Rezension: Mentira - Stadt der Lügen von Christina Hiemer

Mentira - Stadt der Lügen von Christina Hiemer, 1. Band

Hawkify Books / Taschenbuch: 330 Seiten
Kostenpunkt: Ebook 3,99 €, TB 14,99 €
Erschienen: Oktober 2018

 

In einer Welt, in der die Wahrheit alles ist, was zählt, kann eine einzige Lüge alles verändern.

Seit Melia denken kann, ist Lügen in Mentira streng verboten. Doch außerhalb der Stadtmauern liegt eine Welt, in der die Wahrheit kein Gewicht hat. Als Melia einen wichtigen Auftrag bekommt, gerät das Vertrauen in ihre Schwesternschaft immer mehr ins Wanken. Sie nimmt all ihren Mut zusammen und flieht. In Sombra, der Schattenstadt, erhofft sie sich endlich die Antworten zu finden, die sie in Mentira vergeblich gesucht hat.

Doch die fremde Stadt birgt ein dunkles Geheimnis. Niemand spricht über die Dunkelheit, die die Menschen befällt und ihnen jegliches Gewissen raubt. Wird Melia den Schatten der Stadt entkommen, oder wird auch ihre reine Seele der dunklen Seite zum Opfer fallen?

(Quellenangabe: Amazon 21.05.2019)







Die Schreibweise der Autorin ist von Beginn an sehr flüssig, leicht nachvollziehbar und sorgt insgesamt eigentlich tatsächlich für ein recht gutes Lesegefühl. Man kann sich gut in die Geschichte einfinden und dieser folgen.

Erzählt wird die Geschichte aus den verschiedenen Sichtweisen einiger wichtiger Charaktere, welche man nach und nach kennenlernt.

Melia ist eine unserer wichtigsten Hauptcharaktere und sie wirkt teilweise recht stark, aber auch irgendwie naiv, sprunghaft und nicht ganz durchdacht. Sie hat nicht direkt ein Wesen, dass mich persönlich angesprochen und begeistert hat. Ihre Entscheidungen konnte ich oftmals nicht so ganz nachvollziehen und ihre Gefühlswelt war insgesamt auch sehr kurios.

Die Grundidee fand ich eigentlich ganz spannend, die Umsetzung selber hat es mir allerdings unheimlich schwer gemacht. Die Autorin hat viele Schritte mit eingebaut, welche ich einfach nicht nachvollziehen konnte. Darunter unter anderem die ziemlich einfach gestaltete Flucht, die immer wieder wechselnden Gefühlswelten von Melia und die Konstellationen innerhalb der einzelnen Charaktere.

Als Leser bin ich oftmals ziemlich durcheinander gekommen, da die einzelnen Personen mal Freund, dann Feind, dann wiederum wieder freundlich behandelt wurden und ich mir ehrlich gesagt schon leicht verstört vorkam. Melia wirkt so, als ob sie selber nicht genau weiß wie sie mit sich und anderen umgehen soll. Auf der einen Seite hat sie ihre eigene Meinung und möchte die vertreten und auf der anderen Seite traut sie sich eigentlich überhaupt nichts alleine zu.

Innerhalb der Geschichte muss ich sagen, dass es mir persönlich viel zu viele Unstimmigkeiten gibt. Mir haben hierbei so einige Situationen aufgestoßen, welche sich widersprochen haben bzw. so überhaupt nicht nachvollziehbar waren. Die Entscheidungen welche nach und nach getroffen werden, sind mir persönlich leider oftmals zu sehr an den Haaren herbeigezogen worden.

Die gefühlsbetonten Szenen im Buch haben mich leider auch immer mal wieder sehr irritiert. Hier schien Melia schon etwas sprunghaft zu sein und ehrlich gesagt, hat mir ihr Vertrauen welches sie in einer Tour verschenkt obwohl sie anhand ihrer Erfahrungen mit den Personen anders handeln müsste immer wieder irritiert.

Auch der Schluss hat sich irgendwie sehr kurios entwickelt. Auf der einen Seite durchaus spannend gehalten und mit Überraschungsmomenten gespickt, aber auf der anderen wieder total verquer. Hier werden Entscheidungen über Tod, Verrat und Flucht getroffen die ich einfach nicht so nachvollziehen konnte.

 
Mit „Mentira – Stadt der Lügen“ hat Christina Hiemer für mich leider keinen komplett überzeugenden Debütroman geschrieben. Sie hat zwar durchaus eine interessante Grundidee aufgebaut, allerdings empfand ich diese nicht als wirklich rund umgesetzt. Viele für mich nicht nachvollziehbare Situationen haben mir das Lesen, trotz sehr angenehmer und flüssiger Schreibweise, wirklich schwer gemacht. Auch die sprunghaften Charaktere konnten das Lesen nicht erleichtern. Wirklich schade.

Hierbei sollte jedoch jeder selber schauen, ob die Geschichte nicht dennoch etwas für einen ist. Ich enthalte mich hierbei jedoch meiner Wertung.



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