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4. März 2015

Rezension: Homo Vitrus von Jan Uhlemann

Hey meine Lieben,

heute möchte ich euch einen spannenden, aber gleichzeitig auch gesellschaftskritischen Abenteuerroman vorstellen der mich total begeistert hat. Ich wurde überrascht, mitgerissen und in eine ganz besondere Geschichte mitgenommen.

Homo Vitrus von Jan Uhlemann

Bildrechte Jan Uhlemann


Daten & Fakten:

EBook: 276 Seiten
Verlag: GD Publishing
Sprache: Deutsch
Einzelband
Kostenpunkt: E-Book 0,99 €, TB 9,90 €
Erschienen: Januar 2015
Leseprobe

Der Inhalt:

Ein Draufgänger entdeckt ein Höhlensystem mit unerwartetem Inhalt.

Manchmal hat eine kleine Entdeckung gewaltige Folgen. Ein Erdbeben überrascht zwei Freunde beim Tauchen im Schwarzen Schlund, einem düsteren See tief im Odenwald. Während Bernd sich nach oben retten kann, verirrt sich der draufgängerische Tom durch einen frisch aufgebrochenen Zugang in ein unbekanntes Höhlensystem. Was er hier findet, wird Wellen schlagen und nicht nur die Freundschaft der beiden, sondern auch die Wissenschaft und das menschliche Selbstverständnis vor eine Herausforderung stellen ...

Ein gesellschaftskritischer, spannender Abenteuerroman, der nachdenklich stimmt.

Der Autor:

Geboren wurde ich 1977 und lebe seit 2013 in Butzbach. Ich habe Geographie, Geschichte, Soziologie und Philosophie studiert und 2005 meinen Magister gemacht. Seitdem arbeite ich als Freiberufler.

Mit meinen Büchern möchte ich den Leser in eine andere Welt mitnehmen, unterhalten und ein bißchen zum Nachdenken anregen. Ich freue mich immer über Rückmeldungen, Kommentare und Kritik! So weiß ich, wie meine Geschichten ankommen und bekomme Anregungen, wie ich mich verbessern kann.

Das Cover:

Auf dem Cover sieht man – denke ich – den Odenwald. Denn genau dort spielt ja unsere Geschichte. Insgesamt ein sehr düsteres und dunkles Cover, welches aber durchaus zur Geschichte passt. Es verrät nicht viel und ist dennoch dazugehörend.

Meine Meinung:

Ich muss sagen, dass der Klappentext nicht allzu viel über den Inhalt bzw. die Richtung des Buches verrät. Es macht durchaus neugierig, aber wirklich etwas verraten tut es auch nicht. Man kann sich nicht wirklich auf das Buch vorbereiten, aber das hat durchaus auch etwas. ;o)

Die Schreibweise von Jan Uhlemann ist sehr angenehm zu lesen. Man erfährt viel über die Gegend, die Gedanken der Hauptcharaktere und bekommt gleichzeitig eine Einführung in unsere Gesellschaft. Naja zumindest in die Variante, welche Jan Uhlemann für sich wahrnimmt.

In diesem Buch geht es um die beiden besten Freunde Tom und Bernd, welche im Odenwald in einem „Schwarzen Schlund“ zum Tauchen gehen. Überrascht werden sie von einem Erdbeben. Durch dieses gerät Tom in eine unentdeckte Höhle und macht den Fund des Jahrhunderts. Erst findet er nur kleine Fundstücke, die zwar sehr interessant sind aber noch keinen allzurießigen Hyp der Gesellschaft auslösen dürfte. Doch beim weiteren betrachten der Höhlen finden sie immer mehr spektakuläres, bis auf einmal das unfassbare auftaucht. Wie werden Tom, Bernd und vor allem die Gesellschaft damit umgehen?

Die Geschichte wurde sehr übersichtlich, verständlich und leicht nachvollziehbar aufgebaut. Der Fund von Tom, welcher sofort Reichtum, Anerkennung und ein Leben in Saus und Braus im Kopf hat. Nach Absprache mit seinem besten Freund Bernd kommt alles nach und nach ins Laufen, sodass die Universität mit ins Vertrauen gezogen wird. Doch schnell merkt man, dass jeder ein Stückchen vom Kuchen abhaben möchte. Ganz egal ob nun der „Finder“ dabei entlohnt wird oder nicht.

Der Charakter Tom war mir zu Beginn nicht ganz so sympathisch, da er immer nur seinen Triumph im Kopf hatte. Alles andere war ihm eigentlich egal, Hauptsache er bekommt seinen Ruhm. In dem Moment, in welchem er ausgeschlossen werden sollte geht er selber an die Presse und tritt damit eine extreme Lawine der Gesellschaft los. Schnell wird klar, dass nicht jeder positiv diesem Fund entgegensteht.

Nach und nach wird sein Charakter aber angenehmer, da in seinem Kopf eine Wandlung entsteht. Er merkt, dass sein Fund zwar außergewöhnlich und unglaublich wichtig für die Gesellschaft ist, aber auf der anderen Seite bringt er diesen Fund in Gefahr. Leider gibt es gerade in der Politik so viele Menschen, die alles für sich selber nutzen wollen und auch über Leichen gehen. Langsam fängt Tom an umzudenken und seinen Fund zu schützen.

Sein bester Freund Bernd ist eher der Mitläufer, welcher zwar durchaus eine eigene Meinung hat diese aber auf keinen Fall umsetzen möchte. Lieber hört er darauf was andere ihm sagen, somit macht er sich keine Feinde und kann später ein bekannter und weltberühmter Wissenschaftler werden. Doch was bringt solch ein Ruhm, wenn man dafür seinen besten Freund verraten müsste? Bernd ist für mich ein Charakter, der dringend noch lernen muss zu sich und seiner Meinung zu stehen. Doch auch hier nimmt man eine Veränderung im Buch wahr.

Die Gesellschaft wurde von Jan Uhlemann sehr intensiv und teilweise auch ziemlich unsympathisch beschrieben. Aber und das muss man leider so sagen, genauso wie höchstwahrscheinlich diese auch heute reagieren würde. Gerade in den oberen Positionen von großen Firmen oder in der Politik geht es leider zu oft nur um den eigenen Ruhm und Vorteil. Das wird in diesem Buch sehr gut rübergebracht. Ich hätte teilweise am liebsten selbst eingeschritten, da ich die Vorgehensweise einfach nur grausam und unakzeptabel empfand. Aber wie soll man als kleiner Wicht in einer solchen Verschwörung etwas ändern können.

Dennoch versucht Tom mit Hilfe verschiedener „Verbündeter“ seinen Fund zu schützen und den Zugang dazu zu verschließen. Ob ihm dies gelingt und alles gut ausgeht, erfahrt ihr am Ende des Buches.

Ich persönlich muss sagen, dass es sehr gut gewählt wurde. Es hat mich zufrieden, aufgeklärt und mit mir im Einklang hinterlassen.

Ich kann diesem Buch auf alle Fälle 5 Sterne geben, da es ein sehr interessantes Thema angeschnitten und ausgeführt hat. Es war für mich mal etwas ganz neues solch eine Richtung zu lesen und ich wurde positiv überrascht. Ich habe mich unheimlich gut unterhalten und aufgeklärt gefühlt.

Mein Gesamtfazit:

Dieses Buch regt einen zum Nachdenken an, erzählt eine interessante Geschichte von Ruhm, Anerkennung und dem menschlichen Verhalten dabei. In dieser Geschichte wird ein Tiefgang aufgebracht, der einfach nur begeistern kann.

Ein Buch, das man unbedingt gelesen haben sollte gerade wenn man Abenteuer-Geschichten gerne mag. 

Lieben Gruß,

eure Ruby

@ zur Verfügung gestellt von Jan Uhlemann