Rezension: Die Wächter von Nimrhon – Ruf nach Freiheit von M. Rose-Everly


Die Wächter von Nimrhon – Ruf nach Freiheit von M. Rose-Everly, 1. Band

Selfpublisher Verlag/ EBook: 653 Seiten
Kostenpunkt: ebook 0,99 €, TB 15,00 €
Erschienen: September 2019



Trilogie

Band 1: Ruf nach Freiheit
Band 2: folgt im Frühjahr 2021

 

Phelía Revelle ist ein ebenso mutiges wie eigensinniges Mädchen mit besonderer Begabung, das in einer zerrütteten, nachzeitlichen Welt zwischen den Gefolgsmännern ihres Vaters aufwächst. So selbstverständlich wie Lesen und Schreiben lernt sie, mit dem Schwert zu kämpfen: Einerseits, um sich gegen skrupellose Autonome zur Wehr zu setzen, andererseits, um sich gegen die neuen Besiedler der Erde – Antarer genannt – zu behaupten, die die Ländereien der Menschen in einen Schauplatz des Überlebens verwandelt haben.
Als ihrer Familie großes Unglück widerfährt, macht sich Phelía entschlossen daran, ihr zu helfen, wobei sie nicht nur Unterstützung von ihren engsten Vertrauten, sondern auch von einem Scion erhält, der das Blut ihrer Feinde in sich trägt.
Doch kann Phelía dem schönen Fremden vertrauen, zu dem sie sich unerklärlich hingezogen fühlt?
Ganz offenbar verbirgt er nicht nur ein dunkles Geheimnis, sie kommen auch aus zwei völlig verschiedenen Welten.

Eine abenteuerliche Reise sowie der Kampf um Gefühle und Loyalität beginnen, inmitten derer sich Phelía zunehmend fragen muss, was Wahrheit und was Lüge ist …

(Quellenangabe: Amazon 28.06.2020)





 Diese Rezension basiert auf einem kostenlosen Rezensionsexemplar, enthält aber meine eigene und freie Meinung.
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Bezüglich dieses Buches hatte mich die Autorin selber darauf angesprochen und da ich auch sehr gerne mal etwas dickere und ausführlichere Bücher lese, habe ich mir doch gleich mal die Leseprobe genauer angeschaut und bin sehr neugierig geworden.

Erzählt wird die Geschichte aus der Sichtweise von Phelía, welche bisher ein behütetes Leben geführt hat. Wobei man hier anmerken sollte, dass sie gleichzeitig auch zu einer Kämpferin ausgebildet wurde. Sie ist willensstark, manchmal etwas rebellisch und stürzt gerade am Anfang gerne mal lieber los als vorher darüber nachzudenken. Doch sie wächst mit den Seiten, wird durchdachter, bleibt liebevoll und denkt zumindest auch mal über ihre eigenen Vorurteile nach. Ihr Charakter ist greifbar, fehlerbehaftet und lernbereit. Etwas das mich als Leser vollkommen in seinen Bann ziehen konnte.

Zu Ihrer Truppe gehören so einige Männer, welche wir nach und nach kennenlernen. Auch wenn es zu Beginn etwas erschlagend wirken kann, muss man sich tatsächlich einfach darauf einlassen. Die wichtigen und bedeutenden Personen werden immer wieder erwähnt, sodass sie nach einiger Zeit für mich immer zuzuordnen waren.

Alle Charaktere, seien sie nun Neben- oder Hauptcharaktere erhalten ein sehr starkes, greifbares und vielversprechendes Bild. Sie alle sorgen dafür, dass die Geschichte Biss erhält, sich von vielen Facetten zeigen kann und gleichzeitig dafür sorgt das man sich darin verfängt.

Es gibt so viele interessante Personen, die ich gerne noch näher kennenlernen möchte und ich hoffe darauf, dass wir bei einigen auch noch hinter die Masken und Geheimnisse schlüpfen können.

Die Grundidee der Geschichte ist genial, sie ist episch aufgebaut und braucht natürlich auch eine Gewisse Zeit um so richtig ins Rollen zu kommen. Dennoch fand ich es zu keinem Zeitpunkt ermüdend oder schwierig voranzukommen. Schon nach den ersten Seiten habe ich an der Geschichte geklebt und wollte immer weiter in dort hineinfallen.

Die Autorin versteht es mit Worten umzugehen. Eine neue Welt zu schaffen, die sich vor meinen Augen entfaltet. Welche mir sonderbare Tiere, neue wie aber auch altbekannte Wesen und eine insgesamt bildhafte Welt näher bringt. Ich konnte mich darin tatsächlich komplett verlieren.

Hierbei wird auch nicht daran gespart selbstkritische, aber auch gesellschaftskritische Situationen und Aspekte mit einfließen zu lassen und so mehr als einmal dafür zu sorgen, dass ich mit Phelía gemeinsam darüber nachgedacht hat. Die Autorin wirft unsere Nasen immer wieder auf Fehler, welche nicht nur in dieser Geschichte sondern leider auch in der unseren Gesellschaft immer wieder aufgegriffen werden.

Sie sorgt mit ihrer Geschichte nicht nur für eine brillante, Aussagekräfte und fantasievolle Umsetzung, sondern auch für eine zum Nachdenken. Viele Aspekte in der Geschichte kann man mit zwei Seiten sehen und unsere Hauptprotagonistin ist darin sehr gut. Es sind viele Gedanken dabei, welche aber immer wieder nachvollziehbar waren und der Geschichte einen gewissen Reiz gegeben haben.

Die Liebesgeschichte welche sich hier verbirgt ist ein kleiner aber mehr als feiner Zusatz, welcher die Geschichte nicht völlig leitet aber dennoch versüßt. Es beginnt zart, zieht sich in kleinen Passagen durch die Geschichte durch und nimmt dennoch nicht völlig den Raum ein. Ich finde es unglaublich gut gelungen, auch weil beide Charaktere so vielversprechend und außergewöhnlich sind.

Diese Geschichte birgt auch Gewalt, Angst und eine Menge Kämpfe die durchaus beängstigend sein können. Gleichzeitig werden aber auch Freundschaft, Liebe, Hoffnung und Vertrauen hervorgehoben. Eine Geschichte mit Tiefgang, welche von Anfang an immer kleine Einblicke in Hintergründe, Spekulationen auf noch kommendes, Überraschendes in der jeweiligen Situation und dafür sorgt, dass man als Leser immer weiter reisen möchte.

Hier kann man wahrlich eine abenteuerliche Reise erleben, welche mich als Leser keineswegs geschont hat was Gefühle anbelangt und dennoch findet die Autorin ein sehr passendes Gleichgewicht.


Mit „Die Wächter von Nimrhon – Ruf nach Freiheit“ hat M. Rose-Everly einen unglaublich starken, vielschichtigen und von Beginn bis Ende nachvollziehbaren Auftaktband ihrer Trilogie geschaffen. Sie überzeugte mich mit einer malerischen und tiefgründigen Schreibweise, einer unglaublich ausgefeilten Welt, greifbaren Charakteren mit Ecken und Kanten und einer gefühlvollen Umsetzung. Hier sollte jeder einen Blick hineinwerfen, der es liebt neue Welten zu erforschen und starke Protagonisten auf ihrem Weg zu begleiten.



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