Rezension: Die Nebellande - Meister der Masken von Michelle Natascha Weber

ACHTUNG:
Dritter Band einer Buchreihe, jedoch ist jeder Band in sich abgeschlossen und kann unabhängig voneinander gelesen werden!!

Ein ganz wundervolles Cover, eine unglaublich neugierig machende Beschreibung und ein Buch dass mich begeistern konnte.

Die Nebellande - 
Meister der Masken von Michelle Natascha Weber

Bildrechte Michelle Natascha Weber


eBook: 576 Seiten
Sprache: Deutsch
Reihe: 3 / ?
Kostenpunkt: E-Book 2,99 €, TB 15,94 €
Erschienen: Mai 2015

 

Band 1: Feenblut
Band 2:  Der Fluch des Drachen
Band 3: Meister der Masken
Band 4: Falkenseele
Band 5: König der Wölfe


Er ist ein Krieger ohne Krieg. Ein König ohne Königreich. Der Schatten eines Herrschers, der sich hinter tausend Masken verbirgt. Das Götterblut in seinen Adern hat ihm mehr geschenkt, als einem Menschen je zuteilwerden sollte. Und es hat ihm alles genommen, was ihm jemals etwas bedeutet hat. Nur ein einziger Wunsch ist Aerios, dem Herrn von Elorean, geblieben. Eine einzige Sehnsucht, auf deren Erfüllung er hofft: der Tod. Doch das Schicksal erweist sich als stärker. Es vereitelt jeden seiner Versuche, endlich Erlösung zu finden.

Als Sylveine von Sariyal durch die Pforten des Schattenhofes tritt, scheint der letzte Ausweg zum Greifen nah. Denn Sylveine besitzt, was er am meisten begehrt - das mächtige Horn eines Einhorns, die einzige Waffe, die das Leben des Unsterblichen zu beenden vermag. Doch bald muss Aerios eine Entscheidung treffen, mit der er niemals gerechnet hat. Bedeutet ihm sein Tod mehr als Sylveines Leben?


Michelle Natascha Weber wurde 1980 in Hanau geboren und lebt heute am Rhein. Nach dem Abitur studierte sie Kunstgeschichte und Anglistik in Gießen und widmete sich ihrer Leidenschaft für das Schreiben. Sie schreibt Fantasy-Romane, in denen sich Märchenelemente mit Gothic Romance und Mantel und Degen Einflüssen vereinen.


Nun habe ich es geschafft auch das dritte Buch der Reihe in die Hände zu bekommen und die Zeit zu finden es zu lesen. Dieses Mal geht es um den Meister der Masken, welcher schon im letzten Band aufgetaucht ist und mich sehr neugierig gemacht hat.
Auch hier erwartet uns wieder eine flüssige, bildhafte und spannend-gefühlvolle Schreibweise die einen in die Geschichte hineinzieht und nur ungern wieder loslässt.

Sylveine ist eine freundliche, offenherzige und gleichzeitig sehr vorsichtige und misstrauische Persönlichkeit. Sie hat ein Ziel vor Augen, welches sie versucht zu erreichen und dennoch immer wieder an sich und ihrem oftmals „losem“ Mundwerk scheitert. Ihr Charakter hat es mir leider insgesamt etwas schwer gemacht. Nicht immer konnte ich ihre Richtungen und Ansichten nachvollziehen und doch hat sie mich stets neugierig zurückgelassen. Trotz allem, bin ich die Geschichte über nicht komplett zu ihr durchgedrungen und war so leider teilweise etwas distanziert.

Aerios ist zynisch, spielerisch, sehr offen und gleichzeitig teuflisch mit dem Bezug zur Todessehnsucht. Man merkt sehr schnell in der Geschichte, dass er das Leben etwas Leid ist. Er sieht keinen Sinn mehr darin, hat mehrere Verluste und Schwierigkeiten in den Weg gelegt bekommen, was ihn selber schwer getroffen hat. Er ist sich selber nicht sicher, was er überhaupt noch mit sich anfangen soll. Seinen Charakter konnte ich sehr gut greifen. Seine Ängste, Hoffnungen und die regelrechte Verzweiflung waren spürbar aufgebaut und ich hätte ihn gerne öfters mal in den Arm genommen oder durchgeschüttelt. *g*

Innerhalb der Geschichte gibt es jedoch noch zwei weitere Spieler, die wichtig für die Geschichte sind und daher ebenfalls einen Einblick in ihre Gedankenwelt und Taten bringen. Auf der einen Seite fand ich es gut und aufschlussreich, dass auch diese beiden zu Wort gekommen sind. Auf der anderen Seite haben sie mich leider manchmal sehr verwirrt und irritiert.

Die Liebesgeschichte, welche glücklicherweise nicht gefehlt hat, baut sich insgesamt sehr schön auf wobei ich eine eingebaute Hürde etwas wacklig empfunden habe als sie überwunden wurde. Dennoch konnte ich die Gefühle sehr schön wahrnehmen und hatte Spaß dabei, die Knospe beim Blühen zu begleiten.

Insgesamt ist die Geschichte ruhig aufgebaut, hat immer mal wieder spannende Höhen und überraschende Wendungen. Die Charaktere erhalten Raum sich zu entfalten, die Umgebung werden durch die Spiegelung der Worte greifbarer und die Entwicklung baute sich stetig weiter auf.

Auch wenn ich zu Beginn der Geschichte nur sehr holbrig ins Geschehen hineingefunden habe, mochte ich die Entwicklung sehr gerne. Das Ende ist schnelllebig, aber gleichzeitig passend und gut durchdacht. Hier wurde ich nochmal von Charakteren überrascht und die Wendung hatte ich so nicht erwartet, wenn das Ergebnis selber auch schon denkbar war.


Mit „Meister der Masken“ hat Michelle Natascha Weber einen tollen dritten Band dieser Reihe ins Leben gerufen. Wenn er auch nicht ganz so stark und besitzergreifend wie der letzte hat er mir trotz allem sehr gut gefallen.

Viele ausgefallene und überraschende Wendungen haben mich an der Stange gehalten und auch die manchmal verwirrenden, aber gleichzeitig interessanten Charaktere haben das ganze abgerundet.