Rezension: Die Grimm Chroniken - Die Apfelprinzessin von Maya Shepherd


Ich habe von der Autorin ja schon das ein oder andere Buch gelesen und war mal total begeistert und dann auch wieder eher verhalten. Aber gerade auch deswegen hat mich diese Märchenadaption in Form einer Serie total neugierig gemacht und ich konnte eigentlich gar nicht widerstehen, als mal hineinzulesen. 

Die Grimm Chroniken - Die Apfelprinzessin von Maya Shepherd, Bd. 1
Sternensand Verlag / Taschenbuch: 130 Seiten
Kostenpunkt: E-Book 0,99 €, TB 8,95 €
Erschienen: Februar 2018

Band 1: Die Apfelprinzessin
Band 2: Asche, Schnee und Blut
Band 3: Der schlafende Tod
Band 4: Der Gesang der Sirenen
Band 5: Der goldene Apfel


 

Dieses Buch beginnt nicht mit Es war einmal, denn auf diese Weise fangen all die Lügen an, die Wilhelm und Jacob in die Welt gesetzt haben. Dies ist kein Märchen, sondern eine wahre Geschichte.
Es heißt, die Bösen werden bestraft und die Guten leben glücklich bis ans Ende ihrer Tage. Das Leben ist aber nicht schwarz-weiß und gewiss nicht glücklich. Rot ist die Farbe, die über das Schicksal bestimmen wird.
Die Lüge ist oft nicht von der Wahrheit zu unterscheiden, am wenigsten, wenn die Wahrheit zu schrecklich ist, um sie glauben zu wollen. 

 (Quelle: Sternensand Verlag, 27.05.2018)





Die Schreibweise der Autorin ist sehr schön gehalten. Märchenhaft, modern, verschachtelt und einfach so um mich als Leser zu verwirren, neugierig zu machen und an die Geschichte zu fesseln.

Wir erhalten in diesem ersten Band einen ersten groben Überblick über die Gesamtsituation und die einzelnen wichtigen Charaktere, wobei ich mir vorstellen kann dass da noch so einige folgen werden.

Erzählt wird das ganze aus der Ich-Perspektive von mehreren Charakteren, darunter entscheiden wir zum einen die Gegenwart und die Vergangenheit was ich persönlich sehr spannend empfunden habe. Zuerst hatte ich selber meine Bedenken, doch ich bin sehr gut hineingekommen und die Autorin hat es geschafft, es einfach und sicher zu koppeln.

Will, Joe und Maggy leben als Waisenkinder in der Gegenwart, bewohnen zusammen eine Wohnung und kennen sich schon seit klein auf. Wills Vater liegt im Charité, eine Einrichtung für etwas verrückt gewordene Personen worunter sein Vater leider auch gehört.

Alle drei Charaktere haben ihr ganz eigenes Wesen erhalten. Sie waren greifbar, ich konnte sie mir bildlich vorstellen und habe tatsächlich einen Bezug aufbauen können. Will ist der ruhigere und vorsichtige der Gruppe, Maggy ist die Träumerin und Hoffnungsträgerin und nun Joe ist der starke und offensive Part. Eine toll gemischte Gruppe, welche sich gegenseitig Halt gibt und dafür sorgt, dass es niemals langweilig wird. Ich bin mir sicher, dass uns diese drei noch so einige tolle Situationen bescheren werden. :)

Aus der Vergangenheit erzählt uns dann auch noch die Apfelkönigin ein bisschen etwas. Eine außerordentlich bezaubernde, fantasievolle und irgendwie auch bedauernde Geschichte. Ihr Wesen ist gleitend, fast ein bisschen überwuchert von Glanz und Dunkelheit. Ich mochte sie sofort und bin so unheimlich gespannt darauf, was wir hier noch erleben dürfen. Wie ist ihr Leben verlaufen, was wird sie unseren drei Freunden mit auf den Weg geben und was noch viel wichtiger ist, was passiert mit allen anderen Charakteren?

Die Umsetzung in diesem ersten Band hat mich total gefangen nehmen und begeistern können. Die Autorin verbindet auch in dieser Serie wieder eine ganze Menge Märchen, was ich bei ihrer letzten Reihe etwas „angemängelt“ habe. Hier muss ich allerdings sagen, dass es mich so gar nicht gestört hat. Es passt einfach perfekt hinein, die Andeutungen, eingebauten Szenen und interessanten Umsetzungen. Ich war neugierig darauf, welche Märchen ich alles erkenne und wie vielversprechend sie eingesetzt werden.

In diesem ersten Band erhalten wir auf den paar Seiten vor allem erstmal einen Einblick in die Charaktere, ihr Leben und ihr Wesen was ich sehr wichtig finde. Danach begeben sich unsere drei Freunde auf die Reise und auch wenn der Leser und diese drei noch nicht genau wissen, was uns erwartet wurde die Spannung hoch getrieben.

Die Autorin hat in diesem ersten Band eine Menge Märchen miteinander verknüpft, aber was ich am wirklich phänomenalsten finde ist die Kombination aus Märchen, neuen Fantasyanteilen und der realitätsnahen wiedergabe deutscher Orte und Städte. Es hat einen ganz besonderen Charme, der mir das Lesen tatsächlich nochmal mehr versüßt hat.


Mit "Die Grimm Chroniken – Die Apfelprinzessin“ hat Maya Shepherd einen wie ich finde fantastischen Start ihrer neuen Serie hingelegt. Es war für mich spannend, märchenhaft, fantasievoll und konnte mit schon jetzt greifbaren und liebevollen Charakteren punkten. Ich bin gespannt was sich die Autorin noch hat alles einfallen lassen, denn ich bin mir sicher dass man hier so einiges noch herausholen kann.



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© Buchcover, Zitate, Inhaltsangabe: Sternensand Verlag
© Fotos: Toni Gepperth