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Rezension: Young Elites - Die Gemeinschaft der Dolche von Marie Lu


Young Elites ist so ein Buch, dass mich schon durch das sehr auffällige Cover sofort neugierig gemacht hat und auch die Beschreibung lies mich auf eine fantasievolle Story hoffen. Nachdem ich es nun gelesen habe, bin ich tatsächlich etwas zwiegespalten. Auf der einen Seite hat es mir wirklich von der Thematik her sehr gut gefallen und doch war es nicht vollkommen überzeugend.

Young Elites - Die Gemeinschaft der Dolche von Marie Lu



Hardcover: 412 Seiten
Verlag: Loewe Verlag
Sprache: Deutsch
Reihe: 1 / 3
Kostenpunkt: E-Book 3,99 €, HC 18,95
Erschienen: Januar 2017


Band 1: Die Gemeinschaft der Dolche 

Nach Legend taucht Bestsellerautorin Marie Lu mit ihrer neuen historischen Fantasy-Reihe Young Elites in eine Welt voller Magie ein und zeigt eine Heldin, die zwischen Liebe und Dunkelheit gefangen ist.

Über Nacht verfärbten sich Adelinas wunderschöne schwarze Haare plötzlich silbern. Seit sie das mysteriöse Blutfieber überlebte, ist die Tochter eines reichen Kaufmanns gezeichnet und von der Gesellschaft verstoßen. Aber die Krankheit hat ihr nicht nur eine strahlende Zukunft genommen, sondern auch übernatürliche Kräfte verliehen. Und Adelina ist nicht die Einzige. Die Gemeinschaft der Dolche wird vom König gejagt und gefürchtet, denn mit ihren unerklärlichen Fähigkeiten sind sie imstande, ihn vom Thron zu stürzen. Doch dazu benötigen sie Adelinas Hilfe ...

X-Men meets Die rote Königin: Eingebettet in eine märchenhafte Welt, die an das Venedig der Renaissance erinnert, erzählt Spiegel-Bestsellerautorin Marie Lu die Geschichte von Adelina, einer sehr komplexen Heldin, die zunehmend von der rachgierigen Dunkelheit, die sie in sich trägt, übermannt wird. Ob ihre Liebe zu Prinz Enzo sie retten kann? Nach dem New York Times-Bestseller Legend der grandiose Auftakt zu einer neuen originellen und actionreichen Fantasy-Trilogie der Autorin.

„Die Gemeinschaft der Dolche“ ist der erste Band der Young Elites-Trilogie.


Marie Lu, Autorin der Bestseller-Trilogie Legend, wurde 1984 in Shanghai geboren und lebte für einige Zeit in Texas, bevor sie an der University of Southern California studierte. Nach ihrem Abschluss arbeitete sie bei den Disney Interactive Studios, ehe sie sich ganz dem Schreiben widmete. Die Bestsellerautorin lebt mit ihrem Mann und drei Hunden in Santa Monica, nahe dem Meer.


Die Schreibweise der Autorin ist angenehm, bildhaft und gleichzeitig auch etwas „reifer“ geschrieben. Ich habe mich recht schnell mit dieser anfreunden können, dennoch war es wieder eine Schreibweise für die ich beim Lesen wirklich Ruhe um mich gebraucht habe. Es ist wie ich finde kein Buch für zwischendurch, sondern man muss sich wirklich Zeit und Ruhe dafür nehmen. 

 Adelina war mal erfrischend anders als die meisten Hauptcharaktere in einem Buch. Sie ist durch ihre harte und brutale Kindheit ungemein geprägt und hat eher ein sehr dunkles, vorsichtiges und vor allem misstrauisches Wesen aus ihr gemacht. Es fällt ihr unglaublich schwer anderen zu vertrauen bzw. sich ihnen zu öffnen, sodass sie vorwiegend für sich ist.

Auf Ihrer Flucht begegnet sie anderen, welche ähnliche Kräfte haben wie sie und dennoch fühlt sie sich auch bei diesen nicht vollkommen wohl was ihr die Zeit dort unglaublich schwer macht. 

 Innerhalb der Geschichte gibt es verschiedene Charaktere, welche man teilweise mehr oder weniger auch greifen kann. Bei einigen hätte ich mir eine intensivere Beschreibung noch etwas besser gefallen, einfach weil sie für mich und die Geschichte wichtig erschienen und ich sie leider nicht richtig greifen konnte. Sie blieben einfach größtenteils viel zu blass.
 Erzählt wird die Geschichte aus der Sichtweise von Adelina und einem weiteren Charakter, welcher jedoch nicht wirklich auf ihrer Seite steht. Diese Variante hat mir persönlich sehr gut gefallen, denn so hat man in beide Lager sozusagen einen Einblick erhalten und konnte sich ein grobes Konstrukt vorstellen. 

 Die Umsetzung an sich fand ich durchaus fantasievoll und interessant, dennoch hat mir ein bisschen die Würze gefehlt wie man so schön sagt. Die Umgebung und die Grundidee an sich konnte mich vollends überzeugen und der Vergleich mit der roten Königin ist durchaus berechtigt, dennoch hat mir ein bisschen die Tiefe zwischen den Charakteren gefehlt. 

 Adelina ist wirklich mal jemand ganz anderes, auf den ich mich persönlich nicht richtig einlassen konnte. Dies war aber wie ich vermute von der Autorin so gewollt, denn man ist sich als Leser selber nicht so sicher wie man mit diesem Charakter umgehen soll. Es reizt mich als Leser ungemein, mehr über sie zu erfahren und einfach zu sehen in welche Richtung sie letzten Endes abdriften wird. Die Autorin hat hier auf alle Fälle bewiesen, dass sie es kann einen Charakter so zwiespältig zu gestalten, dass er den Leser abstößt und gleichzeitig anzieht. 

 Nachdem ich dieses Buch beendet habe, musste ich eine Weile darüber nachdenken um es bewerten zu können. Aber letztendlich hat mir die Geschichte und vor allem dieser außergewöhnliche Charakter von Adelina sehr gut gefallen und die letzten Kapitel im Buch haben mir so viele Umbrüche, Überraschungen und Action gebracht dass ich unbedingt wissen muss wie es weitergeht. Was hat sich die Autorin noch alles einfallen lassen. ;)


Mit „Young Elites – Die Gemeinschaft der Dolche“ hat Marie Lu eine düstere, fantasievolle und vielversprechende Geschichte ins Leben gerufen, welche noch eine Menge Potenzial nach oben bietet und dennoch schon in diesem ersten Band begeistern kann.

Hier sollte man jedoch auf alle Fälle beachten, dass die Hauptprotagonisten keine Heldin im strahlenden Glanz ist sondern eher die dunkle Seite verkörpert. Sie ist mal erfrischend gefährlich. :)