Am liebsten lese ich ja Fantasy-Bücher. Hier kann ich mich so 
richtig in die Geschichten hineinlummeln und die verschiedensten Wesen 
und Faszinationen mit erleben.
Nun bin ich aber auf dem Blog von Mestra über ein Buch gestoßen, was
 mich inhaltlich sehr interessiert und auch vom Cover durchaus 
angesprochen hat.
Dies war allerdings kein Fantasy, sondern ein Familien-Buch.
Bevor ich lange darüber nachgedacht habe, wurden bei LovleyBooks 
Leser für eine Leserunde gesucht und ich habe mein Glück versucht.
Erstaunlicherweise wurde ich ausgewählt und ich konnte tatsächlich mitlesen und möchte euch nun meinen Eindruck weitergeben.
Der Duft des Regens von Frances Greenslade
Daten & Fakten:
Taschenbuch: 361 Seiten
Verlag: Insel Taschenbuch (Suhrkamp)
Sprache: Deutsch
ISBN: 978-3-458-35955-5
Buchreihe: Einzelband
Kostenpunkt: 9,99 € (D)
Erschienen: 21.10.2013
Leseprobe
Verlag: Insel Taschenbuch (Suhrkamp)
Sprache: Deutsch
ISBN: 978-3-458-35955-5
Buchreihe: Einzelband
Kostenpunkt: 9,99 € (D)
Erschienen: 21.10.2013
Leseprobe
Die Autorin:
Frances Greenslade, geboren 1961 in Ontario, Kanada, wuchs mit 
fünf Geschwistern auf der Niagara-Halbinsel auf. Heute lebt sie mit 
ihrem Mann und ihrem Sohn in Penticton, British Columbia, wo sie am 
Okanagan College Englisch lehrt. Der Duft des Regens, dessen 
Übersetzungsrechte bereits in mehrere Länder verkauft sind, ist ihr 
erster Roman.
Der Verlag erzählt:
In den weiten Wäldern Kanadas wachsen die Schwestern Maggie und 
Jenny behütet und umsorgt auf. Bis die Mutter die Mädchen eines Tages 
bei einer fremden Familie in der Stadt in die Obhut gibt - 
vorübergehend, sagt sie. Doch Tage werden zu Wochen, Wochen zu Monaten 
und zu Jahren. Schließlich macht sich Maggie auf, die Mutter zu finden, 
und kehrt zurück in die mächtigen Wälder, an die Orte ihrer Kindheit ...
 (Klappentext)
Die Covergestaltung:
Das Cover dieses Taschenbuchs hat mich total begeistert. Es strahlt 
eine Fröhlichkeit und Zweisamkeit aus, die mich in ihren Bann gezogen 
hat. Ich kann auch nicht sagen wieso.
Aber diese beiden fröhlichen Mädchen/Frauen welche in den See oder das Meer springen haben mich begeistert.
Ich finde es ein gelungenes und vor allem sehr ansprechendes Cover, welches zum Lesen einlädt.
Der Inhalt:
Die Schwestern Maggie und Jenny wachsen mit ihren Eltern in den 
weiten Wäldern Kanadas auf. Zu Beginn kann man auch durchaus sagen, dass
 die Familie insgesamt eine glückliche war, auch wenn sie schon da ihre 
ersten Probleme hatten.
Doch dies Glück sollte nicht mehr lange wären, denn ein 
Schicksalsschlag nach dem anderen traf die beiden Schwestern. Erst 
stirbt der Vater, dann gibt die Mutter die Kinder bei Bekannten ab und 
letztlich passiert noch so einiges andere was die Schwestern auf eine 
harte Probe stellt.
Werden sie einen Weg aus der Krise finden? Wird ihre Mutter 
zurückkommen? Werden sie ein glückliches Leben erneut beginnen können?
Die Charaktere:
In erster Linie ist Maggie wohl der Hauptcharakter überhaupt. Sie 
ist der Sichtpunkt, aus dem der Leser seine Informationen erhält.
Vor allem bekommt man Einblick in ihre Gedanken, Sichtweisen und 
Ängsten. Man merkt sehr schnell, dass sie für ihr Alter eine reife, aber
 dennoch verschüchterte und ängstliche Persönlichkeit ist.
Sie braucht ihre Zeit um mit Leuten warm zu werden und selbst dann ist sie noch sehr verschlossen und zurückhaltend.
Ihre Schwester Jenny hingegen ist eine Frohnatur. Sie lässt sich so 
schnell nicht unterkriegen und weiß was sie möchte. Zumindest kann sie 
vieles sehr gut verbergen und erst ziemlich zum Schluss lernt man sie 
besser und intensiver kennen.
Natürlich gibt es auch noch einige andere interessante und prägende Charaktere, die man nicht vernachlässigen sollte.
Meine Meinung:
Ich habe mich mit diesem Buch mal ganz von meinen üblichen Büchern 
abgehangelt und wollte etwas Neues und gutes lesen. Nun bin ich bei 
diesem Buch hängen geblieben und kann im Großen und Ganzen sagen es ist 
wirklich das Lesen wert.
Es ist schön, ruhig und verständlich geschrieben. Wobei ich es 
teilweise schon etwas sehr traurig finde, aber andererseits ist die 
Situation in der Maggie und Jenny stecken keine lustige. Man erfährt in 
dem Buch viele Hintergründe, Gefühle und Sichtweisen die begeistern, 
abschrecken und irritieren. Ich finde es ist sehr viel vertreten, was 
einem zum Nachdenken bringt und gerade die Reaktionen konnte ich nicht 
immer ganz nachvollziehen.
Die Geschichte ist sehr berührend geschrieben.
Sehr schön lernt man auf den einzelnen Seiten den Charakter von 
Maggie kennen. Da das Buch aus ihrer Sichtweise geschrieben ist, nimmt 
man natürlich nur ihre war und kann sich dadurch auch nicht immer auf 
alle konzentrieren. Allerdings ist Maggie eine sehr gute Beobachterin, 
sodass man doch auf diese Art auch andere Charaktere kennen lernt.
Schon zu Beginn merkt man, dass Maggie ein sehr in sich gekehrtes 
Mädchen ist was durchaus von ihrem Vater her regt. Dieser ist nämlich 
vom gleichen Holz gemacht und sagt nur dann etwas, wenn es ihm auch 
wirklich wichtig erscheint.
Man merkt im ganzen Buch eine Melancholie welche sich ausbreitet und
 dadurch sehr gut aufzeigen kann wie sich ein Mensch mit 
Schicksalsschlägen ändern kann.
Sehr schade finde ich an dem Buch, dass ich manche Handlungen nicht 
wirklich nachvollziehen konnte. Es hat teilweise für meinen Geschmack zu
 lange gedauert, bis in gewissen Phasen gehandelt wurde. Man konnte 
durchaus wahrnehmen, dass der Verlust des Vaters und der Mutter bei 
ihnen vorhanden ist doch die Gegenarbeit blieb aus. Man muss sich doch 
wehren, versuchen einen Weg heraus zu finden und sich nicht damit 
abfinden.
Insgesamt finde ich die Geschichte aber gut aufgebaut. Durch Maggie 
lernt man einige verschiedene Charaktere kennen, die sie und ihre 
Schwester prägen. Es fällt auf, dass obwohl sich die Schwestern lieb 
haben sie sich in verschiedene Richtungen entwickeln und an einem 
weiteren Wendepunkt so langsam wieder zueinanderfinden. Doch trotzdem 
finde ich, dass sie irgendwie immer eine kleine Mauer zwischen sich 
haben welche zumindest ich gespürt und wahrgenommen habe.
Ziemlich zum Ende des Buches kommen dann auch viele Aufklärungen 
bezüglich der Eltern von Maggie und Jenny. Hier wurde plausibel und 
verständlich aufgeklärt, wieso verschiedene Situationen zu Stande 
gekommen sind. Etwas schade fand ich, dass es doch etwas lang gedauert 
hat bis die Schwestern mal agiert haben. Aber gut, man weiß ja nie wie 
man selber reagieren würde wenn verschiedene Dinge über einen 
hereinstürzen.
Die Person Maggie wurde von Frances Greenslade sehr liebevoll, 
detailliert und gefühlvoll wiedergegeben. Man merkt sehr schön wie sich 
ihre einzelnen Erwartungen, Gedanken und Wünsche entwickeln und 
verwirren.
Sehr schön ist, dass man im Buch wahrnimmt wie erwachsen die junge 
Maggie in ihrem Kopf eigentlich ist. Es ist traurig und faszinierend 
mitzuerleben, wie sie langsam mit ihrer Schwester gemeinsam ohne Mutter 
aufwächst und sich entwickelt.
Es gibt immer wieder Passagen, wo einfach das Kind in ihr zum Vorschein kommt auch wenn man es sonst nicht groß wahrnimmt.
Sehr schnell lernt sie, was es heißt auf eigenen Beinen zu stehen.
Auch alle anderen Personen im Buch sind liebevoll miteingebaut 
worden, wobei man nicht von allen alles hintergründige erfährt. Doch das
 ist auch gar nicht nötig. Die wichtigsten wurden gut und informativ 
aufgenommen, sodass man sie hervorragend mit ins Bild einfügen konnte.
Das Ende war für mich doch relativ überraschend und hat leider auch 
ein paar Fragen zurück gelassen. Die ein oder andere ist nicht so 
schlimm, da man seine eigene Fantasy spielen lassen kann. Doch leider 
sind auch einzelne Fragen offen gelassen worden, die ich gerne geklärt 
bekommen hätte. Einfach damit ich mir ein Reim daraus hätte machen 
können. Leider ist dies nicht immer gegeben gewesen.
Hier hat die Autorin wirklich einen herzzerreißenden, mitfühlenden 
und herrlichen Familienroman geschrieben der den Leser berührt. Man 
erlebt mit, wie eine Familie die doch so fest zusammen zu halten schien 
langsam auseinander bricht. Man möchte als Leser helfen und diese kleine
 Familie wieder zusammenführen, damit die Kinder in so jüngster Kindheit
 nicht so viel Leid ertragen müssen.
Und dennoch ist man auch neugierig, wie sie sich schlagen und ob nicht 
doch noch das Happy End am Ende des Buches auf einen wartet. Nämlich die
 Vereinigung der Familie in den trauten Wäldern von Kanada.
Mich hat die Geschichte gefesselt, aber ab und an auch mal nur 
langsam mitgeschleift wenn es mal wieder eine sehr langatmige Stelle 
war. Doch im Großen und Ganzen war ich gefesselt und wollte immer weiter
 in die Geschichte von Maggie und Jenny hineingezogen werden. Aus diesem
 Grund gebe ich diesem Buch 3,5 Sterne.
Mein Fazit:
Zum Schluss muss ich sagen, dass ich das Buch durchaus gelungen 
finde. Wer eine schön geschriebene und berührende Familiengeschichte 
miterleben möchte, der sollte sich dieses Buch auf alle Fälle zu Händen 
nehmen.
Ich konnte mit den Personen mitfühlen, auch wenn ich nicht immer 
alles nachvollziehen konnte wieso es nicht etwas früher schon hätte 
passieren können. Aber trotz alledem war ich sehr berührt, fasziniert, 
beeindruckt und gefesselt von dieser tollen Geschichte.
Lieben Gruß,
eure Ruby
 

 


