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Rezension: Falaysia - Fremde Welt Band I - Allgrizia von Ina Linger

Auch die Fantasy-Reihe „Falaysia“ von Ina Linger macht anhand des Covers und der Beschreibung unheimlich neugierig auf die Story dahinter und so konnte ich gar nicht anders als mich in dieses Abenteuer hineinzustürzen.

Falaysia - Fremde Welt Band I - Allgrizia von Ina Linger

Bildrechte Ina Linger

Daten & Fakten: 

Ebook: 332 Seiten
Verlag: Ina Linger
Sprache: Deutsch
Reihe: 1 / 7
Kostenpunkt: E-Book 2,99 €, TB 12,31 €
Erschienen: Mai 2013

Reihe:

Band 1: Allgrizia
Band 2: Trachonien
Band 3: Piladoma
Band 4: Ezieran
Band 5: Ilia Tracha
Band 6: Cardasol
Band 7:

Der Inhalt:

Unvermutet und plötzlich wacht Jenna in einer ihr völlig fremden, mittelalterlichen Welt auf und weiß zunächst gar nicht, wo ihr der Kopf steht und was sie tun soll. Erst als sie auf ein altes Bauernpaar stößt, erfährt sie, dass sie sich in Falaysia befindet, einer Welt, die sich von der ihren völlig unterscheidet. Wie sie dorthin gekommen ist und warum, bleiben für sie jedoch zunächst unbeantwortete Fragen – bis sie Leon begegnet, der ebenfalls aus ihrer Welt kommt, jedoch schon seit Jahren in Falaysia verschollen ist. Durch ihn erfährt sie, dass ihre Tante Melina und deren alter Freund Demeon für ihre missliche Lage verantwortlich und sie beide in ein gefährliches ‚Spiel‘ verwickelt sind, das sie erst noch begreifen müssen. Obwohl Jenna und Leon sich gegenseitig nicht wirklich geheuer sind, beschließen sie, sich zusammenzuraufen und zu versuchen, gemeinsam den Weg durch die Länder Falaysias zurück nach Hause zu finden. Dies ist allerdings alles andere als ein Kinderspiel, denn es scheint so, als würde in Falaysia gerade ein Krieg ausbrechen. Und dann gibt es da noch den gefürchteten Kriegerfürsten Marek, der noch eine persönliche Rechnung mit Leon offen hat und diesen wie ein Besessener verfolgt. Ein Mann, der bald auch schon Jennas Leben bedroht, aber dennoch eine seltsame Faszination auf sie ausübt…

Die Autorin:

Ina Linger wurde 1975 in Berlin geboren und hatte schon als Kind eine immense Fantasie. Aus diesem Grund fing sie auch schon im Kindesalter an, ihre ersten kleinen Geschichten zu schreiben und hat bis heute nicht damit aufgehört. Sie arbeitete nach einem Germanistik- und Grundschulpädagogik-Studium in der Funktion einer Sozialpädagogin in Berlin Neukölln und ist erst seit Anfang 2015 hauptberuflich freischaffende Autorin.

Mein Fazit:

Zu allererst muss ich mal sagen, dass mir die Schreibweise von Ina Linger auch in diesem Buch sehr gut gefällt. Von der ersten Seite an kann man sich hineinfallen lassen und mit den Protagonisten mitfiebern. Trotz allem ist dieses Buch etwas anders geschrieben, als beispielsweise Geistermond was aber an der Grundstimmung im Buch liegt. Es ist etwas mystischer, reifer und noch mal fantasievoller geschrieben. Man kann mit den einzelnen Worten in eine Welt reisen, die fasziniert, schockiert und dennoch begeistert.

Vorwiegend geht es in der Geschichte um Jenna, welche in eine ihr völlig Fremde Welt geschickt wird ohne dass man ihr dies mitteilt. Hier versucht sie einen Weg zurück zu finden und trifft auf dieser Reise Freunde und Feinde, wobei diese sich in Falaysia immer wieder wandeln können.

Jenna ist eine starke, ruhige und besonne Persönlichkeit die ich von Beginn an unheimlich mochte. Sie ist kein Jammerlappen und versucht einen Ausweg aus ihrer undurchsichtigen Situation zu finden. Sie wurde von Ina Linger sehr schön geformt, denn man erhält eine taffe Protagonistin, die aber auch an ihre Grenzen kommen kann und zart besaitet ist. Sie zweifelt, ist traurig und hoffnungslos und versucht trotz allem immer an irgendeinem Strohhalm festzuhalten um nicht in der vollkommen Verzweiflung unter zu gehen.

Auf ihrer Reise in Falaysia lernt sie in diesem ersten Band schon viele Grausamkeiten kennen und versteht erst langsam, dass man eigentlich niemandem so richtig vertrauen kann und trotzdem an der Hoffnung in sich selbst und Verbündete nicht festhalten muss um zu überleben.

Leon ist ein in sich gekehrter, verzweifelter und freundlicher Zeitgenosse. Auch ihn mochte ich von Beginn an, wenn er auch teilweise einen sehr schwierigen Charakter darstellt. Er ist es nicht mehr gewöhnt mit anderen Menschen gemeinsam zu reisen bzw. sich länger mit ihnen zu umgeben, daher merkt man auch die Schwierigkeit als er sich Jenna annimmt.

Doch sehr schnell kommt man dahinter, wieso Leon ein so zurückhaltender und vorsichtiger Mensch geworden ist und mag ihn daher umso mehr.

Marek ist das ultimative Böse, so zumindest wird uns dieser teilweise unmenschliche Krieger beschrieben und so verhält er sich auch. Doch im Laufe dieser Geschichte scheint er sich zu wandeln bzw. spielt er ein verwirrendes Spiel, welches schlussendlich nicht nur Jenna verzweifeln lässt. Ist er tatsächlich nur ein grausames Monster oder steckt hinter all dieser Grausamkeit tatsächlich noch ein menschliches Wesen? Man erfährt in diesem Buch so viel und doch so wenig über ihn dass ich neugierig bin wie er sich in den folgenden Bänden entwickelt.

Auf alle kann ich sagen, dass er trotz seiner grausamen und mehr als bösartigen Ader einen gewissen Reiz ausübt, der schnell zur Gefahr werden kann.

Erzählt wird die Geschichte über Falaysia und Jennas Reise aus mehreren Sichtweisen, darunter Jennas, Leons und die Jennas Tante, welche eine Hexe zu sein scheint. Durch die kleinen Sprünge in den Sichtweisen bekommt man ein sehr schönes Bild und sieht etwaige Charaktere wie Marek aus verschiedenen Blickwinkeln was auch nicht verkehrt ist.

Die Charaktere im Gesamten sind alle sehr schön aufgebaut worden, auch wenn man im Gesamten nicht so viele im ersten Band an zusätzlichen kennen lernen konnte. Doch ich hatte von allen vorhandenen ein gutes Bild vor Augen und konnte sie mir super vorstellen. Auch ihre Wesen waren greifbar, wenn auch nicht immer ganz eindeutig was mich jedoch nur noch neugierig hat werden lassen.

Auch die Umgebung und die Welt Falaysia konnte ich fassen und in meinem Kopf entstehen lassen. Ich war mit Jenna dort und habe alles miterleben dürfen. Ich wurde von der Autorin mit in das Buch gezogen und konnte fühlen, hören und sehen was Jenna und Leon erlebt haben ohne erschlagen zu werden.

Nachdem ich also hier den ersten Band gelesen habe kann ich nur sagen, dass ich total begeistert bin sowohl von der Umsetzung als auch von der Ausarbeitung der einzelnen Charaktere. Ich war überrascht wie gut alles aufeinander abgestimmt war. Egal ob es nun brenzlige, gefährliche oder einfach nur grausame Abschnitte waren. Ich habe keinerlei Hänger gehabt, ich konnte dem ganzen flüssig folgen und habe die Gefühle der einzelnen Protagonisten so gut nachvollziehen können. Da war nichts gestellt, sondern es wurde nach Gefühlen reagiert und das hat das ganze so realitätsnah aussehen lassen. Es hat einfach rundum gepasst.

Die Entscheidungen welche teilweise vom Kopf und andererseits auch vom Bauch heraus getroffen wurden, habe ich niemals für aufgesetzt sondern tatsächlich als nachvollziehbar empfunden was der Geschichte natürlich unglaublich gut getan hat.

Das Ende des ersten Bandes ist ergreifend, beängstigend und gleichzeitig mit ein bisschen Hoffnung gepaart dass man eigentlich nicht anders kann und diese Reihe weiterlesen muss um zu sehen ob Jenna und Leon irgendwann doch noch einen Weg zurück finden werden.

Mein Gesamtfazit:

Mit dieser Geschichte um Jenna und Leon in Falaysia hat Ina Linger eine Welt geschaffen, die nur begeistern kann. Man erlebt ausgeklügelte Charaktere, eine wunderbare wenn auch düstere Welt kennen und macht Bekanntschaft mit den verschiedensten und außergewöhnlichsten Kreaturen.

Dazu wird es nie langweilig, denn in dieser Welt tobt ein alter Krieg und eine Menge unterschweifiger Machtkämpfe in welche unsere zwei Hauptprotagonisten mitten hinein gezogen werden.

Doch neben all dem Leid und der Traurigkeit erleben wir auch Vertrauen, Freundschaft, Hoffnung, ein bisschen Magie und vielleicht auch eine zarte Rose der Liebe. Eine tolle Mischung, die diese Reihe zu einem Highlight werden lassen könnte. :)

Meine Wertung:


@ zur Verfügung gestellt von Ina Linger