Rezension: Die Lichtbringer von Enés von Susanne Förster

Heute möchte ich euch ein Erstlingswerk der Autorin Susanne Förster vorstellen, welches mir wohl leider gar nicht in der riesigen Bücherwelt aufgefallen wäre. Dabei ist es eine wirklich schöne Geschichte, die es verdient mehr Beachtung zu erhalten. :)

Die Lichtbringer von Enés von Susanne Förster



Taschenbuch: 342 Seiten
Verlag: Books on Demand
Sprache: Deutsch
Einzelreihe
Kostenpunkt: E-Book 2,99 €, TB 11,90 €
Erschienen: September 2015


Seit sich Layla erinnern kann, herrscht in ihrer Heimat völlige Dunkelheit. In dieser Welt ohne Sonnenlicht besucht sie die Akademie für Sphärenmagier - jenen Menschen, die aus dem Nichts Licht erschaffen können.
Layla konzentriert sich völlig auf ihr Studium und lässt sich auch von dem gut aussehenden Frauenhelden Aris nicht ablenken. Bis sie ein Gerücht hört, dass ihr verschollener Bruder Zahid noch am Leben sein soll.
Gemeinsam mit Aris begibt sie sich auf eine abenteuerliche Suche in die unbekannte Finsternis. Dort erfährt sie Dinge über sich und ihre Familie, die sie nie für möglich gehalten hätte. Und auch Aris scheint nicht der oberflächliche, privilegierte Lehrersohn zu sein, für den sie ihn gehalten hat ...


Susanne Förster wurde 1984 in Salzburg geboren.
Schon während ihrer Schulzeit zog sie Buchstaben Zahlen vor, was dazu führte, dass sie sich auch privat näher mit ihnen beschäftigte. Deshalb schreibt sie in jeder freien Minute an eigenen Geschichten, während sie in den nicht freien Minuten die Geschichten anderer Leute verkauft.


Die Schreibweise der Autorin ist ausgereift, flüssig und leicht verständlich. Man erhält einen schönen Blick ins Geschehen, in die Umgebung und auch in unsere beiden Hauptcharaktere.

Layla ist eine vorbildliche, begabte, taffe und freundliche Person die gerne lernt und gleichzeitig noch ein Teenager ist der Freude am Leben hat. Doch dieses doch sehr schöne und ausgefüllte Leben beinhaltet einen dunklen Schatten, der sie nun wieder einholt. Vor vielen Jahren wurde ihr großer Bruder entführt und auf einmal sind da Gerüchte die besagen dass er eventuell noch leben könnte. Zusammen mit Aris begibt sie sich auf eine unvorhersehbare Reise.

Aris ist ein Frauenheld, Aufschneider und trotz allem auch ein sehr freundlicher und hilfsbereiter Charakter. Er versucht sein möglichstes um Layla zu helfen Informationen zu ihrem Bruder aufzutreiben und schlussendlich begibt er sich sogar mit ihr auf eine Reise ins Ungewisse.

Ich empfand beide Hauptcharaktere als stimmig und ansprechend. Man konnte sich ein sehr gutes Bild von beiden machen und ich persönlich hatte sie vor Augen und bin mit ihnen gemeinsam gereist.

Die auftauchenden Nebencharaktere im Buch sind mir allesamt sehr blass geblieben und insgesamt auch nicht wirklich oft aufgetaucht. Aus diesem Grund haben sie keinen allzu großen Stand und bleiben nicht im Gedächtnis, was ich prinzipiell etwas schade fand. Gerade Hana, die ich zwar nicht so unbedingt leiden konnte hat mir zu Beginn des Buches einen „wichtigeren“ Eindruck gemacht, als sie letzten Endes war. ^^°

Die Wüste, die Märkte und Oasenstädte wurden detailliert und wirklich ansprechend beschrieben ohne zu überladen. Ich konnte mir somit alles sehr gut vorstellen und hatte das Gefühl wirklich dabei zu sein.

Die Umsetzung des Buches empfand ich als sehr angenehm. Zu erst einmal lernen wir Layla kennen, dann begeben wir uns auf die Suche nach Informationen zu ihrem Bruder und seinem Verschwinden und erst danach beginnt die Reise zusammen mit Aris in die Wüste. Man merkt sehr schön, dass somit natürlich auch die Spannung im Buch weiter steigt. Es beginnt mit einer ruhigen und informativen Geschichte und endet mit einem spannenden und mitreisenden Teil. Trotz allem hätte man es vielleicht glatt noch etwas spannender ausbauen können, doch auch so hat man definitiv seinen Lesespaß.

Im Buch selber entwickelt sich auch eine kleine zarte Romanze, wobei mir hierbei ein bisschen Gefühl gefehlt hat. Man merkt als Leser zwar durchaus, dass sich da etwas entwickelt aber so richtig fühlen kann man diese Entwicklung nicht. Ich denke das liegt auch daran, dass beide Charaktere es selber zwar für sich wissen aber nicht miteinander darüber großartig reden. In kleinen Gesten merkt man, dass da Gefühle im Spiel sind aber mir persönlich als Romantikerin hätte gerade zum Schluss wenigstens ein bisschen mehr Romantik sehr gut gefallen. ;)

Aber das ist eine rein persönliche Sache, denn letzten Endes braucht nicht jeder eine ausgefeilte Liebesgeschichte. *g*

Das Ende des Buches konnte mich insgesamt mit einem guten Gefühl zurücklassen. Es wurden fast alle Fragen geklärt und auch so ist dieser Geschichtsabschnitt eigentlich erzählt worden, aber dennoch habe ich das Gefühl es könnte noch etwas kommen. Die Geschichte ist noch nicht ganz erzählt, denn noch immer gibt es Fragen die man klären könnte und auch Dinge die neugierig machen wie der fliegende Teppich.


Insgesamt ein wirklich gut durchdachtes und ausgearbeitetes Erstlingswerk, welches den Leser in eine interessante Welt der Dunkelheit zieht. Die Autorin hat hier eine Welt geschaffen, die begeistert und bildhaft dafür sorgt mitten dabei zu sein.

Begleitet Layla und Aris auf ihrer Reise ins Ungewisse und verbringt ein paar schöne Lesestunden.