Rezension: Mit allem, was ich habe von Jodi Ellen Malpas


  
Diese Rezension basiert auf einem kostenlosen Rezensionsexemplar, enthält aber meine eigene und freie Meinung.
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Tatsächlich ein Buch, das vom Namen her ein bisschen an „Bodyguard“ erinnert und mich denke ich gerade dadurch angesprochen hat. Ich hatte es gesehen, den Klappentext gelesen und wollte es unbedingt genauer unter die Lupe nehmen. *g*

Mit allem, was ich habe von Jodi Ellen Malpas


Taschenbuch: 464 Seiten
Verlag: Mira Taschenbuch by Harper Collins
Sprache: Deutsch
Einzelband
Kostenpunkt: E-Book 8,99 €,TB 9,99 €
Erschienen: November 2017


Roter Teppich, Champagner und wilde Partys! Jeder hält Camille Logan für ein verwöhntes It-Girl, das von Daddys Vermögen lebt. Dabei wünscht sich Camille nichts mehr, als aus dem goldenen Käfig auszubrechen. Umso entsetzter ist sie, dass ihr Vater einen Bodyguard für sie engagiert hat, der Tag und Nacht nicht von ihrer Seite weicht. Beim ersten Blick in die dunklen Augen ihres neuen Beschützers Jake Sharp ist ihr klar: Eigentlich braucht sie Schutz vor ihrer Begierde nach diesem Mann.


Jodi Ellen Malpas‘ Romane wurden in über 22 Sprachen übersetzt und erobern die Bestsellerlisten weltweit. Ein Erfolg, den die bekennende Tagträumerin nicht für möglich gehalten hätte. Seitdem ist das Schreiben von ebenso spannenden wie leidenschaftlichen Geschichten zu ihrer Passion geworden.


Die Schreibweise der Autorin ist sehr ruhig und flüssig gehalten, sodass man relativ schnell in der Geschichte vorankommt. Es wird aus zwei Sichtweisen erzählt, sodass man als Leser beide Hauptcharaktere größtenteils greifen kann.

Camille ist zu Beginn der Geschichte eine starke und offene Persönlichkeit, welche genau weiß wohin ihr Weg sie führen soll. Ihre taffe Art hatte mir wirklich sehr gut gefallen. Innerhalb der Geschichte hat sie leider nachgelassen, wurde viel passiver und hat mehr mit sich machen lassen. Ich hätte bei manchen Situationen beherzteres Durchgreifen erwartet, nach den Zeichen die ich am Anfang der Geschichte wahrgenommen hatte. ^^° Trotz allem war sie ganz schön ausgeformt und man kann sich als Leser ein gutes Bild von ihr machen.

Jake ist Ex-Soldat, hat in seinem jungen Leben schon viel erlebt und ist durch den Krieg und einige Ereignisse geprägt. Seinen Unterhalt verdient er nun als Bodyguard wichtiger Leute. Der Job um Camille wird für ihn zu einer Herausforderung. Sein Charakter ist insgesamt schön greifbar gewesen, aber er war auch teilweise etwas zwiegespalten aufgebaut.

Nun die Umsetzung dieses Buches lässt mich tatsächlich etwas zwiegespalten zurück. Auf der einen Seite liest es sich wirklich zügig und man kann in der Geschichte selber richtig eintauchen, aber auf der anderen Seite gibt es einfach Situationen im Buch die für mich nicht ganz realitätsnah sind. Natürlich ist es ein Buch, welches der Fantasy entsprungen ist aber es hat mich trotz allem gestört. Liebesromane sollten meines Erachtens zumindest etwas mehr an der Realität liegen und das hat mir leider ab und an gefehlt.

Die eigentliche Liebesgeschichte nimmt sehr viel Raum ein, was prinzipiell auch gut ist. Allerdings hätte ich mir tatsächlich ein paar mehr gefährlichere Szenen gewünscht. Das Buch ist darauf aufgebaut, dass die Tochter wegen Drohungen beschützt werden muss. Bis auf beschriebene Nachrichten passiert aber bis auf den Showdown zum Schluss nicht wirklich etwas. Ich habe keine Bedrohung beim Lesen wahrgenommen, was für mich die Geschichte auch wieder sehr abgeschmälert hat. Ich hatte eine Liebesgeschichte mit einem Crime-Part erwartet, dieser wurde jedoch nicht wirklich ausgeführt.

Dazu gingen mir die Gefühle der beiden Charaktere insgesamt viel zu schnell. In der einen Minute „hassen“ sie sich noch, in der nächsten vergnügen sie sich nur um in der darauffolgenden sich zu lieben und gegebenenfalls zu heiraten?! Ich saß leicht genervt vor dem Buch und habe mich gefragt, ob es noch extremer werden kann. Die Autorin hat hier einfach viel zu viel zu schnell gewollt, so hatte es zumindest einen Eindruck auf mich hinterlassen. Ich habe nichts gegen schnelles verlieben, sofern es zumindest nicht übertrieben wird und es noch einigermaßen nachvollziehbar ist.

Auch gibt es einige Szenen, darunter durchaus die Picknick-Szene, welche mich etwas irritiert hat. Ehrlich gesagt fand ich das jetzt weniger romantisch, als eher befremdlich und das nicht nur wegen der Schießwütigkeit beider Charaktere. Mit dieser Szene konnte ich tatsächlich mal so gar nichts anfangen.

Das Ende der Geschichte ist sehr schnelllebig. Wir kommen zu einem leicht spannend aufbauenden Moment, welcher allerdings innerhalb weniger Seiten geklärt und aus der Welt geschafft wurde. So schnell konnte ich gar nicht schauen, war alles wieder gut und unsere Protagonisten können nun ihr Leben ohne Angst bestreiten.

Insgesamt hat mir bei diesem Buch einfach die spannendere, überraschende und vor allem nachvollziehbare Umsetzung gefehlt. Einige Ansätze waren gut, die Grundidee fand ich total spannend aber leider konnte die Geschichte im Gesamten nicht richtig punkten. Sehr schade.


Mit „Mit allem, was ich habe“ hat Jodi Ellen Malpas einen Liebesroman ins Leben gerufen, der von der Grundidee wirklich gut klang mich jedoch leider in der Umsetzung nicht ganz überzeugen konnte. Die Charaktere waren greifbar, wenn auch leider nicht immer ganz verständlich. Insgesamt hat mir einfach etwas mehr unvorhersehbare Momente gefehlt, eine langsam wachsende Liebe zum Beschützer und eine spannende Umsetzung der greifbar gefährlichen Situation.