Rezension: Caraval von Stephanie Garber


Dies ist ein Buch, welches man anhand des Covers und der Beschreibung eigentlich gar nicht richtig greifen kann. Es verbirgt so viele Geheimnisse, Überraschungen und Verwirrungen die man sich gar nicht vorstellen kann. Ich kann nach dem Lesen nur sagen, es ist ein wahres Vergnügen in die Welt von Caraval einzutauchen.

Caraval von Stephanie Garber



Taschenbuch: 397 Seiten
Verlag: PIPER
Sprache: Deutsch
Einzelband ??
Kostenpunkt: E-Book €, TB 14,99 €
Erschienen: März 2017


Tritt ein in das gefährlichste Spiel der Welt!

Scarlett Dragna fürchtet sich vor ihrem Vater, dem grausamen Governor der Insel Trisda. Sie träumt davon, ihrem Dasein zu entfliehen und Caraval zu besuchen, wo ein verzaubertes Spiel stattfindet. Doch ihr Wunsch erscheint unerreichbar – bis Scarlett von ihrer Schwester Donatella und dem geheimnisvollen Julian entführt wird, die ihr den Eintritt zu Caraval ermöglichen. Aber ist Caraval wirklich das, was Scarlett sich erhofft hat? Sobald das Spiel beginnt, kommen Scarlett Zweifel. Räume verändern auf magische Weise ihre Größe, Brücken führen plötzlich an andere Orte und verborgene Falltüren zeigen Scarlett den Weg in finstere Tunnel, in denen Realität und Zauber nicht mehr voneinander zu unterscheiden sind. Und als ihre Schwester verschwindet, muss Scarlett feststellen, dass sich ein furchtbares Geheimnis hinter Caraval verbirgt ... 


Stephanie Garber wuchs in Kalifornien auf, wo sie oft mit Anne Shirley, Jo March und anderen Romanfiguren mit ungezügelter Vorstellungskraft verglichen wurde. Neben ihrer Arbeit als Autorin ist sie Lehrkraft für Kreatives Schreiben und träumt von ihren nächsten großen Abenteuern. Sie wartet sehnsüchtig auf den Tag, an dem Legend ihr eine Eintrittskarte für Caraval schickt. 

 

Bei dieser Geschichte weiß ich gar nicht so genau wo ich eigentlich anfangen soll. Sie hat mich wahrlich regelrecht geflashed. Von der ersten bis zur letzten Seite wird man an die Entwicklung gefesselt, sodass man keine Möglichkeit hat sich dieser Magie von Caraval zu entziehen.

Die Autorin schafft es eine ganz bezaubernde Schreibweise an den Tag zu legen. Ich konnte die Charaktere wahrnehmen, die Entwicklungen hautnah verfolgen und sie hat es tatsächlich geschafft, dass ich die Umgebungen, Taten und Dinge fühlen, gedanklich anfassen und schmecken konnte. Es war einfach bezaubernd die Seiten zu bereisen, die Gefühle in Farben einzusortieren und so ein regelrechtes Einsaugen in die Geschichte zu erleben.

Scarlett ist eine starke, liebenswürdige, opferbereite und unglaublich gefühlvolle Persönlichkeit. Ich mochte sie von Beginn an, auch weil sie nicht nur an sich selber denkt sondern auch für Ihre Schwester da sein möchte. Sie hat ihren eigenen Kopf, lässt sich nicht alles gefallen und denkt dennoch immer einen Schritt voraus um mögliche Gefahren und unschöne Dinge zu umgehen.

Julian ist ein geheimnisvoller, hilfsbereiter, liebenswerter und gleichzeitig auch schwer zu durchschauender Charakter. Ich mochte ihn von Anfang an, einfach weil er nicht sofort in eine Schublade gesteckt werden konnte. Er hatte seine autoritären Phasen und dennoch hat man immer das Gefühl gehabt, dass er nicht nur versucht das Spiel zu gewinnen sondern tatsächlich auch Scarlett zu helfen.

Ich habe mir von diesem Buch unglaublich viel erwartet, einfach weil die Beschreibung mir so viel versprochen hat und ich kann sagen, dass meine Erwartungen vollends ausgefüllt wurden. Die Autorin beweist mit ihrer Geschichte unglaubliches Geschick darin mit Worten umzugehen, als auch eine stetige Spannung aufzubauen.

Innerhalb der Geschichte weiß man als Leser oftmals genauso wie Scarlett nicht was echt und was gestellt ist. Wem kann man vertrauen, welche Gefühle sind echt und ist man nicht selber schon verrückt geworden. Immer wieder hatte ich das Gefühl, dass ich allem auf der Spur wäre und das Spiel durchschaut hätte. Doch schnell musste ich auch lernen, dass Caraval ein Spiel der besonderen Art ist, welche mit den eigenen Gedanken, Hoffnungen und Wahrnehmungen jongliert.

Die Autorin hat es geschafft ein Buch zu schreiben, welches den Leser von der ersten Seite in seinen Bann zieht und stetig auf der Spannungsgerade nach oben folgen lässt. Es passieren so viele Unvorhersehbare, überraschende, total irritierende und dennoch immer passende Situationen dass ich regelrecht am Buch geklebt habe.

Gerade zum Ende hin war ich zusammen mit Scarlett vollkommen am Ende meiner Kräfte, war verwirrt, verängstigt und wusste einfach nicht wo mir der Kopf steht. Der Showdown ist phänomenal, total überraschend und lässt mich mit einem sehr guten Gefühl dieses Buch beenden mit der kleinen Hoffnung darauf dass dies noch nicht das Ende einer Welt voller Illusion ist.

 

Mit „Caraval“ hat Stephanie Garber eine Welt der Illusion, Verwirrung und Angst geschaffen die mich total begeistert und überzeugt hat. Als Leser konnte ich ebenfalls nicht zwischen der Realität und der Fantasie unterscheiden, sodass ich zusammen mit Scarlett ins Kalte Wasser geworfen wurde.

Ich habe gehofft, gebangt, gelitten, geweint und mit klopfendem Herzen darauf gewartet wie es schlussendlich für alle ausgehen wird.

Dieses Buch wird definitiv ein großes Highlight in diesem Jahr, denn es überrascht auf ganzer Linie und entführt die Leser in eine kunterbunte, gefühlvolle und zum Greifen nahe Welt der Illusion.