Rezension: Nach dem Sommer von Maggie Stiefvater

Die Bücher von Maggie Stiefvater werden oft hoch gelobt und da war es mir klar, hier muss ich mir unbedingt auch mal eins zulegen. Letzten Endes habe ich mich aber gleich mal für ihre Trilogie „Nach dem Sommer“ entschieden und werde nun nach und nach alle drei Bücher lesen.

Angefangen mit dem 1. Band möchte ich euch gerne einen Einblick geben, wie mir das Buch gefallen hat.

Nach dem Sommer von Maggie Stiefvater

http://ruby-celtic-testet.blogspot.com/2013/10/nach-dem-sommer-von-maggie-stiefvater.html
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Daten & Fakten:

Hardcover-Buch: 424 Seiten
Verlag: script5
Sprache: Deutsch
ISBN: 978-3-8390-0108-0
Buchreihe: 1/3
Kostenpunkt: 18,90 € (D)
Erschienen: 2010
Leseprobe

Die Autorin:

Maggie Stiefvater, geboren 1981, hatte glücklicherweise immer Schwierigkeiten, ihren Hang zu Tagträumereien und Selbstgesprächen mit ihren Jobs zu vereinbaren. Anstatt also als Kellnerin, Kalligraphielehrerin oder technische Redakteurin zu arbeiten, versuchte sie es it der Kunst. Heute lebt sie als erfolgreiche Musikerin, Malerin und Autorin in Virginia, ist verheiratet, hütet zwei kleine Kinder sowie zwei neurotische Hunde und hofiert eine verrückte Katze.
Nach dem Sommer ist der Auftakt einer mitreißenden Trilogie.

Der Verlag erzählt:

Jeden Winter wartet Grace darauf, dass die Wölfe in die Wälder von Mercy Falls zurückkehren – und mit ihnen der Wolf mit den goldenen Augen. Ihr Wolf.
Ganz in der Nähe und doch unerreichbar für sie, lebt Sam ein zerrissenes Leben: In der Geborgenheit seines Wolfsrudels trotzt er Eis, Kälte und Schnee, bis die Wärme des Sommers ihn von seiner Wolfsgestalt befreit. In den wenigen kostbaren Monaten als Mensch beobachtet er Grace von fern, ohne sie jemals anzusprechen – bevor die Kälte ihn wieder in seine andere Gestalt zwingt.
Doch in diesem Jahr ist alles anders: Sam weiß, dass es sein letzter Sommer als Mensch sein wird. Es ist September, als Grace den Jungen mit dem bernsteinfarbenen Blick erkennt und sich verliebt. Doch jeder Tag, der vergeht, bringt den Winter näher – und mit ihm den endgültigen Abschied.

Die Covergestaltung:

Auf dem Cover sieht man sehr schön ein Mädchen zusammen mit einem Wolf. Zwischen ihnen ein kleines rotes Herz, welches die Verbundenheit aufzeigen soll.
Der Hintergrund ist sehr herbstmäßig gestaltet und im gesamten einfach nur ansprechend. Es ist ein stimmiges Bild, welches einen sofort anspricht und neugierig macht.

Der Inhalt:

Grace ist ein junges Mädchen, dass nach einer Wolfsbegegnung in ihrer frühen Kindheit von diesen Tieren angezogen wird. Und ganz besonders von einem bestimmten Wolf mit goldenen Augen.
Jeden Winter sieht sie ihren Wolf am Waldesrand wieder, wie er sie beobachtet doch nie näher kommt.

Doch auf einmal ist alles anders. Es passiert etwas in Mercy Falls, was dazu führte das die Wölfe von den Menschen als Feinde angesehen werden. Doch sind diese Wölfe nicht einfach nur Wölfe, sondern sie verwandeln sich im Sommer in Menschen und leben unter den Bewohnern von Mercy Falls.

In dieser Zeit begegnen sich Grace und Sam, ihr Wolf in Menschenform, zum ersten Mal so richtig. Sie reden miteinander und es bildet sich ein frisches und intensives Band der Liebe.
Doch es gibt weiterhin das Problem, dass der Winter nach Mercy Falls zurückkehrt und Sam seine Menschengestalt verliert. Schaffen sie es einen Ausweg aus dieser Miesere zu finden?

Die Charaktere:

Grace ist ein Mädchen, das schon sehr früh selbstständig geworden ist. Sie ist gut in der Schule, hat zwei beste Freundinnen, schmeißt daheim den Haushalt für ihre Eltern und versucht das gute in allem zu sehen.

Doch eine Sehnsucht hat sie, die Wölfe. Seit der Begegnung vor einigen Jahren lassen sie diese nicht mehr los und ganz besonders ein Wolf mit goldenen Augen.
Man erlebt Grace als taffes Mädchen, das weiß was sie möchte und auch danach handelt. Sie kann selber auf sich aufpassen und realisiert schnell bestimmte Dinge und reagiert. Sie gefällt mir als Hauptfigur wirklich gut.

Sam ist ebenfalls noch relativ jung, allerdings ist er nicht nur ein Mensch. In der kalten Jahreszeit streift er in den Wäldern von Mercy Falls als Wolf herum, wobei er in dieser Zeit meistens Grace aus dem Wald heraus beobachtet.

Als Mensch ist Sam sehr zurückhaltend, vorsichtig, bedächtig und total sensibel. Aber es passt zu seiner Persönlichkeit, seiner Vergangenheit und seinem Wesen.
Auch die anderen Charaktere sind sehr schön aufgeführt und man kann sich in sie insgesamt gut reinfühlen und sich ein Bild über sie machen.

Meine Meinung:

Diese Trilogie hat mich doch sehr interessiert. Der Buchrückentext hat mich sehr neugierig gemacht und auch die guten Bewertungen haben ihr übriges nicht verfehlt.
Schon auf den ersten Seiten erfährt man Hintergründe zu den beiden Protagonisten Grace und Sam. Die Vergangenheit wird dem Leser aufgezeigt, damit er die Gegenwart der beiden auch nachvollziehen kann.

Als ich zu lesen begonnen habe wurde ich sofort in die Welt von Mercy Falls hineingezogen und konnte alles so langsam miterleben. Trotz, dass gerade in der ersten Hälfte nur bedingt etwas passiert habe ich mich wohl beim Lesen gefühlt. Es war eine sehr ruhige und angenehme Atmosphäre, welche mir das Buch beschafft hat.
Ich konnte mich langsam in die Charaktere hineinversetzen und habe sie dadurch besser kennengelernt.

Die Schreibweise von Maggie Stiefvater ist sehr flüssig, ausfüllend und relativ einfach geschrieben. Durch ihren leicht verständlichen und einfachen Schreibstil kann man sich sehr gut in die einzelnen Personen und die Gegend hineinfühlen.

Durch die intensiven Wörter konnte ich mir Mercy Falls und seine Bewohner bildlich vorstellen und mit ihnen gemeinsam die Gegend erkunden.

Das Maggie Stiefvater aus der Sichtweise beider Protagonisten in unregelmäßigem Abstand schreibt kann man sehr gut die Gefühlwelt von beiden Seiten ergründen. Aber nicht nur das, man erhält auch so einen sehr guten Überblick über beide „Welten“. Die der Menschen und die der Wölfe.
Die beiden Protagonisten lernt man in diesem ersten Buch doch relativ gut kennen. Sowohl ihre Wünsche, Träume und Erlebnisse. Man erfährt nicht alles, doch so einiges was einem mit Sicherheit in den späteren Bänden weiterhelfen wird.

Für einige wird dieses erste Buch sehr langatmig anfangen, doch ich persönlich fand es genau passend.

Die Charaktere sind so liebevoll, detailgetreu und wundervoll aufgebaut dass es einfach nur Spaß macht mit ihnen zu fühlen und die Geschehnisse zu erleben.
Ich persönlich konnte mich sowohl mit Grace, als auch mit Sam identifizieren und mich hervorragend in sie hineinversetzten.

Der Protagonist Sam hat mir persönlich wirklich gut gefallen, obwohl er doch sehr sensibel gestaltet ist. Doch wenn man ihn so die Seiten über verfolgt, ist es auch verständlich wieso er sich so gibt. Er hat Angst, eine nicht gerade leichte Vergangenheit und versucht alles richtig zu machen. Mit seiner schüchternen und ruhigen Art hat er mich von Beginn an begeistert und mitgezogen.

Doch auch die Nebencharaktere im Buch sind nicht zu verachten. Besonders, da zum Schluss ein Charakter nicht mehr nur ein Nebencharakter bleibt sondern noch eine wichtigere Rolle spielen wird. Man lernt ein bisschen die Welt von Grace und Sam kennen, wie sie gelebt haben und teilweise noch leben. Welche Kreise sie ziehen und was sich durch sie schon geändert hat.
 
Die Idee dieser Geschichte gefällt mir übrigens unheimlich gut. Zwar finde ich es auch irgendwie total traurig, was diese Werwölfe im Grunde durchmachen. Doch es ist wirklich wunderschön erzählt, dass man einfach mitfühlt und hineingezogen wird in die Welt und die Geschichte.
Die Umsetzung ist meines Erachtens im ersten Band gut gelöst worden, sodass ich mich sehr wohl gefühlt habe.
Die zarte Liebesgeschichte zwischen den Protagonisten ist schön und herrlich erzählt. Ich fand sie sehr real und konnte sie tatsächlich nachfühlen. Sie beginnt klein, zart und wächst mit der Zeit immer mehr. Mich hat es überzeugt und auch gefallen. Man kann die Liebe nachvollziehen und verstehen, sodass ich sagen würde es ist sehr gut umgesetzt worden.

Insgesamt ist das Buch sehr leicht geschrieben und es gibt kaum große Handlungssprünge. Zum Schluss hin nimmt die Geschichte etwas fahrt auf, doch insgesamt ist es eigentlich eher ruhig geschrieben. Doch es passt zu diesem Anfang. Ich habe es überhaupt nicht als langatmig empfunden, sondern so als ob ich mich langsam in diese Welt hineinfinde. Ich konnte mich langsam an alle Charakter und die Umgebung gewöhnen, sodass ich bereit bin für weitere Handlungsstränge die vielleicht in den nächsten Teilen noch rasanter werden.

Das Buchende des ersten Teils war für mich leicht überraschend, denn ich hätte damit so nicht gerechnet. Es hat mir zwar letztlich keinen Aufhänger verpasst, doch das ist überhaupt nicht schlimm. Ich habe das Buch zugemacht und war irgendwie einfach zufrieden. Das Ende war für mich in Ordnung und mein Gefühl empfing dieses Buch als angenehm. Trotz dass es keinen an sich Aufhänger gibt, bin ich sehr neugierig wie es mit den Protagonisten und der Gegend um Mercy Falls weitergeht.

Mich hat das Buch mitgerissen und auch begeistert. Es ist irgendwie zart und leicht geschrieben, dass ich mich durch das Buch ein bisschen geleitet gefühlt habe. Ich bin habe einen wunderschönen Anfang einer Trilogie erlebt, der mich mit einem guten Gefühl auf das nächste Buch vorbereitet hat.
Ich würde dem ersten Teil „Nach dem Sommer“ definitiv 5 Sterne geben, da es mich begeistert und mich in eine sehr intensive und ansprechende Geschichte gezogen hat.

Mein Fazit:

Mit diesem Buch schafft die Autorin eine wunderbare Fantasywelt, die fasziniert und begeistert. Dieses romantische Buch ist vor allem für junge Erwachsene geeignet, aber für die ältere Generation ebenfalls. Denn diese romantische Fantasy-Geschichte ist einfach nur sehr liebevoll und gefühlvoll geschrieben.

Die total sympathischen Charakter und auch die Umgebung selber bringen eine tolle Atmosphäre.
Besonders angetan war ich von der gefühlvollen und empfindsamen Schreibweise von Maggie Stiefvater. Die Charaktere sind so liebevoll beschrieben, dass man richtig in sie hineingezogen wird. Ich würde behaupten wollen, dass diese Charaktere so viel Leben eingehaucht bekommen haben wie es nur möglich war.

Ich kann dieses Buch nur jedem empfehlen, der eine schöne und sensible Liebesgeschichte gepaart mit einer interessanten und durchaus auch spannenden Fantasygeschichte erleben möchte.

Kennt ihr die Bücher von Maggie Stiefvater?

Lieben Gruß,

eure Ruby