Rezension: Die Beschenkte von Kristin Cashore

Auf diese Reihe habe ich mich ja schon unheimlich gefreut gehabt, einfach weil ich die Grundidee interessant fand und insgesamt auch die Rezensionen immer sehr positiv ausgefallen sind.

Die Beschenkte von Kristin Cashore


 

Hardcover: 493 Seiten
Verlag: Carlsen Verlag
Sprache: Deutsch
Reihe: 1 / 3
Kostenpunkt: E-Book 9,99 €, TB 5,99 €, HC 19,90 €
Erschienen: September 2016


Band 1: Die Beschenkte
Band 2: Die Flammende
Band 3: Die Königliche


Als Katsa dem geheimnisvollen Prinzen Bo begegnet, weiß sie sofort, dass auch er eine Gabe hat – sie ist sich nur nicht sicher, welche. Sie selbst hat die Gabe des Tötens und ist in allen sieben Königreichen gefürchtet. Dennoch hat Bo keine Angst vor ihr und ringt beharrlich um ihr Vertrauen. Im Kampf gegen einen König mit einer teuflischen Gabe werden sie auf ihrem gemeinsamen Weg durch Schnee und Eis, über Meere und Gebirgsketten zu Verbündeten – und zu einem leidenschaftlichen Paar.


  

Kristin Cashore studierte am Center for the Study of Children's Literature in Boston. Ihre Bücher »Die Beschenkte«, »Die Flammende« und »Die Königliche« schafften sofort den Sprung auf die New-York-Times-Bestsellerliste und wurden vielfach ausgezeichnet.

  

Die Schreibweise der Autorin ist sehr angenehm, bildhaft und leicht zu verfolgen. Die Szenen werden insgesamt alle sehr ruhig gehalten, sodass selbst die gefährlichen und kämpferischen keinen allzu hohen Spannungspunkt erreichen konnten. Dennoch konnte ich locker allem folgen und bin so von Seite zu Seite voran geworden.

Erzählt wird die Geschichte aus der Sicht von Katsa, welche eine tödliche Gabe besitzt und aus diesem Grund von ihrem König oft und gerne als Hänker seiner Entscheidungen eingesetzt wird. Man erfährt von ihren Gefühlen und Hoffnungen sehr viel, sodass sie als Person dem Leser am nächsten kommt.

Katsa ist eigentlich eine starkes, selbstbewusstes und liebenswürdiges Wesen. Sie steckt schon seit ihrer Kindheit in der Zwickmühle und wird mit ihrer Gabe ausgenutzt. Aus Angst und Frust heraus beginnt Katsa jedoch im heimlichen zu rebellieren und gründet eine Gruppe, welche sich um das Wohl anderer Menschen kümmert. Bei einem ihrer diesbezüglichen Aufträgen begegnet sie Bo und ab diesem Moment beginnt für sie die Frage, ob die Art und Weise wie sie derzeit lebt tatsächlich die richtige ist. Ob Katsa sich selber richtig einschätzt, oder ob ihre Gabe so viel mehr kann als nur zu töten.

Bo ist ein ruhiger, offener und selbstbewusster Charakter der mich sofort neugierig gemacht hat. Man erhält auch immer ein paar Informationen zu ihm, sodass man sich ein grobes Grundgerüst seines Wesens aufbauen konnte. Dennoch hat mir noch ein bisschen die Intensität gefällt, sodass ich ihn nicht vollends greifen konnte.

Die Grundidee dieses Buches hat mich sofort neugierig gemacht, jedoch ist die Umsetzung selber nicht vollkommen überzeugend. Es gibt in diesem Buch immer wieder Längen bzw. Kürzen die es mir schwer gemacht haben mich vollkommen darauf einzulassen und mitgerissen zu werden.

Es hat vielversprechend und mitreisend begonnen, doch nach schon kurzer Zeit verlief alles so ganz anders als von Beginn an zu vermuten.

 Vorwiegend wird in dieser Geschichte eine Abhandlung erzählt, wie Katsa und Bo sich kennenlernen und dann von einem Ort zum anderen Reisen. Innerhalb dieser Geschichte gibt es dann ein paar einzelne Veränderungen, die mich überrascht haben und keineswegs vorhersehbar waren. Dennoch haben mir auch diese Umschwünge nicht den letztendlichen Schub gegeben, der mich davon überzeugen konnte dass es ein ganz besonderes Buch ist. :(

Die eingebaute Liebesgeschichte entwickelt sich eigentlich ganz schön, wenn man von diesem einen Sprung absieht bei welchem die beiden Charaktere auf einmal wissen dass sie einander lieben. Ich bin an diese Stelle gekommen und war echt irritiert und habe mich gefragt ob in meinem Buch eventuell Seiten fehlen. ^^° Hier hätte mir eine langsamere Entwicklung durchaus besser gefallen, bzw. eine Entwicklung die für mich nachvollziehbar und nicht von jetzt auf gleich entsteht.

Auch wenn ich ein friedliebender Mensch bin, hat mir in diesem Buch einfach so ein bisschen die Aktion, der Kampf und die gefährlichen Szenen gefehlt. Die Reise war beschwerlich und es gab durchaus auch mal eine mehr als aufreibende Szene, aber sie waren nur von sehr kurzer Zeit und haben leider nicht allzu lange angehalten bzw. waren einfach zu selten. Die Reise durch die Berge empfand ich beispielsweise total spannend und mitreisend, doch gerade auch am Ende bzw. bei der ersten Begegnung mit dem vermeintlich bösen König verlief mir einfach alles zu glatt, zu ruhig. Hier hat mir einfach mehr Aktionen gefehlt, die den Leser auch mal wirklich mitreist und den Atem anhalten lässt.

Leider konnte mich auch der Schluss nicht vollends überzeugen, was schon daran lag dass das Endergebnis zu einfach verlief. Die Idee selber wie Katsa sich befreien konnte fand ich klasse und wirklich gut durchdacht, aber trotz allem war es dann relativ schnell vorbei ohne dass es großartige Probleme gab. Vielleicht habe ich hier einfach zu viel Kampferwartung in das Buch gesteckt, da es durch ihre Gabe so vermittelt wurde.


Insgesamt finde ich die Idee der Geschichte sehr ansprechend, doch hätte mir eine doch etwas spannendere und mitreisendere Umsetzung einfach besser gefallen. Die Charaktere waren mehr oder weniger greifbar, dennoch hat mir auch hier immer mal wieder das Gefühl gefehlt. Ich wurde nicht richtig in die Geschichte zogen, ich habe sie nicht direkt miterleben können was ich sehr schade finde.

Dennoch eine interessante Story, die manch andere mit Sicherheit begeistern kann. :)