

Am besten fand ich die Ausarbeitung von Jennifer Wolf auf den Hinblick der heutigen Zeit und das offene Reden. Auch wenn es insgesamt eine eher düstere und traurige Geschichte ist, hat es die Autorin geschafft viel Licht und Liebe mit einzubringen. Auch die teilweise sehr jugendliche und offene Sprechart der einzelnen Protagonisten hat mich mehr als einmal schmunzeln und lachen lassen. Natürlich gibt es auch einige traurige Stellen, doch diese gehören hierbei einfach dazu.

Die einzelnen Liebesgeschichten wurden für mich super mit eingebaut. Ich konnte sie wirklich greifen, habe mit gehofft und gebangt und das wichtigste sie waren romantisch aber nicht einfach. Die Liebe musste erkämpft werden und es war mal wieder erfrischend wie das ganze umgesetzt wurde.

Ich hatte beim Lesen oft Vorahnungen wie es weitergehen könnte, doch letzten Endes hat mich die Autorin immer wieder überrascht und komplett neue Wege erklungen. Der Schluss des Buches insbesondere der Kampf ist „ruhiger“ und unausführlicher vonstatten gegangen wie ich persönlich gedacht hätte, doch gerade so hat es zum Buch am besten gepasst und konnte mich trotz nicht immer guten Ausgang zufrieden stimmen und gefühlsmäßig mitreisen.


Diese Geschichte über Engel, die Liebe und Hoffnung hat mich wirklich begeistern können. Jennifer Wolf hat es verstanden den Leser mit in die Geschichte zu integrieren, die Gefühle zu transferieren und die Charaktere lebendig werden zu lassen.

Ganz egal ob man nun ein allzu gläubiger Mensch ist oder nicht, diese Geschichte dürfte jeden berühren und begeistern können.