Heute am 20.03.2017 kommt ein Buch in die Läden, welches mich schon seit der Frankfurter Buchmesse neugierig gemacht hat. Caraval verspricht eine wundervolle Geschichte und ich bin soooo gespannt darauf, endlich darin zu versinken.
Heute möchte ich euch jedoch erstmal kleines, aber sehr schönes Interview präsentieren welches der Verlag mit der Autorin abgehalten hat. Schaut doch gerne mal rein. ;o)
Übrigens hat der Verlag auch eine ganz wundervolle read´ngo-Leseprobe zur Verfügung gestellt, welche Zitate aus dem Text enthält und mit Bildern untermalt wurde.
Hardcover: 393 Seiten
Verlag: CBJ
Sprache: Deutsch
Einzelband
Kostenpunkt: E-Book 13,99 €, HC 16,99 €
Erschienen: 20. März 2017
Janet Clark wollte schon als Kind nur eins: Romane schreiben! Doch zwischen ihr und dem ersehnten Berufsziel sollten noch etliche Jahre, Länder und Berufe liegen, bis Janet Clark ihr erstes Manuskript einreichte. Dann allerdings stellte sich der Erfolg nahezu postwendend ein. Mittlerweile fiebert eine große Fangemeinde ihrer nächsten Veröffentlichung entgegen.
Warum wollten Sie genau diese Liebesgeschichte schreiben?
Weil
ich an die Magie des Augenblicks glaube. Als ich dreizehn war,
stolperte ich auf der Treppe zum S-Bahneingang, und ein Junge fing mich
auf. Wir haben kein Wort gewechselt, uns nur angesehen, und dieser
Moment kam mir wie eine kleine Ewigkeit vor. Die Zeit ist einfach still
gestanden. Ich habe danach wochenlang gehofft, ihn zufällig
wiederzusehen, aber München ist einfach zu groß ... Wenn man jung ist,
und das erste Mal verliebt, kann man sich nicht vorstellen, dass diese
Liebe je vergehen könnte, egal, welche unüberwindbaren Hürden sich ihr
in den Weg stellen. Darauf wollte ich aufbauen – mit einem Paar, das
sich ebenbürtig und doch gegensätzlich ist: Josie ist ein starker,
impulsiver, sympathischer Charakter, Ray ist geheimnisvoll, besonnen und
weise.
Glauben Sie an das Schicksal, daran, dass jeder eine Bestimmung hat?
Das
ist tagesabhängig. Es gibt viele Geschichten und Begebenheiten, die
nahe legen, dass ein jeder von uns eine ganz eigene Bestimmung hat. Auch
ich habe schon oft Situationen erlebt, die mich glauben lassen, dass
mein Weg in gewisser Weise vorgegeben ist und ich selbst nur bis zu
einem bestimmten Grad Einfluss darauf habe. Das klingt jetzt ziemlich
verrückt – aber ich habe einfach keine andere Erklärung dafür, warum,
bildlich gesprochen, manche Türen wie von allein aufgehen, während
andere verschlossen bleiben, egal, wie sehr man daran rüttelt. Als hätte
man einfach keine Erlaubnis, diesen Weg zu gehen. Okay. Das klingt
jetzt noch verrückter. Aber meine Lebenserfahrung hat mich inzwischen
gelehrt, dass es manchmal mehr Sinn macht, darauf zu vertrauen, dass
Dinge ihren Lauf nehmen, als mit Gewalt etwas zu erzwingen, das sich
nicht erzwingen lässt.
Warum haben Sie Amerika als Schauplatz von Josies Sommer gewählt?
Das
hat die Geschichte vorgegeben. Alte Mythen eines Naturvolks, das eine
besondere Aufgabe erfüllen muss, spielen eine wichtige Rolle in dem
Buch. Mit diesem Hintergrund die Geschichte in Frankfurt oder Berlin
anzusiedeln, wäre nicht hilfreich gewesen. Daher fiel die Wahl
automatisch auf eine Gegend, in der ein Nebeneinander zwischen einem
sehr großen Reservat in unberührter Natur und der modernen, westlichen
Welt real ist – das westliche Grenzgebiet zwischen Amerika und Kanada.
Josies
große Liebe Ray bringt sie in Berührung mit den alten Mythen seines
Stammes. Woher kommt Ihr Wissen über Rays Hintergrund?
40
Jahre Recherche. Ich habe mich schon immer für alte Naturvölker und
ihre Legenden interessiert. Mein allerallererstes eigenes
Selber-Lesebuch handelte von einem Indianerjungen, und meine zwei
absoluten, ungetoppten Lieblingskinderbücher waren "Unterwegs zu den
Traumbergen" und "Die Kinderkarawane". Das eine spielt im australischen
Busch, und die mir damals so fremde Kultur australischer Ureinwohner war
für mich voller Magie, und das andere erzählt die Geschichte von 7
Geschwistern, die nach dem Tod ihrer Eltern ganz allein den Westen des
frühen Amerika in einem Ochsenwagen durchqueren – mit einer Kuh und
einem Hund als Begleiter. Das hat wohl Spuren hinterlassen. Bis nach
Australien habe ich es zwar noch nicht geschafft, aber die Westküste
Amerikas bin ich schon zweimal abgefahren, inklusive mehrerer Besuche in
Reservaten. Wobei ich anmerken sollte, dass der Yowama Stamm aus guten
Gründen erfunden ist.
Was für eine Rolle spielen Pferde/Tiere/Gefährten in Ihrem Leben?
Ich
bin mit einem Hund aufgewachsen. Ein extrem kinderlieber, völlig
trotteliger Langhaarschäferhund, der als Wachhund untauglich, als
Spielhund unschlagbar war. Als meine Söhne noch jünger waren, hatten wir
ebenfalls einen Hund, nach seinem Tod war jedoch Schluss. Auf Pferde
bin ich über meine Tochter gekommen, die mit 4 Jahren zu Reiten anfing.
Bis dahin hatte ich nur gelegentlich auf Pferden gesessen. Nun musste
ich ran: Satteln, Trensen, Striegeln, von der Koppel holen ... Ich habe
viel gelernt, sowohl was das Praktische, aber auch, was die besondere
Beziehung der Reiter zu ihren Pferden und umgekehrt betrifft – und es
hat mich fasziniert. Bis dahin war mir nicht bewusst gewesen, wie sehr
Pferde auf Stimmungen reagieren und welch feines Gespür sie haben, ob
ein Reiter ihnen gewachsen ist oder nicht. Und Gefährten ... zu meinem
besten Freund aus der Kindheit besteht noch immer eine besondere
Verbindung. Heute ist mein wichtigster Gefährte mein Mann.
Er
ist der Mensch, dem ich blind vertraue und der mir das Gefühl gibt,
dass wir jede Situation gemeinsam irgendwie meistern können. Und er ist
der Mensch, der mich glauben lässt, dass es diese eine, unzertrennliche,
ewige Liebe im Leben geben kann.
Vielen lieben Dank an Janet Clark und den CBJ Verlag für dieses interessante Interview und die zur Verfügungstellung. :)