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Rezension: Dem Horizont so nah von Jessica Koch

Die Autorin hat mich freundlicherweise auf ihr Buch „Dem Horizont so nah“ aufmerksam gemacht und eigentlich war es mir gar nicht möglich nein zu sagen. Es klang interessant, die Leseprobe hat mich schon ihrer Schreibweise überzeugen können und der Grundgedanke der ganzen Aktion ist es einfach wert.

Ehrlich gesagt mache ich eigentlich um Bücher welche einer wahren Begebenheit entsprungen sind einen großen Bogen, denn diese nehmen mich emotional einfach zu sehr mit. Doch nachdem mir die Autorin ihre groben Hintergründe geschildert hatte, wollte ich es trotz allem versuchen.

Dem Horizont so nah von Jessica Koch


Daten & Fakten:

Ebook: 470 Seiten
Verlag: FeuerWerke Verlag
Sprache: Deutsch
Einzelband
Kostenpunkt: E-Book 2,99 €, Broschiert 14,99 €
Erschienen: März 2016

Der Inhalt:

Die Geschichte einer großen Liebe. Eine Geschichte über Vertrauen, Mut, Schmerz, Verzweiflung und die Kraft loszulassen. Eine wahre Geschichte.

Jessica ist jung, liebt das unkomplizierte Leben und hat Aussichten auf eine vielversprechende Zukunft. Als sie eines Abends das Haus verlässt, ahnt sie nicht, dass sie ihrer großen Liebe begegnen wird. Sie ahnt nicht, dass diese Begegnung ihr gesamtes Weltbild verändern wird. Und vor allem ahnt sie nicht, dass sie schon bald vor der schwerwiegendsten Entscheidung ihres Lebens stehen wird ...


Die Autorin:

Jessica Koch wurde 1982 in Ludwigsburg geboren. Schon in der Schulzeit begann sie, kürzere Manuskripte zu schreiben, reichte diese aber nie bei Verlagen ein. Zu Beginn ihrer Ausbildung zur Bauzeichnerin lernte sie im Herbst 1999 den Deutsch-Amerikaner Danny kennen. Mit ihm erlebte Sie die Geschichte hinter „Dem Horizont so nah“. Anschließend hat es fast 13 Jahre gedauert, bis sie sich traute, mit ihrem Manuskript an die Öffentlichkeit zu gehen. Die Autorin erzählt von einem Leben zwischen Optimismus, Hoffnung und Angst. Offen, ehrlich und mit Weitsicht berichtet sie aus ihrer Vergangenheit und bringt dabei mehr als ein Tabuthema zur Sprache. Jessica Koch lebt mit ihrem Mann, ihrem Sohn und ihren beiden Hunden in der Nähe von Heilbronn. Momentan arbeitet sie an einem weiteren Manuskript: einem Roman über Dannys Kindheit.

Mein Fazit:

So, eigentlich möchte ich gar nicht zu viel zu diesem Buch verraten denn je mehr Informationen mitgeteilt werden umso weniger kann man sich auf alles einlassen.

Es geht in diesem Buch um die Autorin Jessica und einen Abschnitt ihres Lebens, in welchem sie Danny kennengelernt hat.

Die Schreibweise von Jessica Koch ist sehr angenehm, flüssig und unglaublich emotional. Diese emotionale Ebene bringt sie auch perfekt herüber, was natürlich mit daran liegen dürfte das sie diese Geschichte nicht erfunden sondern tatsächlich gelebt hat. Schon ab den ersten Seiten habe ich schnell gemerkt, dass es eine Erzählung ist und darin viele Gefühle gesteckt werden.

Ehrlich gesagt weiß ich gar nicht so genau, wie ich dieses Buch bewerten soll. Nach den normalen Kriterien ist das gar nicht möglich, denn immerhin sind hier keine Personen geschaffen worden sondern diese existieren tatsächlich und wandeln auf unserer Erde. Sie sind real und haben einen Abschnitt in ihrem Leben überstehen müssen der grausamer und irgendwie teilweise schöner bzw. emotionaler gar nicht hätte sein können.

Ich muss wohl als erstes Mal meinen riesigen Respekt der Autorin gegenüber aussprechen, dass sie tatsächlich ein Buch über einen Teil ihres Lebens verfasst hat. Das sie den Mut finden konnte über einen so schlimmen, aber auch wichtigen Abschnitt ihres Lebens zu schreiben um anderen Menschen zu helfen oder die Augen zu öffnen.

In diesem kleinen Lebensabschnitt steckt so viel drinnen, dass ich teilweise wirklich schockiert und fasziniert war. Wie viele gute, liebenswürdige und hilfsbereite Menschen es doch gibt. Aber gleichzeitig auch sture, einsichtige und grausame Kreaturen auf der Welt herumlaufen. Es ist so schlimm, dass ich dieses Buch gelesen habe und gleichzeitig wusste dass es tatsächlich so abgelaufen ist und zwar alles.

Es ist einfach nur grausam und ich hoffe wirklich sehr, dass die Autorin aber auch alle anderen beteiligten ihren „Frieden“ zumindest zum Teil finden werden.

Schon ziemlich früh im Buch hatte ich eine gewisse Ahnung wohin uns das alles führen wird, aber wie es sich nun letzten Endes immer wieder entwickelt hat war nicht vorhersehbar und hat mich wirklich teilweise zutiefst erschüttert. In so jungen Jahren so viele verschiedene schlimme Dinge zu erleben, verarbeiten zu müssen und gleichzeitig die Hoffnung nicht aufzugeben. Ich bin mir sicher, nicht jeder hätte alles so durchgestanden und kann von sich zum Schluss behaupten dass zumindest ein bisschen Normalität wieder eingekehrt ist.

Mein Gesamtfazit:

Hier erwartet den Leser im Grunde genommen eine Biografie der ganz besonderen und emotionaleren Art. Ob man möchte oder nicht, man wird von der ersten Seite mitten hineingezogen und erlebt zusammen mit Jessica diese Höhen und Tiefen.

Wer ein sehr anfälliges Gemüt hat, sollte damit rechnen das nicht gerade wenige Tränen fallen werden. Ich habe bei diesem Buch Rotz und Wasser geheult. Ich konnte einfach nicht aufhören und habe teilweise schon nichts mehr auf dem Kindle lesen können. Die Emotionen werden vollends übertragen und ich habe mir mehr als nur einmal Gedanken über alles gemacht.

Dieses Buch ist etwas ganz besonders und ich kann nur jedem raten dieses zu lesen. Neben einer hochemotionalen und tragischen Geschichte, erlebt der Leser einen Einblick in unsere Gesellschaft und wird mehr als einmal damit konfrontiert vielleicht tatsächlich mal umzudenken. Ich bin mir nicht sicher, ob ich so stark gewesen wäre wie unsere Autorin, daher Hut ab und ich danke ihr für den Mut und die Kraft all das zu Papier zu bringen und uns Lesern zu zeigen, dass es sich lohnt im Leben zu kämpfen und auf andere zu achten und nicht diese nur zu verurteilen.

Meine Wertung:


@ zur Verfügung gestellt von Jessica Koch