Rezension: Die Gefangene von Golvahar von Melissa Bashardoust


Die Gefangene von Golvahar von Melissa Bashardoust, Einzelband

Thienemann-Esslinger Verlag / Hardcover: 437 Seiten
Kostenpunkt: ebook 13,99 €, HC 19,00 €
Erschienen: August 2020



 

Verborgene Zimmer, Türen und Gänge – das ist Sorayas Welt am Hofe. Sie lebt in den Schatten des prunkvollen Palasts, wie eine Gefangene, nicht wie eine Prinzessin, und dabei ist Soraya die Zwillingsschwester des jungen Schahs. Doch nur so kann sie ihr tödliches Geheimnis verbergen: Durch ihre Adern fließt Gift, wen sie berührt, der muss sterben. Dann begegnet sie Azad und der Wunsch, ihn zu berühren, wird übermächtig. Aber Soraya kann den Fluch des Dämons nicht brechen, ohne ihre Familie und ihr Volk in große Gefahr zu bringen ...

(Quellenangabe: Amazon 10.10.2020)






Dies ist ein Tauschbuch, welches ich tatsächlich eher zufällig entdeckt habe und mich angesprochen hat. Nun war ich neugierig, was sich hinter der Geschichte verbirgt.

Soraya ist eine liebenswerte, eigentlich aufgeweckte und freundliche Persönlichkeit, welche jedoch einen Fluch auf sich lasten hat. Ihr Leben besteht nur aus dem Verstecken und kurzen Gesprächen mit ihrer Mutter. Sie verliert sich in Ihrer Wut, Ihrer Angst und Ihrer Einsamkeit und trifft dadurch in der Geschichte falsche Entscheidungen, welche man ihr nicht mal verübeln kann.

Azad wirkt wie ein starker und ruhiger Pol. Er lässt sich auf Soraya ein, versucht ihr zu helfen und wird ziemlich schnell zu einem guten Freund. Er versucht sie zu führen ohne ihr im Wege zu stehen und daraus entsteht schnell eine Gefühlsbasis zwischen den beiden.

Parvaneh ist eine Gefangene, welche jedoch eine Lösung für Soraya haben könnte. Schnell überkommt Soraya die Hoffnung, dass sie im Kerker bei der Gefangenen eventuell Hilfe für sich finden kann. Sie spricht jedoch vorwiegend in Rätseln, sodass es schwer ist allem zu folgen. Dennoch entwickelt sich auch hier eine Basis des Vertrauens und der Hoffnung.

Insgesamt muss ich sagen, dass die Geschichte interessant und vielversprechend aufgebaut ist. Leider ist sie teilweise aber auch sehr zehrend. Es passieren immer wieder spannende und mitreisende Situationen, doch die Seiten drum herum sind für mich oftmals zu ruhig und plätschernd gewesen.

Ich hatte zwischenzeitlich das Gefühl, dass wir zwar durchaus vorankommen aber viel zu langsam. Es gab viele wundervolle Situationen, in welchem wir die einzelnen Völker, die Gegenden und einzelne Regeln kennenlernen durften was ich unglaublich spannend fand.

Aber dennoch gab es auch viele Bereiche nur durchs Warten und Analysieren, was es mir manchmal etwas schwer gemacht hat.

Das Ende dieses Buches ist passend, gefühlvoll und wirklich sehr schön abgestimmt. Soraya trifft gleich mehrere Entscheidungen, welche man ihr hoch anrechnen muss. Sie hat sich verändert und ist gewachsen.


Mit „Die Gefangene von Golvahar“ hat Melissa Bashardoust einen durchaus spannenden und interessanten Roman geschrieben. Sie überzeugt mit einer tollen Welt, faszinierenden Wesen und größtenteils gut ausgebauten Charakteren. Dennoch hat mir zwischenzeitlich immer mal die Spannung bzw. das mitreisende gefehlt, sodass ich nicht vollkommen dabei war.




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